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Saison 1974/75: Trainerentlassung von Janos Bedl beim Wuppertaler SV

Janos Bedl beim Wuppertaler SV entlassen

Bildquelle: Frank Vincentz CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Nach drei Jahren war für den Wuppertaler SV Schluss mit Bundesliga. 1975 stiegen die Rot-Blauen mit Pauken und Trompeten ab und nach Saisonende musste auch Trainer Janos Bedl erwartungsgemäß seinen Hut nehmen. Dieser hatte Wuppertal während der Saison von Horst Buhtz übernommen und legte einen denkwürdigen Fehlstart hin. Sport-90 mit einem Rückblick auf die Trainerentlassung von Janos Bedl beim Wuppertaler SV.

Zu Beginn der 1970er Jahre sorgte der Wuppertaler SV für Aufsehen in Fußball-Deutschland. 1972 feierte der NRW-Klub den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga, in der der Neuling auf Anhieb Vierter wurde und sich für den UEFA-Cup qualifizierte. In der Saison 1973/74 nahm der kurze Höhenflug der Löwen allerdings ein jähes Ende, wenngleich der Abstieg aus der 1. Liga hauchdünn und nur aufgrund des besseren Torverhältnisses verhindert wurde. Doch in der Folgesaison war es soweit.

Fast so schlecht wie Tasmania - Janos Bedl krachend beim WSV gescheitert

Der Wuppertaler SV musste nach drei Spielzeiten in der Bundesliga wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Und das mit einer historisch schlechten Ausbeute von umgerechnet 14 Punkten. Nur Tasmania Berlin war noch schlechter, die sich in der Saison 1965/66 mit einem Negativrekord von 10 Punkten bis heute (Stand 2023) einen Platz in den Bundesliga-Geschichtsbüchern sicherten.

„Abstiegstrainer“ beim Wuppertaler SV war Janos Bedl. Der Ungar wurde nach der Entlassung von Horst Buhtz im Oktober 1974 neuer Trainer des WSV. Zehn Spieltage waren zu jener Zeit absolviert und Wuppertal steckte als 17. tief im Abstiegssumpf. Nur ein Sieg (ausgerechnet gegen den kriselnden Meister FC Bayern) holten die Blau-Roten bis dahin, denen sieben Niederlagen sowie zwei Unentschieden gegenüberstanden.

6 Pleiten! Trainer Bedl mit krachendem Fehlstart beim Wuppertaler SV

Als Janos Bedl das Zepter im altehrwürdigen Stadion am Zoo übernahm, hatte der Klub 4:16 Punkte (Zweipunkteregelung) auf dem Konto, befand sich aber noch in Schlagdistanz zum rettenden Ufer. Doch Bedl, für den Wuppertal die erste Trainerstation in der Bundesliga war, legte einen historisch schlechten Start bei seinem neuen Arbeitgeber hin.

Denn unter dem vermeintlichen Retter hagelte es in den ersten sechs Partien ausschließlich Niederlagen! Janos Bedl war nach dem ehemaligen Tasmania-Coach Heinz-Ludwig Schmidt, der im November 1965 die Berliner übernahm, der zweite Sechs-Startpleiten-in-Serie-Trainer der Bundesliga-Geschichte.

Bedl-Start in Wuppertal: 6 Spiele, 0 Punkte, 2:16 Tore

Alles fing mit einer 0:1-Auswärtsniederlage beim FC Schalke 04 Anfang November 1974 an. Danach war der Wuppertaler SV Tabellenletzter. Es folgen zwei knappe Pleiten gegen Eintracht Braunschweig (0:1) und Abstiegskonkurrent Werder Bremen (1:2). Anschließend kassierte die Bedl-Elf böse Klatschen daheim gegen Borussia Mönchengladbach (1:5) und bei Eintracht Frankfurt (0:5), ehe der WSV auch das Gastspiel auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) verlor.

Sechs Spiele, sechs Niederlagen und 2:16 Tore - so miserabel las sich die Antrittsbilanz von Neu-Trainer Janos Bedl beim Wuppertaler SV. Die WSV-Verantwortlichen hatten sich eine Trendwende durch den Trainerwechsel von Horst Buhtz hin zu Bedl erhofft, wurden aber schnell eines Besseren belehrt.

Weltenbummler Janos Bedl landet beim WSV

Mit Janos Bedl nahm auch ein wahrer Weltenbummler auf der Trainerbank des Wuppertaler SV Platz. Der bei Dienstantritt 45-jährige Fußballlehrer begann seine Trainerkarriere 1964 auf Malta, wo er neben den Sliema Wanderers auch die Nationalmannschaft betreute. Anschließend verschlug es Bedl in die USA, wo er fast drei Jahren für die Pittsburgh Phantoms und Kansas City Spurs verantwortlich war.

 

 

Während der Saison 1971/72 übernahm Bedl mit dem Bundesliga-Absteiger Rot-Weiss Essen erstmals einen deutschen Klub, ehe er nach einem kurzen Engagement beim belgischen Vertreter Lierse SK 1973 bei Borussia Dortmund landete. Mit dem Zweitligisten BVB verpasste Janos Bedl das Ziel Wiederaufstieg, sodass es im Februar 1974 zur Trainerentlassung kam. Acht Monate später wurde er dann vom Wuppertaler SV verpflichtet.

Erster Sieg! Wuppertal & Bedl stoppen Pleitenserie gegen TeBe

Allerdings war die Mission Klassenerhalt, die Bedl in Wuppertal auferlegt wurde, ohnehin kaum zu schaffen. Denn die Mannschaft, die sich im Kern aus den Aufstiegshelden von 1972 zusammensetzte, war kaum bundesligatauglich und befand sich in einem hohen Alter. Die WSV-Verantwortlichen haben die Verjüngungskur viel zu spät eingeleitet.

Dennoch konnte auch Trainer Janos Bedl zumindest ein Erfolgserlebnis als Trainer des Wuppertaler SV feiern. Denn nach seinem Sechs-Pleiten-Fehlstart siegten die Rot-Blauen zum Abschluss der Hinrunde im Kellerduell gegen Aufsteiger TeBe Berlin dank eines späten Doppelpacks von Franz Gerber mit 2:0.

Jonas Bedl nur ein Sieg als WSV-Trainer in 24 Spielen

Im siebten Spiel endlich der erste Sieg für den gescholtenen Bedl. Es sollte aber zugleich sein einziger als WSV-Trainer und zudem der letzten für die Löwen in der Saison 1974/75 bleiben. Während der gesamten Rückrunde blieb der WSV sieglos, konnte aber immerhin sechsmal Unentschieden spielen.

Punktgewinne verbuchte Wuppertal gegen den MSV Duisburg (2:2), die Kickers Offenbach (0:0), den VfB Stuttgart (2:2), Braunschweig (1:1) sowie an den letzten beiden Spieltagen der Saison bei TeBe (0:0) und gegen den 1. FCK (3:3). Doch war der Abstieg des WSV schon längst besiegelt.

1975: Wuppertaler SV trennt sich von Bedl - Ferner als Nachfolger

Schon nach dem 29. Spieltag stand der Wuppertaler SV als Absteiger fest. Das Remis in Braunschweig war zu wenig, da der Tabellen-15. Werder Bremen zeitgleich gegen den 1. FC Köln mit 4:1 triumphierte und somit vom Schlusslicht aus Wuppertal auch rechnerisch nicht mehr einzuholen war.

Dennoch betreute Janos Bedl den WSV bis zum Saisonende. Dass die Rot-Blauen mit dem Ungarn jedoch den Abstieg antreten werden, war schnell ausgeschlossen. Kein Wunder, angesichts seiner Bilanz von nur einem Sieg und 17 Pleiten bei 24 Ligaspielen! Zur offiziellen Trainerentlassung von Bedl in Wuppertal kam es nach dem 34. Spieltag. Als Bedl-Nachfolger verpflichtete Wuppertal Diethelm Ferner der zuvor bei RW Essen tätig war. Für Jonas Bedl sollte der Wuppertaler SV die einzige Trainerstation in der Bundesliga bleiben. Nicht aber die letzte in Deutschland. In den 1980er Jahren hatte Bedl noch zwei Zweitliga-Engagements bei RW Essen (Okt. 1983 – Feb. 1984) und Rot-Weiß Oberhausen (1986/87).



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