Besiktas Istanbul wahrt Chancen nach spätem Tor bei Sivasspor

Besiktas weiter im Titelrennen

Bildquelle: Myrat CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Burak Yilmaz hat mit einem Kunstfreistoßtreffer Besiktas Istanbul im Rennen um die türkische Fußballmeisterschaft 2018/19 gehalten. Zum Abschluss des 29. Spieltages zirkelte er das Spielgerät wenige Minuten vor Schluss in Sivas über die Mauer an die Unterkante der Latte ins Eck von Sivasspors Keeper Tolgahan Acar. Der hatte offenbar mit einem Versuch auf das Mauereck gerechnet und war beim tollen Schuss gegen seine Laufrichtung daher schließlich chancenlos. Besiktas hat damit fünf Spieltage vor Schluss nur noch sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Istanbul Basaksehir FK.

Der war bereits am Sonntag gegen den Siebenten Rizespor nicht über ein 1:1 hinausgekommen und nährte vordergründig die Hoffnungen des aktuell Zweiten Galatasaray Istanbul, den Titel doch noch erfolgreich verteidigen zu können.

 

Nach dem 3:1 gegen Kayserispor hat das neue Team von Süper Lig-Toptorjäger Mbaye Diagne (28 Tore) noch drei Punkte Rückstand auf Basaksehir, das seinen ersten Meisterschaftstitel folglich noch nicht in trockenen Tüchern wähnen kann. Am vorletzten Spieltag muss der Spitzenreiter um Serdar Tasci noch zu Galatasaray. Die Traditionsteams wehren sich also bis zum Schluss gegen den dem Staatschef nahestehenden Emporkömmling.

Yilmaz verpasst den Hundertprozenter, trifft dafür per Kunstschuss

Dass auch Besiktas Istanbul sich mit einem Abstand von sechs Punkten noch wehren kann, lag schließlich am Kunstschuss Yilmaz`, der mit seinen Treffern in den vorigen Wochen maßgeblich am starken Rückrundenlauf des Meisters von 2016/17 beteiligt ist. Gegen Sivasspor hätte er jedoch auch zum tragischen Helden werden können, wenn seiner Riesenchance zum Siegtreffer in der 76. Minute nicht eben noch das tatsächliche Tor in der 87. gefolgt wäre.

Nach einem genialen Dribbling und einer Flanke von rechts des Besten auf dem Platz, Adem Ljajic, war Burak Yilmaz am zweiten Pfosten vollkommen frei und technisch anspruchslos zum Abschluss gekommen, hatte jedoch nicht für Besiktas ins Glück, sondern den sich in voller Länge auf seiner Linie ausbreitenden Acar dorthin geschossen, wo es besonders schmerzt.

Aus dem Spiel heraus viel Stückwerk bei Besiktas

Es war die größte Gelegenheit für die Gäste nach Wiederbeginn. Sie besaßen zwar über das gesamte Match zu fast zwei Dritteln den Ball, wussten aber gerade in der zweiten Hälfte gegen tief stehende Hausherren herzlich wenig damit anzufangen.

Der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa war im Zentrum reichlich bemüht, Struktur ins Spiel seiner Farben zu bringen. Doch waren sowohl Raumaufteilung wie Feinabstimmung im Laufspiel ohne Ball nicht optimal aufeinander abgestimmt.

Vida erzielt die Führung aus dem Gewühl heraus

Zum Vorpausenverlauf: Die Innenverteidiger Nicolas Isimat-Mirin und Domagoj Vida waren die mit Abstand gefährlichsten Angreifer von Besiktas – bezeichnend für das Spiel des Favoriten. Bei Standardsituationen wackelte die sonst solide errichtete Abwehrfestung Sivasspors gewaltig. Isimat-Mirin jagte nach einem Eckball einen Kopfball aus sieben Metern drüber (13.), nach einer weiteren Ecke bekam er den Ball dann aus vier Metern nicht im Tor des blitzartig reagierenden Acar vorbei ins Netz (25.).

Auch beim 0:1 war der französische Verteidiger kurz vorm eigenen Treffer. Nachdem der Ball nach einem weiteren Eckstoß auf den zweiten Pfosten weitergeleitet worden war, traf Isimat-Mirin die Unterkante des Querbalkens, von wo aus der Ball wie im Flipperautomaten von einem Bein zum nächsten sprang. Der Kroate Vida bereitete dem Chaos ein Ende und drosch den Ball humorlos in den Giebel (31.).

Hakan Arslan vergibt überhastet den möglichen Ausgleich

Auf der Gegenseite offenbarte Besiktas aber erstaunliche Schwächen im gewollten, aber nicht gekonnten kompakten Verteidigen. Quasi ungehindert hatte Emre Kilinc den Ball aus einer Halbposition flach in die Spitze spielen dürfen, wo Hakan Arslan frei vor Torwart Loris Karius bereits das 1:1 hätte erzielen müssen.

 

 

Doch der Stürmer schob den Ball überhastet am linken Pfosten vorbei (35.). Der Deutsche zwischen den Pfosten, der bei zwei Querschlägern im zweiten Durchgang unterstrich, nicht eben der Erfinder des Fußballspielens zu sein, musste vor der Pause dennoch einmal hinter sich greifen.

Diabate rennt vorm 1:1 mit Ball am Fuß einfach allen davon

Dafür verantwortlich war Fousseni Diabate, wieselflinker Stürmer aus Mali. Doch trotz seiner Geschwindigkeit hätte ein solches Tor nicht fallen dürfen. Der 23-jährige Diabate hatte den Ball fast an der rechten Seitenlinie und Höhe der Mittellinie bekommen und – allein auf weiter Sivasspor-Flur – gegen die taktisch besser postierten Jeremain Lens und Gary Medel gestanden.

Weder der Niederländer noch der chilenische Linksverteidiger waren indes in der Lage, dem Antritt Diabates zu folgen und ihn auch nur in Ansätzen daran zu hindern, frei vor Keeper Karius aufzutauchen. Karius war zwar noch am Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend ablenken (45.).

Das hohe Durchschnittsalter im türkischen Vereinsfußball

Dieses Tor war bezeichnend für die Probleme, die der türkische Vereinsfußball derzeit auf internationaler Ebene hat: Zwei 31-Jährige können einen 23-Jährigen schlicht nicht folgen. Sie wirkten nicht nur buchstäblich alt, sie sind offensichtlich nicht so fit, wie man es von Profis einer Spitzenmannschaft in einer der europäischen Ligen erwarten müsste.

Die Altersstruktur indes ist ohnehin eine Sorge, die der türkische Fußball im internationalen Vergleich haben sollte. Spitzenreiter Basaksehir besitzt in seinem Kader ein Durchschnittsalter von mehr als 31 Jahren! Andere Spitzenreiter im Vergleich: Liverpool 26,5; Barcelona 27,5; Juventus als älteste italienische Erstliga-Mannschaft 28,7; PSG 26,5; der sich selbst teils als überaltert bezeichnende FC Bayern steht bei 27,6 Jahren. Allein mit Routine und klanghaften Namen aus der Vergangenheit ist im Jahre 2019 international anscheinend kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Fenerbahce und Galatasaray waren in dieser Saison mit ihrem Ausscheiden in der Europa League Zwischenrunde – das ist die Runde der letzten 32 – noch am weitesten vorgedrungen.


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