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Saison 1971/72: Trainerentlassung von Helmuth Johannsen bei Hannover 96

Hannover 96 entlässt Helmuth Johannsen 1972

Bildquelle: Stadtarchiv Kiel CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Helmuth Johannsen zählt zu den Legenden auf der Trainerbank. Doch sein Engagement bei Hannover 96 Anfang der 1970er war ein Fehlgriff. In der Saison 1971/72 wurde Johannsen nach einer total verkorksten Hinrunde, die vor Niederlagen nur so strotzte, wegen Erfolglosigkeit vor die Tür gesetzt. Sport-90 blickt zurück und beleuchtet die Trainerentlassung von Helmuth Johannsen bei Hannover 96.

Mit Eintracht Braunschweig wurde Helmuth Johannsen 1967 vollkommen überraschend Deutscher Meister. Bis heute eine der größten Sensationen der Bundesliga-Geschichte. Umso größer der Aufschrei als der Hamburger nach seinem Abschied von den Löwen nach der Saison 1969/70 nur wenige Kilometer nordwestlich bei Hannover 96 den Trainerposten übernahm. Ausgerechnet Hannover, dem Erzrivalen des BTSV.

Von Braunschweig nach Hannover: Johannsen wird 1971 neuer H96-Trainer

Hannover 96 verpflichtete den Braunschweiger Meistertrainer zur neuen Spielzeit als Nachfolger von Hans Pilz. Pilz konnte die Roten 1970 während seiner sechsmonatigen Amtszeit in bester Feuerwehrmann-Manier vor dem Abstieg retten und noch auf dem 13. Platz der Bundesliga Tabelle 1970/71 führen. Dennoch musste er seinen Platz für Helmuth Johannsen räumen.

Doch die Liaison zwischen Hannover 96 und Helmuth Johannsen war nicht von Erfolg gekrönt. In seiner ersten Saison landete der autoritäre Norddeutsche, der ein gewiefter Taktiker und Trainerfuchs war, mit den Niedersachsen auf dem 9. Platz. Zwar eine Verbesserung zum Vorjahr, doch insgeheim hatte man sich am Maschsee ein besseres Abschneiden unter Johannsen versprochen. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner wissen, dass es danach mit 96 radikal bergab ging.

12 Pleiten in 15 Spielen: H96 entlässt Helmuth Johannsen im November 1971

Nachdem Hannover 96 zwölf der ersten 15 Spiele der Bundesliga-Saison 1971/72 verlor, wurde Helmuth Johannsen am 13. November 1971 entlassen. Eine Trainerentlassung, die alles andere als überraschte. Denn 96 war mit 5:25 Punkten abgeschlagen Letzter, zitterte akut um den Klassenverbleib und stellte überdies mit 33 Gegentoren die schlechteste Abwehr.

Das Unheil nahm direkt am 1. Spieltag seinen Lauf. Hannover 96 bezog zum Saisonstart im heimischen Niedersachsenstadion (der heutigen HDI-Arena) mächtig Prügel vom FC Schalke 04. Mit 1:5 kamen die Johannsen-Elf unter die Räder, bekam von Fußballlegende und Schalke-Ikone Klaus Fischer vier Tore eingeschenkt.

Bittere Last-Minute-Pleiten für H96-Trainer Johannsen

In der Folgewoche setzte es bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf eine 0:2-Schlappe, ehe Hannover am 3. Spieltag mit einem 1:1-Unentschieden gegen Hertha BSC den ersten Punkt der Saison verbuchte. Vielmehr Zählbares sprang danach unter Helmuth Johannsen nicht mehr heraus.

Am 5. Spieltag konnte Hannover 96 durch das 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen den ersten Sieg bejubeln, wobei Torjäger Ferdinand Keller erst in der 89. Minute per Elfmeter den Siegtreffer markierte. Die Trendwende? Mitnichten! Gegen Gladbach (0:3), den 1. FC Kaiserslautern (1:2) und Arminia Bielefeld (0:1) folgten drei Pleiten in Serie. Bitter für 96 und Trainer Johannsen. Die Niederlagen gegen Lautern und Bielefeld wurden erst durch ganz späte Gegentore (90. bzw. 87. Minute) besiegelt.

 

 

Hannover 96: 4:0-Triumph gegen Bochum als letzter Erfolg für Johannsen

Nach den schmerzhaften Last-Minute-Pleiten im Doppelpack konnte Hannover 96 am 9. Spieltag ein Erfolgserlebnis landen. Im Kellerduell gegen den Liga-Neuling VfL Bochum behielt man mit 4:0 die Oberhand. Keller traf doppelt und auch das damals 21-jährige Sturmtalent Willi Reimann konnte sich in die Bundesliga Torschützenliste eintragen.

Für Helmuth Johannsen, der einen Trainerruf als harter Hund genoss, sollte es während seines Engagements in Hannover nach dem 5:1-Triumph in der Vorsaison bei den Kickers Offenbach der zweithöchste Sieg gewesen sein - und gleichzeitig sein letzter. Denn anschließend verkamen die Roten zum Punktelieferanten.

Rauswurf nach H96-Pleitenserie - erste Trainerentlassung für Helmuth Johannsen

Zwischen dem 10. bis 15. Spieltag hagelte es für Hannover 96 gleich sechs Pleiten am Stück. Zwar verloren die Niedersachsen meist nur knapp mit einem Tor Unterschied - wie etwa gegen den VfB Stuttgart (2:3), Werder Bremen (1:2), MSV Duisburg (1:2) oder den HSV (2:3). Doch die Abstiegssorgen beim Tabellenletzten wurden immer größer und man taumelten der 2. Liga entgegen.

Als Hannover 96 am 15. Spieltag beim Tabellenvierten 1. FC Köln mit 1:3 das Nachsehen hatte, sah sich der Vereinsvorstand der Roten zum Handeln gezwungen. Trainer Helmuth Johannsen wurde im November 1971 wegen anhaltender Erfolglosigkeit gefeuert! Eine traurige Premiere für den Hamburger, war es für den damals 51-jährigen Übungsleiter in seiner fünften Station die erste Trainerentlassung seiner Karriere.

Hans Hipp rettet Hannover 96 vor Abstieg - Johannsen später VfL-Trainer

H96 ersetzte Johannsen durch Hans Hipp und die Rechnung ging auf. Unter Hipp verlor Hannover in den 15 Partien bis einschließlich des 30. Spieltags lediglich fünfmal und konnte sich aus der Abstiegsregion befreien. Zwei Spieltage vor dem Saisonende hatten die Roten frühzeitig den Klassenerhalt sicher. So konnte man auch getrost verschmerzen, dass die letzten vier Partien allesamt verloren wurden. Am Ende der Saison 1971/72 landete Hipp mit Hannover 96 auf dem 16. Platz mit drei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund. Der BVB stieg gemeinsam mit Arminia Bielefeld ab.

Für Trainer Helmuth Johannes ging es nach den glücklosen anderthalb Jahren bei Hannover erstmal beim SV Röchling Völklingen und anschließend bei Tennis Borussia Berlin weiter. Nach drei erfolgreichen Jahren in der Schweiz bei Grasshoppers Zürich, mit denen er 1978 Meister wurde, kehrte Johannes 1979 in die Bundesliga zurück. Er übernahm das Traineramt beim VfL Bochum, wo er zwei Jahre im Sattel saß.



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