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Saison 1975/76: Trainerentlassung von Dietrich Weise bei Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt verabschiedet Dietrich Weise

Bildquelle: Eric Koch for Anefo CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Dietrich Weise war zweimal für jeweils drei Jahre als hauptverantwortlicher Trainer für Eintracht Frankfurt tätig. Seine erste, äußerst erfolgreiche Amtszeit nahm nach der Saison 1975/76 ihr Ende. Er kehrte als zweimaliger Pokalsieger der Mainmetropole den Rücken. Warum es zur Trennung kam, bei der es sich nicht um eine Trainerentlassung handelte, klärt Sport-90 auf.

In den 1970er und 80er Jahren zählte Dietrich Weise zu den renommiertesten Trainern der Bundesliga. Er betreute den 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der akribische Fußballlehrer zwischen 1973 bis 1976 in Frankfurt. Mit den Adlern räumte er gleich zweimal den DFB-Pokal ab, formte die SGE zu einem Top-Klub der Liga und sollte mit der Eintracht auch im Europapokal der Pokalsieger für Aufsehen sorgen.

1973: Dietrich Weise wird neuer Eintracht-Trainer

Die erfolgreiche Liaison zwischen Dietrich Weise und Eintracht Frankfurt begann im Juli 1973. Der damals 38 Jahre alte Übungsleiter hatte beim 1. FC Kaiserslautern auf sich aufmerksam gemacht und unterzeichnete noch als FCK-Coach vor dem Ende der Saison 1972/73 einen Vertrag in Frankfurt. Sehr zum Missfallen der Roten Teufel, die Weise kurzerhand nach dem 33. Spieltag feuerte.

Kurios: Während Dietrich Weise von der Pfalz an den Main übersiedelte, wurde sein Vorgänger in Frankfurt, Erich Ribbeck (Trainerentlassung von Ribbeck bei Eintracht Frankfurt), im Gegenzug neuer Cheftrainer in Lautern. Ein waschechter Trainertausch. Ribbeck landete mit der SGE 1973 als Achter im Mittelfeld der Bundesliga. Mit Dietrich Weise sollte es höher hinausgehen.

Vierter & Pokalsieg: Trainer Weise führt Eintracht Frankfurt zum Erfolg

Unter ihrem neuen Trainer startete Eintracht Frankfurt bärenstark in die Spielzeit 1973/74. Vier der ersten sechs Ligaspiele wurden gewonnen, keines verloren. Darunter auch ein 4:1-Auswärtssieg bei Weises Ex-Klub Lautern. Mit den Hessen wurde Dietrich Weise sogar Herbstmeister, am Ende der Saison reihte sich Frankfurt auf Platz vier der Bundesliga Tabelle ein. Das war allen voran der Heimstärke zu verdanken. Eintracht blieb im heimischen Waldstadion ungeschlagen und gestaltete 13 der 17 Heimspiele siegreich.

Noch besser lief es im DFB-Pokal. Gleich in seinem ersten Trainerjahr am Riederwald konnte Dietrich Weise mit Eintracht Frankfurt den „Pott“ holen. Die SGE konnte sich erstmals in die Liste aller DFB-Pokalsieger eintragen. Auf dem Weg ins Finale schaltete die Weise-Elf TeBe Berlin, Hessen Kassel, den 1. FC Köln und Branchenprimus Bayern München aus. Im Pokalendspiel 1974 behielt Eintracht Frankfurt gegen den HSV mit 3:1 n.V. die Oberhand.

1974/75: SGE mit Dietrich Weise & Offensivspektakel auf Erfolgskurs

Seine starke Debütsaison auf Eintrachts Trainerbank sollte Dietrich Weise in der Saison 1974/75 nicht nur bestätigen. Er übertraf sie sogar. Frankfurt wurde hinter Meister Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Dritter der Bundesliga und stellte mit 89 Toren die beste Offensive. Aus dieser stachen die SGE-Legenden Bernd Hölzenbein (16 Tore) und Jürgen Grabowski (13) heraus. Zudem feierte die Eintracht im Oktober 1974 mit dem 9:1-Schützenfest gegen Rot-Weiss Essen ihren Bundesliga-Rekordsieg, der bis heute Bestand hat.

Die Krönung einer überragenden Saison der Hessen: Im DFB-Pokal gelang Dietrich Weise mit Eintracht Frankfurt die Titelverteidigung. Im Niedersachsenstadion zu Hannover markierte Kultverteidiger Karl-Heinz Körbel den entscheiden Treffer beim 1:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg.

 

 

1976: Weise führt Frankfurt ins Europapokal-Halbfinale

In der dritten Saison unter der Regie von Dietrich Weise ebbte der sportliche Höhenflug der Adler etwas ab. Zumindest in der Bundesliga. 1975/76 trudelte die Eintracht als Neunter im gesicherten Mittelfeld über die Ziellinie, wobei die Weise-Elf eine Bilanz von 13-10-11 hatte. Mit 79 Treffern, von denen allein 26 Buden auf das Konto von Hölzenbein gingen, war Frankfurt erneut torhungrigster Bundesligist. Im DFB-Pokal war für den Titelträger der letzten zwei Jahre im Achtelfinale Endstation.

Dafür trumpfte Eintracht Frankfurt im Europapokal der Pokalsieger auf. Die SGE erreichte das Halbfinale, wo man sich nach Hin- und Rückspiel knapp dem englischen Vertreter West Ham United geschlagen geben musste. Einem 2:1-Heimsieg folgte in London eine 1:3-Schlappe. Nach vorher sieben Siegen im laufenden Wettbewerb (u.a. gegen Atlético Madrid) die einzige, allerdings entscheidende Niederlage.

„Neue Herausforderung“ - Dietrich Weise wechselt zu Fortuna Düsseldorf

Für Dietrich Weise sollte 1975/76 vorerst die letzte Saison als Trainer von Eintracht Frankfurt sein. Von einer Trainerentlassung kann jedoch keine Rede sein. In der Mainmetropole hätten die Verantwortlichen nur zu gerne mit dem in Gröben (Sachsen-Anhalt) geborenen Diplom-Fußballlehrer weitergearbeitet. Doch Weise sah die Zeit für einen Abschied gekommen.

Der Bundesliga blieb Weise erhalten. Er wechselte vom Main an den Rhein zu Fortuna Düsseldorf. In der NRW-Landeshauptstadt wurde Sepp Piontek als Fortuna-Trainer im April 1976 entlassen, Manfred Krafft sprang interimsweise ein, der das Zepter an Weise übergab. Seine Entscheidung, Frankfurt Richtung Düsseldorf zu verlassen, begründete Weise folgendermaßen: „Das Angebot der Fortuna hat mich schon sehr gereizt und nach meiner Zeit in Frankfurt suchte ich eine neue Herausforderung.“

Eintracht Frankfurt: Kein Glück für Weise-Nachfolger Roos

Bei Fortuna Düsseldorf stand Dietrich Weise zwei Jahre in Lohn und Brot und konnte auch die 95er 1978 ins DFB-Pokalfinale führen. Anschließend ging es für den ruhigen, sachlichen Fußballlehrer beim DFB als U-Nationaltrainer weiter, bevor nach kurzer Rückkehr zum 1. FC Kaiserslautern erneut bei Eintracht Frankfurt für drei Jahre (Okt. 1983 bis Dez. 1986) den Trainerposten bekleidete.

Bei den Hessen wurde nach dem Weise-Abgang im Sommer 1976 Hans-Dieter Roos als neuer Cheftrainer installiert. Lange saß der Weise-Nachfolger bei den Adlern aber nicht im Sattel. Nur drei Monate nach Amtsantritt wurde der Übungsleiter wegen Erfolgslosigkeit entlassen.



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