Monfils x-ter Frühling – doppelt Back to Back in Rotterdam

Gael Monfils gewinnt Turnier von Rotterdam

Bildquelle: Tatiana from Moscow, Russia CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Seine gesamte Philosophie, Tennis zu spielen, macht den Franzosen Gael Monfils zu einem der beliebtesten Spieler auf der ATP Tour. Er gilt seit vielen Jahren als einer der athletischsten Protagonisten im Spitzentennis, ist für den einen oder anderen Spaß zu haben, lacht gern auch mal mit dem Gegner zusammen nach einem der unzähligen spektakulären Ballwechsel. Und mitunter spielt der Neunte der Weltrangliste der Herren auch äußerst erfolgreich.

Wie nun wiederholt in Rotterdam: Gegen das aufstrebende kanadische Tennistalent Felix Auger-Aliassime siegte er im Finale des Hartplatz-Hallenturniers beeindruckend deutlich 6:2 und 6:4, wobei er beim Stand von 5:2 im zweiten Durchgang gar noch vier Match- und Championshipbälle ungenutzt hatte verstreichen lassen.

Für Monfils, gern Frühstarter in eine Tennissaison, war der Erfolg in den Niederlanden ein doppelter Back-to-Back-Turniersieg: Zum einen wiederholte er seinen Triumph mit dem packenden Endspielsieg gegen Stan Wawrinka aus dem Jahr 2019 in Rotterdam, zum anderen hatte er just sieben Tage zuvor bereits das Hallenturnier in Montpellier für sich entschieden. Somit bleibt er nach seiner Achtelfinal-Niederlage bei den Australien Open gegen den Österreicher Top-Spieler Dominic Thiem vorerst ungeschlagen und hat dabei in seinen jüngsten acht Matches keinen einzigen Satz abgeben müssen.

21-jähriger Casper Ruud löst Papa Christian als „Boss“ zuhause ab

Gleichwohl ist der Franzose nicht unbedingt das, was man einen Goldhamster bezeichnet. Der Erfolg von Rotterdam ist der elfte Titel auf der ATP Tour für den mittlerweile 33-Jährigen. Zwölf Jahre jünger ist Casper Ruud, als norwegischer Tennisspieler ist er ohnehin eine Rarität auf der Tour, als norwegischer Turniersieger erst recht. Auf Turnierposition Acht gesetzt, besiegte er hoch favorisiert im Endspiel von Buenos Aires den Portugiesen Pedro Sousa (ATP-Platz 107) mit 6:1 und 6:4 klar. Dieser Triumph auf Sand ist nicht nur der Premierentitel für Ruud auf der Tour, sein Vorstoßen bis ins Endspiel machte ihn auch zum bestplatzierten Norweger aller Zeiten in der Weltrangliste. Er befindet sich nun auf Position 34 und löste historisch seinen Vater Christian ab.

Nun bin ich der Boss zu Hause“, sagte er augenzwinkernd nach seinem Coup in Argentinien. Wie zur Anerkennung, gleichzeitig auch noch der jüngste Sieger in der Geschichte des Turniers geworden zu sein, wurde ihm die Trophäe von der argentinischen Tennisikone Gabriela Sabatini überreicht. Zufall indes war der Erfolg wohl kaum, trainierte Ruud in der Vergangenheit doch mit niemand Geringerem als den wohl besten Sandplatzspieler schlechthin, Rafael Nadal, den er als großes Vorbild erachtet.

Edmunds Aufschlag führt ihn zum Triumph in New York

Vom langsamen Court in Argentinien zu einem der schnellsten auf der Welt: dem Hartplatz beim Frühjahrsturnier in New York. Hier setzen sich für gewöhnlich die Aufschlagstärksten durch, und im Finale zwischen dem Briten Kyle Edmund (ATP-45.) und dem Italiener Andreas Seppi (80.) war das nicht anders. 7:5 und 6:1 gewann Edmund, gab dabei ganze acht Punkte bei eigenem Service ab, erzielte bei gelungenem erstem Aufschlag gar eine Punktquote von 94 %. Es war der Schlüssel zu seinem zweiten Turniersieg auf der Tour und dem Finalerfolg gegen Seppi, der nur bis zum 5:6 im ersten Satz sicher servierte.

 

 

Danach wurde er vor allem von Edmunds Vorhand schnurstracks über den Court gescheucht, hatte kaum noch Mittel, um sich hoffnungsvoll gegen die Niederlage zu stemmen. Die persönliche Bilanz des 35-jährigen Seppi gegen seinen zehn Jahre jüngeren Kontrahenten litt weiter: Nun steht es 1:5. Dennoch gratulierte der Italiener nach dem Match fair und anerkannte den Klassenunterschied vor allem im zweiten Durchgang.

Kiki trocknet Tränen mit einem Turniersieg

In St. Petersburg schaffte derweil die niederländische Top-Spielerin Kiki Bertens etwas, was vor ihr noch keiner gelungen war: Sie verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr. Die Finalgegnerin von Bertens (Achte der Weltrangliste der Damen) war die Kasachin Elena Rybakina (WTA-19.), die jedoch beim 1:6 und 3:6 schließlich nach einer Stunde und 14 Minuten ihre Chancenlosigkeit anerkennen musste. Für Bertens hingegen war der Erfolg gerade nach der äußerst knappen und bitteren Niederlage des holländischen Fed-Cup-Teams acht Tage zuvor Balsam auf die Wunden.

„Ich bin am Sonntag hier hergeflogen“, sagte Bertens nach dem Triumph in St. Petersburg. „Doch da habe ich immer noch geweint“, verwies sie auf die emotional harte Niederlage im entscheidenden Doppel gegen Weißrussland wenige Stunden vor ihrer Anreise. Überhaupt keinen Grund zur Trauer hatte die Polin Magda Linette (WTA-33.). Dank ihres Endspielerfolgs von Hua Hin (Thailand) gegen die 19-jährige Schweizerin Leonie Küng, darf sich Linette nun zweifache Turniersiegerin auf der WTA-Tour nennen. Im Finale siegte sie gegen die 156. der WTA-Rangliste standesgemäß 6:3 und 6:2.


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