Valentino Rossi ist der Meister aller Klassen - Eine MotoGP-Legende

Valentino Rossi in der MotoGP

Bildquelle: No machine-readable author provided. Makary assumed (based on copyright claims). [Public domain] CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Valentino Rossi ist mit 40 Jahren und knapp 400 klassenübergreifenden Grand Prix Teilnahmen einer der erfahrensten Motorsportler überhaupt. Und dabei noch immer flott unterwegs! Zuletzt belegte er in der MotoGP, der Königsklasse in Sachen Motorradrennen, einen respektablen 3. Platz. Er hat im Laufe seiner Karriere mit bislang 6.070 Punkten mehr Punkte eingefahren als irgendwer sonst im Motorradsport. Bei 196 Rennen stand er auf dem Treppchen!

Rossi, "der Doktor", kann mit Fug und Recht als lebende und fahrende Legende des Motorsports bezeichnet werden. Selbst jenen, die die MotoGP überhaupt nicht verfolgen, ist er oftmals ein Begriff. Fünf der von ihm eingefahrenen WM-Titel konnte er mit diversen Hubraumgrößen gewinnen: 125ccm, 250ccm, 500ccm, 800ccm und 990ccm. Aktuell wird mit 1000ccm gefahren. In 322 Rennen der MotoGP war er 89-mal Sieger. 58-Mal wurde er Zweiter!

 

Eine Beständigkeit über eine Laufbahn, die nun mehr über 20 Jahre umfasst und von kaum einem angefochten wird! Insgesamt wurde Valentino Rossi ein neunfacher Weltmeister und wird von vielen als der größte Motorradfahrer aller Zeiten betrachtet! Dabei sollte er eigentlich Fußballer werden.

Wie der Vater, so der Sohn - Graziano und Valentino Rossi

Wäre es nach Valentino Rossis Mutter Stefania gegangen, wäre ihr kleiner Valentino Fußballer geworden. Doch sein Vater Graziano Rossi (ebenfalls Motorradfahrer mit dem Spitznamen “der Doktor“) hatte andere Pläne. Er brachte ihn stattdessen zum Kartsport. 1990 gewann Valentino Rossi mit neun Siegen die regionale Go-Kart-Meisterschaft. Doch entwuchs er diesem Sport alsbald buchstäblich, als ihm sein Kart zu klein und eine Neuanschaffung zu teuer wurde. Er sattelte stattdessen auf die Miniatur-Version eben jenes Gefährt um, auf dem schon sein Vater erfolgreich war. Ab 1991 war er auf dem Minibike unterwegs. Es sollte der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte werden.

Bereits im Jahr 1991 gewann Valentino Rossi sein erstes Minibike-Rennen und wurde nur ein Jahr später ein regionaler Meister in dieser Klasse. Hierbei zeigte er soviel Veranlagung, dass er mit 14 Jahren anno 1993 auf ausgewachsene Straßenrennmaschinen umsattelte. Auf Anhieb wurde er auf einer 125-cm³-Cagiva Dritter in der Italienischen Sport-Produktionsmeisterschaft. 1995 wurde er in derselben Klasse italienischer Meister. Und das immer noch im zarten Jugendalter! Doch seine beachtlichsten Erfolge lagen noch vor ihm. Rossi sollte mit insgesamt neun Grand-Prix-Weltmeisterschaften einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer aller Zeiten werden. Sieben davon holte er in der Königsklasse.

Beispiellose Dominanz bis 2009

Nach seinem Aufstieg in die Königsklasse im Jahr 2000 gewann Rossi 2001 die 500ccm-Weltmeisterschaft mit Honda, die neu gegründete MotoGP-Weltmeisterschaft (ebenfalls mit Honda) in den Jahren 2002 und 2003 und setzte diese Serie an aufeinanderfolgenden Meisterschaften mit den Siegen 2004 und 2005 fort, nachdem er Honda verlassen hatte, um sich Yamaha anzuschließen. Hiermit stellte er gleich zwei neue Rekorde auf. So wurde er nicht nur rekordmäßig fünfmal in Serie Weltmeister. Er wurde auch trotz eines Team-Wechsels, von Honda zu Yamaha, direkt wieder Weltmeister, was vorher wie nachher noch niemandem gelungen ist. Dies war umso bemerkenswerter, da der Wechsel zu Yamaha für viel Haareraufen bei den Experten sorgte – war doch die Yamaha-Maschine unterlegen. Doch Valentino Rossi und sein vertrauter Cheftechniker Jeremy Burgess sahen bei Honda keine Herausforderungen mehr. In nur vier Monaten verwandelten sie die Yamaha von Rossi in ein Motorrad, das eines Champions würdig war.

Was umso beachtlicher ist: All diese fünf Titel wurden auf dominante Weise gewonnen und wurden bei allen Gelegenheiten noch vor dem letzten Rennen klar gemacht. Valentino Rossi verlor den Titel erst 2006 mit einem Sturz in der Endrunde in Valencia und musste den Titel an seinen ehemaligen Honda-Teamkollegen Nicky Hayden abgeben. 2008 und 2009 konnte Rossi abermals zweimal in Serie MotoGP-Weltmeister werden.

Karriereknick nach dem ersten großen Unfall

Zeit seiner Karriere war Valentino Rossi, selbst eingedenk diverser technischer Einlagen für die Fans, immer als zwar extrovertierter doch zugleich auch extrem sicherer Fahrer bekannt. Erst 2010 erlitt er seine erste schwere Verletzung bei einem Sturz, wobei er sich einen offenen Bruch am Schienbein zuzog. Zwar kehrte Rossi nach nur sechs Wochen und drei verpassten Rennen zurück auf die Piste. Doch war er seither nicht mehr ganz derselbe.

Daran hatte aber auch sein unglücklicher Wechsel (2011) von Yamaha zu Ducati unrühmlichen Anteil. Rossi löste dort Casey Stoner ab, der stattdessen den Titel 2011 mit Honda gewann, während Rossi die erfolgloseste Phase seiner Karriere durchleben musste. In seinen zwei Saisons bei Ducati konnte er nicht ein einziges Rennen gewinnen! 2013 kehrte er zu Yamaha zurück. Ein Rennstall, dem er seither treu geblieben ist. Zwar schlugen seither keine Weltmeisterschaftserfolge mehr zu Buche, doch konnte Rossi 2014, 2015 und 2016 Zweiter werden. Insbesondere 2015 schrammte Rossi knapp an einer zehnten Weltmeisterschaft vorbei. Doch war in dieser Zeit bereits Marc Márquez, ein spanischer Rennfahrer, der selber bereits fünfmal die MotoGP gewinnen konnte, auf dem aufsteigenden Ast. Jedoch gelang es Rossi seit seiner Rückkehr zu Yamaha wieder, weitgehend vorne mitzufahren, wodurch viele der eingangs erwähnten Rekorde (wie die zahlreichen eingefahrenen Punkte und Treppenplatzierungen) überhaupt erst in einem solchen Ausmaß zustande kommen konnten.


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