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Saison 1975/76: Trainerentlassung von Sepp Piontek bei Fortuna Düsseldorf

Fortuna Düsseldorf und Sepp Piontek trennen sich

Bildquelle: Lars Schmidt CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Mit Neu-Trainer Sepp Piontek wollte Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga-Saison 1975/76 ein ernstes Wörtchen im Titelrennen mitsprechen. Ein starker Saisonstart schürte die Hoffnung, doch dann gerieten die Rot-Weißen unter Piontek mächtig in Schieflage. Im April 1976 musste der Übungsleiter seinen Hut nehmen. Sport-90 blickt auf die Trainerentlassung von Sepp Piontek bei Fortuna Düsseldorf zurück.

Fortuna Düsseldorf ging in seine sechste Bundesliga-Saison mit einem neuen Trainer. Ex-Nationalspieler Josef Emanuel Hubertus Piontek, der nur „Sepp“ genannt wurde, wurde verpflichtet. Der damals 35-Jährige kam von Werder Bremen. Der junge Coach konnte die Norddeutschen in seiner fast vierjährigen Amtszeit nicht aus dem Mittelmaß führen und wollte nun mit der Fortuna ganz oben angreifen.

Sepp Piontek mit Titelansage in Düsseldorf

Bei Fortuna Düsseldorf folgte Sepp Piontek auf Interimstrainer Manfred Krafft, der seinerseits im April 1975 nach der Trainerentlassung von Heinz Lucas eingesprungen war und mit den Rot-Weißen Sechster wurde. Fortunas Trainerlegende Lucas hatte die Flingeraner zu einer Spitzenmannschaft der Bundesliga geformt, wurde 1973 und 1974 mit F95 jeweils Dritter.

Piontek sollte die positive Entwicklung in der Rheinmetropole fortführen. Diese Aufgabe trat der neue Fortunen-Coach voller Überzeugung an und gab bei Amtsantritt vollmundig zu verstehen: „Diese Truppe hat das Zeug, Deutscher Meister zu werden!“ Dieser Truppe gehörten Spieler wie Gerd „Zimbo“ Zimmermann, Dieter Herzog, Gerd Zewe, Heiner Baltes. Dieter Herzog, Wolfgang Seel und natürlich das 19-jährige Sturmjuwel Klaus Allofs an.

Historisch: Fortuna unter Piontek erstmals Bundesliga-Spitzenreiter

Mit seiner Meister-Aussage hatte Sepp Piontek die Latte in Düsseldorf denkbar hochgelegt und sich selbst ordentlich unter Zugzwang gesetzt. Doch der neue F95-Coach ließ Taten folgen. Dem 2:2-Auftaktremis beim MSV Duisburg folgte am 2. Spieltag ein überzeugender 5:2-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen im Rheinstadion.

Damit stürmte die Piontek-Elf an die Tabellenspitze. Zwar nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber der punktgleichen Eintracht aus Braunschweig. Aber dennoch ein historisches Ereignis, war doch Fortuna Düsseldorf erstmals (von insgesamt fünfmal) in ihrer Vereinsgeschichte Erster der Bundesliga Tabelle! Viel besser hätte der Start für Trainer Sepp Piontek in Düsseldorf nicht verlaufen können.

1975: Neu-Trainer Piontek mit starkem Auftakt bei Fortuna Düsseldorf

Zumal die Meisterträume weiter Nahrung erhielten. Am 3. Spieltag siegten die Flingeraner durch einen Treffer von Zimmermann mit 1:0 beim VfL Bochum. Düsseldorf büßte dennoch die Tabellenführung ein und vom FC Bayern, die einen 4:0-Triumph gegen Werder Bremen feierten, vom Thron geschubst.

 

 

Dennoch sollte der starke Saisonstart die Fans in Düsseldorf mobilisieren. 28.000 Zuschauer verfolgte das nächste Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, das 1:1 endete. Somit blieben die Rot-Weißen auch im vierten Ligaspiel unter Sepp Piontek ungeschlagen. Doch danach ging es mit den 95er steil bergab.

Fortuna Düsseldorf nach Bayern-Pleite im Abwärtssog

Am 5. Spieltag verpasste Bayern München Fortuna im heimischen Olympiastadion eine 5:0-Abreibung, bei der u.a. Fußballlegende Franz Beckenbauer doppelt traf. Die erste Saisonpleite machte deutlich, dass Düsseldorf doch noch einiges zu einer Spitzenmannschaft fehlte. Die Piontek-Auswahl zeigte zwar anschließend eine gute Reaktion und behielt daheim gegen Hertha BSC mit 2:1 die Oberhand.

Aber bis zur Winterpause wurden die Rheinländer vom 4. auf den 12. Tabellenplatz durchgereicht. Auch, weil es gegen Braunschweig (1:3), den Karlsruher SC (0:2) und in Bremen (0:3) drei Pleiten in Folge hagelte und Düsseldorf in der Hinrunde der Saison 1975/76 besonders auswärts schwächelte. Gleich sechs der ersten acht Gastspiele gingen verloren.

Abstiegsgefahr statt Meisterträume

Zur Halbserie hatte Fortuna Düsseldorf 16:18 Punkte (nach der alten 2-Punkte-Regel) auf dem Konto. Das ausgerufene Saisonziel „Meisterschaft“ war frühzeitig und angesichts eines deutlichen Rückstands auf den davongezogenen Herbstmeister Borussia Mönchengladbach (25:9 Punkte) außer Reichweite. Vielmehr musste Piontek in Düsseldorf den Blick nach unten richten, betrug der Vorsprung auf die Abstiegszone gerade einmal drei Zähler.

 

 

Die Trendwende sollte Sepp Piontek nicht mehr schaffen. Düsseldorf begrüßte das Jahr 1976 mit einer 1:3-Heimpleite gegen Duisburg und konnte von den nächsten sieben Ligaspielen nur eines gewinnen. Mit 3:1 gegen Bochum am 20. Spieltag. Ansonsten gab es vier Unentschieden und zwei Niederlagen, sodass die Fortunen als Tabellen-13. nach 25 Runden weiterhin von Abstiegssorgen begleitet wurden.

F95: Trainerentlassung Piontek nach Peinlich-Pleite in Uerdingen

Gegen Ex-Klub und Abstiegskonkurrent Werder Bremen konnte Piontek Ende März zwar noch einen 3:0-Erfolg bejubeln, doch kurz darauf kam es zur Trainerentlassung. Nachdem Düsseldorf im DFB-Pokal eine klares Viertelfinal-Aus beim 1. FC Kaiserslautern (0:3) ereilte, kassierten die 95er am 10. April 1976 in der Bundesliga nach desaströser Leistung eine peinliche 0:2-Schlappe bei Schlusslicht Bayer Uerdingen.

Die Klubführung um Fortuna-Präsident Bruno Recht wollte dem sportlichen Niedergang und der zunehmenden Abstiegsgefahr nicht mehr tatenlos zu sehen. Am 14. April kam es zur Trainerentlassung von Sepp Piontek in Düsseldorf, der danach nie wieder ein Trainerposten in der Bundesliga bekleidete. Dafür sorgte er vor allem als erfolgreicher Nationaltrainer von Dänemark für Aufsehen.

Nach Piontek-Rauswurf: Manfred Krafft rettet Fortuna vor Abstieg

Wie schon zum Saisonende im Vorjahr sprang in Düsseldorf erneut Manfred Krafft als Interimstrainer ein, dem ein Ruf als Retter und Schleifer vorauseilte. Der Piontek-Nachfolger startete angesichts von zwei Niederlagen gegen den 1. FC Köln (0:4) und FC Schalke (0:2) denkbar schlecht. Doch danach bekamen die Rot-Weißen unter dem Herzblut-Fortunen die Kurve. Fortuna Düsseldorf konnte in Offenbach (1:1) und gegen zu Hause gegen den Tabellenersten Gladbach (1:1) Punkte einfahren, die Mut für den Abstiegskampf machten. Am 32. Spieltag machte die Krafft-Elf durch einen 2:1-Sieg im Kellerduell bei Hannover 96, den Gerd Zimmermann mit einem Doppelpack sicherte, einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt.

Dieser wurde anschließend am vorletzten Spieltag mit einem 5:1-Kantersieg gegen Uefa-Cup-Anwärter Kaiserslautern vorzeitig perfekt gemacht, wobei sich Fortuna Düsseldorf nach dem 0:1 durch Nationalspieler Hans-Peter Briegel in einen Rausch spielte. Allen voran Dieter Herzog, der nach dem Wechsel dreifach traf. Trotz des Klassenerhalts blieb Manfred Krafft eine Anstellung als Cheftrainer in Düsseldorf verwehrt. Er musste seinen Platz räumen. Neuer Fortuna Düsseldorf Trainer wurde Dietrich Weise, der von Eintracht Frankfurt kam.



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