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Trainerentlassung von Horst Buhtz beim Wuppertaler SV in der Saison 1974/75

Entlassung von Buhtz beim Wuppertaler SV

Bildquelle: Frank Vincentz CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Mit dem Wuppertaler SV hat Horst Buhtz sensationelles geleistet. Als Aufsteiger führte der legendäre Trainer den WSV 1973 ins internationale Geschäft, wurde Vierter der Bundesliga. Doch es folgte der sportliche Absturz, der Buhtz den Trainerposten in Wuppertal kostete. Im Oktober 1974 wurde der Chefcoach gefeuert. Sport-90 blickt auf die Trainerentlassung von Horst Buhtz beim Wuppertaler SV zurück.

Seines Ablebens 2015 im Alter von 91 Jahren zum Trotz hat sich Horst Buhtz beim Wuppertaler SV unsterblich gemacht. Der Legenden- und Kultstatus ist dem einstigen Fußballlehrer, der als Profi zweiter deutscher Fußballlegionär in der Serie A (AC Turin) war, sicher. Denn mit dem beschaulichen Klub aus Wuppertal sorgte Buhtz gleich mehrfach für Furore.

1972: Trainer Horst Buhtz führt Wuppertaler SV erstmals in die Bundesliga

Die Liebesbeziehung zwischen dem Wuppertaler SV und Horst Buhtz begann im Sommer 1968. Buhtz, der seinerseits im Februar dieses Jahres bei Hannover 96 vor die Tür gesetzt wurde, wurde nach der Trainerentlassung von Adi Preißler als neuer Trainer verpflichtet. Die bergischen Löwen spielten zu jener Zeit in der zweitklassigen Regionalliga West und Buhtz formte aus dem Verein einen ambitionierten Klub, der sich in den nächsten Jahren in der Spitzengruppe seiner Staffel festbeißen konnte.

1972 schaffte der Klub aus Nordrhein-Westfalen den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Das sollte Buhtz in seiner langen und erfolgreichen Zeit als Fußballlehrer, die ihn u.a. auch in die türkische Süper Lig zu Besiktas oder Borussia Dortmund führte, insgesamt viermal gelingen. Neben dem Wuppertaler SV noch mit Borussia Neunkirchen, dem 1. FC Nürnberg und Bayer Uerdingen.

WSV: Erst Aufstieg mit Rekord, dann sensationeller Bundesliga-Vierter

Mit dem WSV spielte Trainer Horst Buhtz die beste Bundesliga-Aufstiegsrunde, die zwischen 1964 und 1974 existierte, aller Zeiten. Die Wuppertaler gewannen als einzige Mannschaft der Geschichte sämtliche acht Spiele in der Aufstiegsrunde. Doch der Erfolgslauf sollte sich für den Bundesliga-Neuling auch in der Saison 1972/73 fortsetzen.

Der Wuppertaler SV wurde auf Anhieb viel beachteter Tabellenvierter, war damit direkt für den UEFA-Pokal (heutige Europa League) qualifiziert. In 34 Ligaspielen kassierte der Aufsteiger nur neun Pleiten, denen 15 Siege (bei 10 Remis) gegenüberstanden. Vor allem das heimische Stadion am Zoo war eine Festung (11 Siege in 17 Ligaspielen).

Wuppertaler SV erlebt Glanzzeit während Buhtz-Ära

Und mit Günter „Meister“ Pröpper, der in der Aufstiegssaison 52 der 111 Tore markierte, hatte Buhtz einen zuverlässigen Torjäger in seinen Reihen, der sein Können auch in der Bundesliga eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der Mittelstürmer erzielte 21 Tore, wurde damit Dritter der Bundesliga Torschützenliste 1973. Nur Fußballlegende Gerd Müller vom FC Bayern (36 Tore) und Gladbach-Knipser Jupp Heynckes (28) netzten in dieser Spielzeit noch häufiger ein.

Aufstieg, Vierter und damit die Europapokalteilnahme in der Tasche - der Wuppertaler SV erlebte seine absolute Glanzzeit, sein größtes Fußballjahr. Und der Erfolgslauf sollte sich - wenn auch in abgeschwächter Form - fortsetzen.

Buhtz scheitert mit Wuppertal spektakulär im UEFA-Pokal

Wenngleich sich Horst Buhtz mit seinen Wuppertalern bereits nach der 1. Runde im UEFA-Pokal von der internationalen Bühne verabschieden musste. Die Löwen scheiterten spektakulär am polnischen Vertreter Ruch Chorzow, der im Vorfeld als schlagbar eingestuft wurde. Auswärts im Hinspiel kam der WSV deutlich mit 1:4 unter die Räder, dafür konnte die Buhtz-Elf das Rückspiel trotz zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand noch mit 5:4 siegreich gestalten.

 

 

Das frühe Europapokal-Aus konnte nicht verhindert werden, dafür wurden die 13.000 Zuschauer im einzigen Europapokalspiel, das jemals im Stadion am Zoo stattfand, Zeugen eines wahren Torfestival.

1974: Horst Buhtz feiert mit Wuppertal Last-Minute-Klassenerhalt

In der Bundesliga lief es für den Wuppertaler SV im zweiten Jahr auch längst mehr so rosig wie noch im ersten Jahr nach dem Aufstieg. So mischten die Rot-Blauen bis zum letzten Spieltag munter im Abstiegskampf mit, sollten aber ein Happy End erleben. Dank Heinz-Dieter Lömm. Der Mittelfeldspieler erzielte am 34. Spieltag in der 81. Minute den Treffer zum 2:2-Endstand beim VfB Stuttgart, der die Klasse sicherte und dem WSV eine dritte Saison in der deutschen Eliteliga bescherte.

Es war jedoch eine denkbar knappe Entscheidung. Denn in der finalen Bundesliga Tabelle 1973/74 landeten die Wuppertaler, die vor dem letzten Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz lagen, nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber Fortuna Köln über dem Strich.

1974/75: Überalterte Buhtz-Elf mit Fehlstart - Bayern-Sieg als Höhepunkt

Der knappe Klassenerhalt war jedoch ein Vorbote, dass sich das Abenteuer Bundesliga für den Wuppertaler SV dem Ende neigte. Im Kern stellten immer noch die Aufstiegshelden von 1972 die Mannschaft, die mittlerweile als überaltert galt. „Der Verjüngungsprozess ging zu langsam voran“, erklärte Horst Buhtz einst im Gespräch mit dem Magazin „11Freunde“.

So kam es auch, dass Wuppertal einen Fehlstart in die Saison 1973/74 hinlegte. Vier der ersten sechs Partien gingen verloren. Einziger, aber umso größerer Höhepunkt war der 3:1-Erfolg, den die Buhtz-Truppe als Tabellen-Schlusslicht ausgerechnet gegen den Meister und übermächtigen FC Bayern am 5. Spieltag bejubeln konnte. Es sollte der letzte Sieg von Horst Buhtz als Trainer vom Wuppertaler SV gewesen sein.

Trainerentlassung in Wuppertal für Buhtz „wirklich trauriger Moment“

Nachdem die Rot-Blauen aus den folgenden fünf Partien nur einen Punkt holten und gegen Abstiegskonkurrent VfB Stuttgart (1:5), den 1. FC Köln (1:4) und Hamburger SV (1:4) drei heftige Klatschen in Folge kassierten, kam es Mitte Oktober 1974 nach dem 10. Spieltag in Wuppertal zur Trainerentlassung von Host Buhtz. „Es war für mich ein wirklich trauriger Moment, als ich in Wuppertal erkannte: „Das war es jetzt!“, beschrieb der gebürtige Magdeburger seine Gefühlslage nach dem Rauswurf.

Diese dürfte den WSV-Verantwortlichen angesichts der Verdienste von Langzeit-Trainer Buhtz für den Verein auch schwergefallen sein. Dennoch konnte Horst Buhtz noch einen weiteren Eintrag in den Geschichtsbüchern der Löwen sichern. Denn mit über sechs Jahren, genau 2302 Tagen, ist Buhtz der Trainer mit der längsten Amtszeit in Wuppertal. Den Bundesliga-Abstieg 1974 des WSV konnte übrigens auch Buhtz-Nachfolger Janos Bedl nicht verhindern. Am Ende wurde Wuppertal mit nur zwölf Punkten abgeschlagener Letzter.



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