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SC Freiburg Porträt - Alle Titel, Rekorde & Fakten im Überblick
Der SC Freiburg hat sich zu einer festen Größe in der Bundesliga etabliert und den Ruf als Fahrstuhlmannschaft abgelegt. Doch was sind die größten Erfolge der Freiburger? Welche Spieler und Trainer prägten den sympathischen Sport-Club? All das und vieles mehr über die Breisgauer und deren Geschichte hat Sport-90 in kompakter Form im SC Freiburg Vereinsporträt zusammengetragen.
Mit dem Aufstieg in die 2. Liga 1978 nahm die Erfolgsstory des Sport-Club Freiburg richtig Fahrt auf. Seitdem war und ist der Klub aus Baden-Württemberg durchgängig in den höchsten beiden Spielklassen vertreten. Mittlerweile hat sich der SCF, dessen Jugendarbeit einen exzellenten Ruf genießt, zu einem ambitionierten Bundesligisten entwickelt. Wir stellen den SC Freiburg und deren Erfolge, Persönlichkeiten sowie diverse Rekorde in diesem Porträt genauer vor.
Titel & größten Erfolge vom SC Freiburg
Die ganz großen Titel wie Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal oder gar eine Europapokaltrophäe konnte der SC Freiburg bislang zwar noch nicht abräumen. Dennoch kann der Sport-Club einige Erfolge aufweisen. So wurden die Freiburger viermal Zweitliga-Meister, was jeweils mit dem direkten Aufstieg ins deutsche Fußball-Oberhaus verbunden war. Doch nachdem die Freiburger im Stile einer Fahrstuhlmannschaft zwischen 1.und 2. Liga pendelten, hat sich das mittlerweile Blatt gewendet. Seit 2009 mischen die Weiß-Roten durchgängig in der Bundesliga mit.
Mit dem sensationelle 3. Platz in der Saison 1994/95 verbuchte der SC Freiburg mit Spielern wie Rodolfo Cardoso, Jens Todt, Jörg Heinrich oder Torwart Jörg Schmadtke seine bis dato beste Bundesliga-Platzierung und konnte sich Stand jetzt (2023) insgesamt sechsmal für den Europapokal qualifizieren. Im DFB-Pokal wussten die Breisgauer in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls aufzutrumpfen. 2022 stand der SCF erstmals im Endspiel im Berliner Olympiastadion, welches unglücklich im Elfmeterschießen gegen RB Leipzig verloren wurde. Trotzdem ein absoluter Meilenstein in der Historie der Süddeutschen. 2023 erreichte man das Halbfinale.
Deutscher Zweitligameister | Landespokal-Südbaden-Sieger |
---|---|
1992/93 | 1974/75 |
2002/03 | 1977/78 |
2008/09 | |
2015/16 |
Das Stadion des SC Freiburg
2021 ist der SC Freiburg vom Schwarzwald-Stadion (früher Dreisamstadion) ins neu errichtete Europa-Park Stadion umgezogen, die seitdem als Spielstätte für die Heimspiele dient. Die Errichtung des Europa-Park-Stadions, das im Volksmund auch Mooswaldstadion genannt wird, kostete 76 Millionen Euro.
Das neue Stadion vom SC Freiburg hat eine Gesamtkapazität von 34.700 Zuschauern und ist über 10.000 Plätze größer als die alte Arena (24.000). Mehr als ein Drittel der Plätze sind Stehplätze, ein verhältnismäßig hoher Anteil für neue Arenen aus der Liste der größten Fußballstadien in Deutschland. Der Großteil des Stehplatzbereichs befindet sich auf der Südtribüne, die auch die Fankurve der Freiburger ist und sich wie die restlichen Tribünen durch eine sehr steile Bauweise auszeichnet.
Alle Präsidenten vom SC Freiburg in der Übersicht
Dass der SC Freiburg für Kontinuität steht, verdeutlicht auch der Blick auf die Tabelle aller SC Freiburg Präsidenten. Denn in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte saßen dem Sport-Club nur zehn verschiedene Präsidenten vor. Erster Vorsitzender war der Zahnarzt Dr. Alfred Rohrer, nachdem der SC Freiburg im März 1912 aus der Fusion des Sportvereins Freiburg 04 und FC Union als neuer Verein entstand.
Hervorzuheben ist allerding Achim Stocker. Der studierte Jurist führte den SC Freiburg ab 1972 über mehrere Jahrzehnte erfolgreich an und hatte großen Anteil am sportlichen Aufstieg. Als SCF-Präsident war Stocker bis zu seinem Tod im Oktober 2009 tätig und hat damit von allen SC Freiburg Präsidenten die längste Amtszeit. Das Stocker-Erbe trat Fritz Keller an, der den Präsidentenstuhl im Breisgau fast zehn Jahre bis 2019 bekleidete, ehe er zum DFB-Präsidenten (Liste aller DFB-Präsidenten) gewählt wurde.
Präsident | Amtsantritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Rohrer | 1912 | 1914 | 2 Jahre |
Oskar Mattes | 1914 | 1933 | 19 Jahre |
Ludwig Sieder | 1933 | 1952 | 19 Jahre |
Hubert Pfaff | 1952 | 1964 | 12 Jahre |
Friedrich Würmlin | 1964 | 1967 | 3 Jahre |
Ernst Schrempp | 1967 | 1968 | 1 Jahr |
Gundolf Fleischer | 1968 | 1971 | 3 Jahre |
Heinz Stoll | 1971 | 1972 | 1 Jahr |
Achim Stocker | 01.07.1972 | 01.11.2009 | 13637 Tage |
Fritz Keller | 2009 | 26.09.2019 | 10 Jahre |
Eberhard Fugmann | 13.10.2021 |
Alle SC Freiburg Trainer auf einen Blick
Zwei Trainer haben den SC Freiburg besonders geprägt. Gemeint sind natürlich Volker Finke und Christian Streich. Volker Finke übernahm im Juli 1991 das Zepter an der Dreisam. Zwei Jahre später führte der Kulttrainer, der bei Heimspielen immer in einem legendären Strandkorb an der Seitenlinie Platz nahm, die Freiburger erstmals in ihrer Geschichte in die Bundesliga. Während seiner 16-jährigen Amtszeit - die bis heute die längste im deutschen Profifußball ist - verbrachten der Sport-Club zehn Spielzeiten im deutschen Fußball-Oberhaus, wobei sich die „Breisgau-Brasilianer“ in dieser Ära auch zweimal für den Uefa-Pokal qualifizieren konnten.
Christian Streich wurde hingegen Ende 2011 nach der SC Freiburg Trainerentlassung von Marcus Sorg neuer Cheftrainer und erlangte ebenfalls Kultstatus. Nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern auch durch seine Sprüche.
Trainer | Amtsantritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Andreas Munkert | 1946/47 | 1948/49 | |
Arthur Mattes | 1949/50 | 1949/50 | |
Andreas Munkert | 1950/51 | 1952/53 | |
Willi Hornung | 1953/54 | 1954/55 | |
Kurt Mannschott | 1956/57 | 1957/58 | |
Hans Roggow | 1960/61 | 1962/63 | |
Hans Faber | 01.07.1963 | 30.06.1964 | 365 Tage |
Hans Diehl | 01.07.1964 | 30.06.1969 | 1825 Tage |
Edgar Heilbrunner | 01.07.1969 | 30.06.1972 | 1095 Tage |
Manfred Brief | 01.07.1972 | 30.09.1978 | 2282 Tage |
Heinz Baas | 30.09.1978 | 30.06.1979 | 273 Tage |
Norbert Wagner | 01.07.1980 | 10.02.1981 | 224 Tage |
Horst Zick | 25.01.1981 | 13.02.1981 | 19 Tage |
Karl-Heinz Bente | 14.02.1981 | 30.06.1981 | 136 Tage |
Lutz Hangartner | 01.07.1981 | 30.06.1982 | 364 Tage |
Werner Olk | 01.07.1982 | 30.06.1983 | 364 Tage |
Fritz Fuchs | 01.07.1983 | 30.06.1984 | 365 Tage |
Antun Rudinski | 01.07.1984 | 30.11.1985 | 517 Tage |
Josef Becker | 25.01.1986 | 22.03.1986 | 56 Tage |
Kurt Rettenberger | 28.02.1986 | 31.05.1986 | 92 Tage |
Horst Zick | 23.03.1986 | 30.06.1986 | 99 Tage |
Jörg Berger | 01.07.1986 | 17.12.1988 | 900 Tage |
Fritz Fuchs | 01.01.1989 | 08.04.1989 | 97 Tage |
Uwe Ehret | 09.04.1989 | 30.06.1989 | 82 Tage |
Lorenz-Günther Köstner | 01.07.1989 | 31.08.1989 | 61 Tage |
Uwe Ehret | 27.08.1989 | 26.11.1989 | 91 Tage |
Bernd Hoss | 01.12.1989 | 30.06.1990 | 211 Tage |
Eckhard Krautzun | 01.07.1990 | 30.06.1991 | 364 Tage |
Volker Finke | 01.07.1991 | 30.06.2007 | 5843 Tage |
Robin Dutt | 01.07.2007 | 30.06.2011 | 1460 Tage |
Marcus Sorg | 01.07.2011 | 29.12.2011 | 181 Tage |
Christian Streich | 01.01.2012 |
SC Freiburg: Das sind die höchsten Siege und Niederlagen
Als höchste SC Freiburg Siege werden zwei 8:0-Triumphe geführt. Die Schützenfeste feierten die Süddeutschen 1994 in der 1. Runde im DFB-Pokal beim FC Kilia Kiel sowie 1977 in der Amateurliga gegen den Lahrer FV. Der höchste Bundesligasieg vom SC Freiburg ist hingegen nicht so lange her. Anfang Dezember 2021 überrollte der SCF Borussia Mönchengladbach in deren heimischen Borussia-Park mit 6:0! Bemerkenswert: Alle sechs Tore erzielten die Freiburger in der 1. Halbzeit.
Bei den SC Freiburg Rekordniederlagen stolpert man gleich zweimal über den FC Bayern. Denn die Münchner fügten dem Sport-Club schon zweimal 7:0-Pleiten bei. Zum einen in der Bundesliga (2011), zum anderen im Pokal-Viertelfinale (2005). Die meisten Gegentore kassierte Freiburg allerdings gegen den 1. FC Köln, als man 1975 die Zweitrundenpartie im DFB-Pokal sang- und klanglos mit 2:8 verlor.
Höchste Siege | Höchste Niederlagen |
---|---|
1994: 8:0 FC Kilia Kiel (DFB-Pokal) | 2011/12: 0:7 Bayern München (Bundesliga) |
1976/77: 8:0 Lahrer FV (1. Amateurliga) | 2005: 0:7 Bayern München (DFB-Pokal) |
2021/22: 6:0 Bor. M´Gladbach (Bundesliga) | 1976: 2:8 1. FC Köln (DFB-Pokal) |
1991/92: 6:0 RW-Erfurt (2. BL Süd) | 2022/23: 0:6 VfL Wolfsburg (Bundesliga) |
1977/78: 6:0 SV Weil 1910 (1. Amateurliga) | 2009/10: 0:6 Werder Bremen (Bundesliga) |
Spielerrekorde & Freiburg Legenden: Meisten Einsätze & Tore
Die meisten Pflichtspiele für den SC Freiburg bestritt bislang Andreas Zeyer, der insgesamt 441-mal das SCF-Trikot überstreifte. Doch Christian Günter könnte Zeyer als SC Freiburg Rekordspieler noch abfangen. Bleibt der Nationalspieler fit und Freiburg erhalten, winkt dem Verteidiger in naher Zukunft der Rekordspieler-Status. Das Ranking der meisten Bundesligaspiele führt Günter bereits an.
Den Ruf des SC Freiburg Rekordtorschützen hatte lange Zeit ein gewisse Joachim Löw inne. Der spätere Bundestrainer (Liste aller Bundestrainer) netzte in den 1980er Jahren wettbewerbsübergreifend 83-mal ein. 2020 verlor der Weltmeistertrainer von 2014 allerdings den Rekord an Nils Petersen (105 Tore). Freiburgs Sturmlegende ist auch Bundesliga Rekordtorschütze - 69 Tore in 216 Partien.
Meiste Einsätze | Meiste Tore |
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Andreas Zeyer (441 Einsätze) | Nils Petersen (105 Tore) |
Christian Günter (381 Einsätze) | Joachim Löw (83 Tore) |
Reinhard Binder (307 Einsätze) | Vincenzo Grifo (72 Tore) |
Nicolas Höfler (303 Einsätze) | Wolfgang Schüler (67 Tore) |
Karl-Heinz Schulz (297 Einsätze) | Alexander Iashvili (63 Tore) |
SC Freiburg Rekordtransfers: Die teuersten Zu- und Abgänge
Exorbitante Ablösesummen sind kein Bestandteil der SC Freiburg Transfergerüchte. Schließlich avancierte Baptiste Santamaria 2020 mit 10 Millionen Euro Ablöse zum teuersten Einkauf der Freiburger. Doch dieser Transferrekord dürfte nicht auf ewig Bestand haben. Nach Santamaria griff der SCF für seine Verhältnisse ansonsten noch für Ritsu Doan, Caglar Söyüncü oder Vincenzo Grifo tief in die Tasche.
Innenverteidiger Söyüncü bescherte dem SC Freiburg allerdings 2018 auch eine Rekordablöse. Leicester City verpflichtete den Türken für die damalige Rekordsumme von 21,1 Millionen Euro. Kevin Schade hat diesen Vereinsrekord jedoch 2023 gebrochen. Nach vorheriger Leihe nahm der FC Brentford den Flügelstürmer für 25 Mio. Euro dauerhaft unter Vertrag. Ansonsten zeigt sich, dass Topspieler des SC Freiburg immer mal wieder in BVB Transfergerüchten Thema sind. Denn Borussia Dortmund hat mit Nico Schlotterbeck (2022), Maximilian Philipp (2017), Matthias Ginter (2014), Roman Bürki (2015) oder Sebastian Kehl (2001) schon mehrfach SCF-Stars unter Vertrag genommen und sich die Akteure einiges an Ablöse kosten lassen.
Rekord-Zugänge | Rekord-Abgänge |
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Baptiste Santamaria - 10 Mio.€ (Angers SCO) | Kevin Schade - 25 Mio.€ (FC Brentford) |
Ritsu Doan - 8,5 Mio.€ (PSV Eindhoven) | Caglar Söyüncü - 21,1 Mio.€ (Leicester City) |
Caglar Söyüncü - 7,93 Mio.€ (Altinordu FK) | Nico Schlotterbeck - 20 Mio.€ (BVB) |
Vincenzo Grifo - 7 Mio.€ (TSG Hoffenheim) | Maximilian Philipp - 20 Mio.€ (BVB) |
Junior Adamu - 6 Mio.€ (RB Salzburg) | Luca Waldschmidt - 15 Mio.€ (Benfica Lissabon) |