Ergebnisse und Bericht zum WWE Super Showdown 2019 in Saudi-Arabien

Ergebnisse und Bericht zum Super Showdown 2019 in Saudi-Arabien

Bildquelle: MADDIN at German Wikipedia [Public domain] CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Aktuelle WWE News: Der diesjährige Super Showdown führte die WWE nach Saudi-Arabien. Ging es letztes Jahr noch nach Down Under, suchte die WWE dieses Jahr (nicht zum ersten Mal) das saudische Königreich auf. Das Ganze eingedenk der politischen Implikationen nicht ohne Zündstoff. So wurde die WWE auch letztes Jahr schon dafür kritisiert, den Saudis zu einem weltoffenen Image zu verhelfen. Damals frisch überschattet von dem politischen Attentat an einem Regimekritiker.

Seither hat sich das politische Augenmerk wohl etwas entspannt. Dafür liegt bei der WWE selbst einiges im Argen. Die Quoten befinden sich gegenwärtig in einem bedenklichen Tief. Und mit der AEW steht in den USA ein Konkurrent vor dem Markteintritt ins wöchentliche TV-Geschäft, der offensichtlich ernste Ambitionen und das richtige Timing hat.

So konnte sich die AEW letzthin die Dienste von Dean Ambrose und Bret Hart (als Botschafter) sichern. Diffizile Vorzeichen für die WWE, die genötigt war, zu liefern.

Lesnars Cash-In ist vertagt

Ganz in diesem Sinne legte die WWE gleich vor. Zumindest nominell. Mit dem Eröffnungsmatch in Gestalt des Kampfes um den WWE Universal Title: Herausforderer Baron Corbin gegen Champion Seth Rollins. Rollins mit einer Kayfabe Verletzung, die ihm Brock Lesnar im Vorfeld in dieser Matches mit auf den Weg gegeben hatte. Baron Corbin, der wie gewohnt den Heel gab, natürlich ein dankbarer Nutznießer dieser Vorlage, indem er die bandagierte Körpermitte von Rollins bearbeitete. Das Match zeigte einige nette Powermoves von Baron Corbin. Allerdings verzettelte er sich immer wieder in Diskussionen mit dem Ringrichter, wann immer Rollins aus Pin-Versuchen auskickte. Rollins zunächst nur am Überleben. Zwar konnte er punktuell immer wieder eigene Manöver einstreuen. Doch im Wesentlichen kontrollierte Corbin seinen angeschlagenen Gegner.

Allerdings wurde Baron Corbin der Diskussionsbedarf mit dem Ringrichter zum Verhängnis, als er gar zu konzentriert mit ihm stritt, nachdem dieser ihm einen Stuhl entrissen hatte. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Seth Rollins, um mit dem School Boy den überraschenden Pin zu landen. Danach verpasste ein frustrierter Baron Corbin dem Champion einen End of Days …. und es ertönte die Musik von Brock Lesnar, der sich zum Ring begab, um seinen Money in the Bank Koffer einzulösen. Doch ein sicher geglaubter Cash-In ging gründlich in die Hose. Paul Heyman, der den Koffer trug, stolperte beim Weg in den Ring über das Ringseil, was abermals einen Moment der Unachtsamkeit hervorrief, den der am Boden liegende Rollins nutze, um Lesnar unvorbereitet zu erwischen. Anschließend bedachte er ihn mit einer Serie von Stuhlschlägen und revanchierte sich so für die Attacke von Lesnar bei Monday Night Raw. Das Ganze gekrönt mit einem Curb Stomp direkt auf den Koffer. Der Cash-In kam nicht zustande – sehr zum Jubel der Fans. Dafür gab es Kopfschmerzen für Brock Lesnar.

Shane McMahon mit Beihilfe zum Sieg

Es folgte ein Match um den WWE Intercontinental Titel. Andrade forderte den Champion Finn Balor heraus, der zu diesem Anlass wieder sein dämonisches Alter-Ego auspackte. Ein technisch nettes Match, das den In-Ring Fähigkeiten beider Kontrahenten entsprach. Das Match war recht ausgeglichen und auch Andrade konnte als Heel durchaus mit netten Aktionen glänzen. Doch letztlich blieb das Demon-Gimmick von Balor unangetastet, als er sich abermals den Sieg sicherte.

Weiter ging es mit Roman Reigns gegen Shane McMahon, der sich Drew McIntyre als Aufpasser mit zum Ring nahm. Shane McMahon ließ sich beim Einmarsch feiern und erinnerte das unterkühlte Publikum selbstgefällig daran, als schmeichelhafter Sieger beim Crown Jewel hervorgegangen zu sein. Das Ganze seinerzeit auf saudischem Boden. Das Match war über weite Strecken ausgeglichen, wobei Roman Reigns natürlich mit den Powermoves Tatsachen schaffen konnte. Doch Shane McMahon, ganz der Opportunist, wieselte sich immer zurück ins Match.

 

 

Die Rückversicherung von Shane McMahon in Form von McIntyre sollte sich bezahlt machen. Zwar konnte Reigns ihn sich noch außerhalb des Rings wirkungsvoll vom Hals halten. Doch als er im Ring den Superman Punch landete und der Ringrichter dem zusammengesackten Shane McMahon seine Aufmerksamkeit schenkte, schlug McIntyre mit einem genau richtig getimten Claymore Kick zu. Es folgte der Pin durch McMahon, der einen unverdienten wie unerwarteten Sieg gegen Roman Reigns einfuhr. Eine Fehde, die uns wohl noch eine Weile begleiten dürfte.

Lars Sullivan isst wieder mal mexikanisch

Als Nächstes stand ein Handicap Match zwischen Lars Sullivan und der Lucha House Party (Calisto, Lince Dorado und Gran Metalik) an. Sullivan mit einem deutlichen Vorteil an Größe und Masse. Die Lucha House Party dafür mit der Möglichkeit, sich durch regelmäßige Tag-Ins im Match zu halten. Allerdings hatten sie sichtbare Probleme, wann immer Sullivan den Aktiven längere Zeit isolieren konnte. Die Lucha House Party umging dies jedoch wenig elegant, als sie sich nach einer Weile zu dritt auf ihn stürzten und disqualifiziert wurden. Anschließend bearbeiteten sie ihn noch gemeinsam. Doch kaum war “The Freak“ wieder auf den Beinen, nahm er die Drei auseinander. Es ist klar, dass die WWE mit Sullivan Größeres vorhat.

Danach kam ein Match zwischen zwei routinierten Recken und Rivalen: Triple H gegen Randy Orton. Das Match zunächst langsam aufgebaut, mit Matten-Wrestling und Haltegriffen im Stand. Dabei fanden beide schon frühzeitig fast Gelegenheit, ihre Finisher zu landen. Die Botschaft war klar: Hier standen zwei im Ring, die einander gut kannten! Dann wurde es jedoch ruppig, als Orton den Brawl mit einem Faustschlag ins Gesicht von Triple H eröffnete. Das Tempo nahm zu und Triple H fand sich alsbald unsanft landend auf einem Ansager-Tisch wieder, wo ein ungünstig liegender Monitor sicherlich nicht hilfreich war. Randy Orton anschließend mit der Initiative. Methodisch bearbeitete er Triple H.

Orton und Triple H mit dem Match des Abends

Erst ein High Knee von Triple H beförderte Orton wieder aus dem Fahrersitz. Daraufhin das Match wieder offener. Ein klassischer Match-Aufbau! Erst als Orton einen seiner niedrig angesetzten Power Slams ansetzen konnte und mit einem Second Rope DDT nachsetzte, war Triple H wieder in Nöten. Doch der anschließende Versuch eines RKO ging nach hinten los, als Triple H einen Spinebuster landete und anschließend einen Crossface anbrachte. Anschließend landeten beide ihre Finisher, konnten jedoch nicht den Pin unter Dach und Fach bringen. Triple H jedoch mit Oberwasser. Er revanchierte sich bei Orton, indem er ihn dreimal auf den Ansager-Tisch donnerte. Er rollte Orton wieder in den Ring, ließ sich dann jedoch etwas zu lange von den Fans feiern. Kaum betrat Triple H wieder den Ring, landete Orton im Konter den RKO für den erfolgreichen Pin. Ein nettes Match, mit gutem Pacing und Storytelling!

Weiter ging es mit Bobby Lashley gegen Braun Strowman. Ein kleiner Zwischen-Snack zwischen zwei Powerhouse Wrestlern. Ein Match, in dem es an Moves mit ordentlich Bums nicht fehlte. Das Ganze jedoch recht knappgehalten. Braun Strowman fuhr den Sieg ein, als er seinen Running Powerslam landete.

Kingston verteidigt WWE Titel – jedoch kontrovers

Daraufhin folgte ein Match um den WWE Titel. Dolph Ziggler gegen Kofi Kingston. Ziggler zunächst mit mehrheitlichen Vorteilen für sich. Mit einer Kombination aus Matten-Wrestling und ruppigen Moves bedacht, den Deckel auf das Match zu bekommen. Doch Kofi Kingston immer wieder mit Kontern und agilen Moves aus dem Sprung. Das Match öffnete sich zunehmend. Bei einem Sprung aus dem Ring landete Kingston dann jedoch recht unvorteilhaft, als er nahezu ungebremst auf den Boden donnerte. Dolph Ziggler bedachte derweil Xavier Woods, der moralische Unterstützung für seinen Partner bot, mit einem Super Kick. Das sollte sich wenig später rächen, als Woods Ziggler an der Ringkante mit einem Kick abfing (was der Ringrichter mit der typischen, berufsbedingten Blindheit übersah). Kingston landete daraufhin seinen Trouble in Paradise und sicherte sich den Sieg und somit die Titelverteidigung. Ziggler im Interview vor Zorn schäumend. Auch hier dürfte das letzte Wort nicht gesprochen sein.

Weiter ging es mit einem historischen Battle Royal. Historisch insofern, dass es eine 50 Mann Battle Royal war. Der Erste in einer solchen Größenordnung! Eingedenk des prall gefüllten Rings ließen die ersten Eliminierungen per Wurf über das oberste Seil nicht lange auf sich warten. Allein binnen der ersten zwei Minuten flog schon gut und gerne ein knappes Dutzend raus. Der erste bemerkenswerte Spot bestand aus drei Tag Teams, die einander in der Ringmitte bekriegten. Die Viking Raiders gingen aus diesem Intermezzo siegreich hervor und besorgten die nächsten Eliminierungen, wurden jedoch selber von Titus O‘ Neill aus dem Ring befördert. Der fiel kurz darauf Shelton Benjamin zum Opfer. Samoa Joe eliminierte die WWE Tag Team Champions, Zack Ryder und Curt Hawkins.

 

 

And the Winner is ….. Mansoor????

Es ging wild her! Etliche weitere Eliminierungen in dieser Phase. Die großen Namen im Ring waren zu diesem Zeitpunkt Matt Hardy, Samoa Joe, Cesaro, Ricochet, Ali, Elias, The Miz und Shinsuke Nakamura. Matt Hardy davon als Nächstes eliminiert. Und zwar durch Cesaro. In der Zwischenzeit verabschiedeten sich auch die Usos zeitgleich. Nachdem Miz rausflog, waren die letzten sechs im Ring: Samoa Joe, Elias, Ali, Ricochet, Cesaro und Mansoor. Eine Serie von schnellen Eliminierungen ließ Mansoor und Elias allein im Ring. Der Heim-Darling Mansoor konnte Elias eliminieren! So einfach und publikumswirksam kann Politik sein!

Eine sehr transparente Entscheidung, den WWE Kämpfer mit Heimvorteil gewinnen zu lassen. Perspektivisch jedoch ein wenig albern, da Mansoor bislang eine extrem unauffällige Erscheinung bei der WWE war. Hätte man ihn da nicht anderweitig stark aussehen lassen können (durch mehrere Eliminierungen, langes Durchhalten etc.), den Sieg jedoch einem anderen zugestanden? So wirkte diese betont “historische Chance“ irgendwie vertan.

Main Event Undertaker vs. Goldberg wird zum Debakel

Zeit für den Main Event! Der Undertaker gegen Bill Goldberg. Ein erstes Aufeinandertreffen der beiden Semi-Rentner, die dazu noch einmal den Staub von ihrem Ring-Outfit klopfen mussten. Nominell eine reizvolle Angelegenheit …. nur gefühlte fünf Jahre zu spät. Und beinahe blitzartig vorbei! Zwei Spear Tackles durch Goldberg beendeten das Match fast vorzeitig! Ein dritter Versuch eines Spears brachte Goldberg am Ringpfosten jedoch nichts weiter als eine blutende Stirn ein. Nach einem Old School landete der Undertaker den Chokeslam. Der Versuch eines Tombstone Piledrivers glückte ebenfalls.

Der anschließende Pin jedoch nicht. Allerdings war sehr offensichtlich, dass beide hier früh ihre Finisher und Signature Moves verbrannten. Dadurch fehlte dem Match der Aufbau. Wollte man es hier etwa kurz machen? Ja, wollte man! Oder musste man? Nach einem Double Clothesline, lagen beide. Danach ein wenig Prügelei, bis Goldberg einen weiteren Spear im Konter landete. Der Jackhammer danach missglückte jedoch vollends einschließlich einer ruppigen Landung für den Undertaker. War der Stoß gegen den Ringpfosten, der Goldberg die blutige Stirn einbrachte, so nicht geplant? Bill Goldberg wirkte neben der Spur! Auch der Versuch eines Tombstone Piledrivers von Goldberg gegen Undertaker schlug fehl, weil er den Undertaker nicht hochbekam. Einen Chokeslam später machte Undertaker den Sack zu …. und sah nicht glücklich aus. Wie gesagt, mindestens fünf Jahre zu spät …… Das war mal nix!


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