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eSports: Schalke 04 stellt Hans Christian Dürr als neuen Head of eSports vor
Kennen Sie Hans Christian Dürr? Hans Christian Dürr ist neuer Head of eSports bei Schalke 04. Und wer ihn nicht kennt, ist wahrscheinlich nicht ganz alleine damit. In der eSports-Szene werden zwar inzwischen teils hohe bis sehr hohe Siegprämien gezahlt und sie gewinnen zunehmend Freunde. Dennoch stehen sie zumindest hierzulande in der Regel (noch) nicht allzu sehr im Fokus des öffentlichen Interesses. Und während einige sich wünschen, dass sich das ändert, fragen andere: Sind eSports und Games im Allgemeinen überhaupt Sport?
Zwei Leute verstärken Schalke04 eSports
Schalke 04 präsentiert sich auf seiner eSports-Seite aktuell mit Mannschaften für die League of Legends und FIFA/PES. Im Oktober 2017 hat sich Schalke einerseits mit dem oben bereits erwähnten Hans Christian Dürr verstärkt, der als Head of eSports Tim Reichert ersetzt. Der wird künftig allgemein für die strategische Ausrichtung des eSports bei den Knappen verantwortlich sein.
Ebenfalls als Verstärkung des Schalker eSports wurde Mitch Voorspoels präsentiert. Er wird das Schalker League of Legends Teams als neuer Coach anführen. League of Legends ist eine sogenannte MOBA, eine Multiplayer-Online-Battle-Arena. In solch einer Arena treten Teams oder Einzelspieler kämpfend gegeneinander an. Und während man bei eSports Fußball-Games wie FIFA/PES noch relativ einfach eine gewisse Nähe zu klassischen Sportarten konstruieren kann, wird das bei einem Game wie League of Legens schon etwas schwieriger.
Ist das überhaupt Sport?
Insbesondere die beiden MOBAs Dota 2 und League of Legends dominieren den eSports-Bereich, schrieb das Magazin Kicker in einem Artikel vom 20. Oktober 2010. Und bei diesen E-Sportarten geht es teils um gar nicht wenig Geld. So trafen sich etwa am 28. und 29. Oktober 2017 einige der weltbesten Dota 2 Teams beim ESL One Hamburg und kämpften um Preisgelder von insgesamt einer Million US-Dollar. War das ein Sportevent? Und handelt es sich vielleicht auch bei Blackjack um eine Sportart? Ist also jemand, der im Onlinecasino versucht, mit seinen Karten zu gewinnen, ein Sportler?
Schach ist beispielsweise in Deutschland seit 1953 als Sport anerkannt. Allerdings drohte ihr in der Folgezeit beispielsweise 2013 der Verlust der Anerkennung. Er ließ sich zwar abwenden, aber rechtfertigen müssen Schachspieler (Schachsportler) bisweilen bis heute. Rückendeckung gibt es beispielsweise vom Deutschen Olympischen Sportbund e.V. (DOSB).
„Andere Sportarten trainieren den Körper – Schach fördert und erhält darüber hinaus die geistige Fitness“, schreibt der DOSB auf seiner Website. Und zur Frage, was Sport eigentlich ist, zitiert er aus dem sportwissenschaftlichen Lexikon von Röthig/Prohl: „Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen ...“
eSports auf gleicher Stufe wie Schach?
Manch Schachspieler wird vielleicht die Nase rümpfen, aber extrem weit ist der Weg von Games wie League of Legends bis zum Schach im Grunde nicht. Wie beim Schach kommt man ohne Strategie auch bei League of Legends meistens nicht weit. Und aufgrund der fast schon akrobatischen Fingerübungen, die bei manchen E-Sportarten nötig sind, ist die körperliche Komponente bei eSports möglicherweise sogar ausgeprägter als bei der Sportart Schach.
Ein vom DOSB anerkannter Sport sind eSports dennoch nicht. Beim Asiatischen Olympischen Komitee (OCA) sieht man die Sache mit Sport und eSports etwas anders. Wenn sich nichts ändert, werden eSports 2022 bei den Asienspielen in China als offizielle Sportart dabei sein. Es könnte also noch ein weiter Weg sein, ist aber nicht völlig unmöglich, dass man eSports irgendwann bei den Olympischen Spielen sieht. Und was ist mit Blackjack? Hier ist der Einfluss des Glücks vielleicht dann doch zu groß, um von Sport zu sprechen? Vielleicht. Andererseits gelten die Online-Blackjack-Szene und die eSports-Szene zwar als zwei verschiedene Welten, wobei sie dennoch zumindest gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Wie beim eSports geht es teils um richtig viel Geld. So gewann beispielsweise der 1962 geborene US-Amerikaner Don Johnson in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 15 Millionen US-Dollar beim Blackjack.
Mit Strategie zum Erfolg
Strategie und Training sind bei eSports wie etwa League of Legends sicherlich noch bedeutender als beim Blackjack. Aber unwichtig sind sie auch beim Blackjack nicht. Deshalb sollte man nicht völlig unbedarft in ein Blackjackturnier gehen, sondern vorab trainieren. Das Netz hat solch ein Training deutlich vereinfacht, denn das Onlinespiel ist komfortabel.
Einerseits muss man die eigene Wohnung nicht verlassen und kann bei einem vorhandenen Internetanschluss jederzeit Zuhause spielen. Andererseits benötigt man auch unterwegs letztlich nur einen funktionierenden Internetanschluss, um in ein Spiel einzusteigen. Für manche bringt das einfach Spaß. Für Profis ist es Training. Nicht wenige Profispieler kommen deshalb mittlerweile aus dem Onlinespiel, Blackjack erscheint zunächst einfach, aber es gibt einige Variablen, die es zu beachten gilt. Was macht man beispielsweise, wenn man eine Soft 17 auf der Hand hat? Verdoppeln, teilen oder gar aufgeben? Es gibt grundlegende Strategien, die tiefgründig sind und mit denen man an den verschiedenen Tischen spielen kann. Ähnlich wie bei eSports beeinfluss das Training der verschiedenen Spielvarianten das Turnierergebnis.
eSports erreicht die Bundesligavereine
Eine Onlinepoker- oder Blackjack-Abteilung hat Schalke 04 bisher noch nicht und es ist auch nichts bekannt, das auf die Gründung solch einer Abteilung schließen lässt. In den eSports League of Legends und FIFA/PES ist der Verein aber sehr aktiv. Und er ist keineswegs der einzige Fußball-Bundesligaverein, der eine eSports Abteilung unterhält.
Aktiv sind in Deutschland beispielsweise auch der VfL Wolfsburg und RB Leipzig mit seiner erst im August gegründeten eSports-Abteilung. International denkt eine ganze Reihe an Fußballvereinen ebenfalls über den Einstieg in den E-Sport nach oder hat ihn bereits vollzogen.
RB Leipzig holt Yasarlar
RB Leipzig zeigte übrigens sehr schnell, wie sehr es auch bei den eSports darum geht, Top-Spieler an sich zu binden. Der Verein sicherte sich nämlich Cihan Yasarlar als Neuzugang. Cihan Yasarlar spielt EA-FIFA, also die vom kanadischen Unternehmen EA Canada entwickelte und von der FIFA lizenzierte Fußball-Sportsimulation.
2017 gewann er die Meisterschaft der FIFA-ESL-Liga und wurde darüber hinaus FIFA-Europameister auf der Spielekonsole PS4. 2017 wurde er auch Deutscher Meister in der „TAG Heuer Virtuellen Bundesliga“ und gilt jetzt als erfolgreichster deutscher FIFA-Spieler im eSports. Den Sieg in der Virtuellen Bundesliga holte er sich noch als Spieler für Schalke 04. eSports in Deutschland hält also durchaus auch spannende Vereinswechsel bereit. Und spätestens, wenn es hier irgendwann um so hohe Ablösesummen wie beim „echten“ Fußball gehen sollte, sind die E-Sportarten wohl endgültig im Sport hierzulande angekommen.
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