Champions League: FC Bayern scheitert bitter an Real Madrid - Ulreich mit fatalem Patzer

Pechvogel: Bayern-Keeper Ulreich leistete sich in Madrid einen schweren Patzer

Bildquelle: By Светлана Бекетова CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Aus und vorbei: Der Triple-Traum des FC Bayern ist jäh und auf besonders tragische Weise geplatzt! Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League spielte der deutsche Meister stark auf, kam aber nicht über ein 2:2 hinaus. Am Ende fehlte nicht nur ein Tor, sondern auch Cleverness sowie das nötige Quäntchen Glück. Großer Pechvogel beim Aus der Bayern war ausgerechnet Sven Ulreich, der sich einen folgenschweren Patzer leistete.

Nach dem 2:2 zwischen Real Madrid und dem FC Bayern am Mittwochabend waren nahezu alle Beteiligten der gleichen Meinung. Der Finaleinzug der Königlichen, die das Hinspiel in München 2:1 gewinnen konnten, in der Königsklasse war glücklich und die Münchner die bessere Mannschaft. „Wir waren über zwei Spiele hinweg gesehen wohl schlechter, aber jetzt sind wir weiter, das zählt“, sagte etwa Reals Mittelfeldstratege Toni Kroos.

Nicht viel anders sah es der scheidende FCB-Coach Jupp Heynckes: „Wir haben heute ein überragendes Spiel gemacht. Wenn man beide Begegnungen sieht, dann waren wir die bessere Mannschaft.“

Hilft aber nichts. Denn unterm Strich steht Real Madrid zum dritten Mal in Folge im Finale der Champions League und kann im Endspiel in Kiew am 26. Mai zum dritten Mal in Folge den begehrten Henkelpott in die Höhe stemmen.

Doppelter Benzema ebnet Real Madrid den Weg nach Kiew

Doch nicht nur in den Casinos heutzutage ist eine gesunde Portion Glück ein elementarer Bestandteil für lukrative Gewinne, sondern auch für die Blancos aus Madrid. Schließlich hätte sie sich nicht beschweren dürfen, wenn der FCB ihnen das Finalticket noch aus den Händen gerissen hätte. Denn schon in der 3. Minute besorgte Joshua Kimmich, der bereits in der Vorwoche einnetzte, die frühe Führung für die Münchner und ließ bei den Gästen den Glauben an das „Wunder von Madrid“ weiter aufflammen. Aber während der FC Bayern München zahlreiche Großchancen ausließ, schlug auf der anderen Seite Karim Benzema gleich doppelt zu (11./46.). Der Ausgleich zum 2:2-Endstand von Real-Leihgabe James Rodriguez (63.) sorgte aber noch einmal für eine ungemein spannende Schlussphase, in der den Roten aber kein weiterer Treffer gelingen sollte. Allen voran im sonst so häufig kritisierte Real-Keeper Keylor Navas fanden die Bayern des öfteren ihren Meister.

Ulreich wird zur tragischen Figur

Sein Gegenüber im Kasten der Bayern wurde indes zu tragischen Figur. Denn Sven Ulreich leistete sich Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte einen fatalen Fehler. Nach einem etwas zu kurz geratenen Rückpass von Corentin Tolisso, der von Kroos bedrängt wurde, wollte der bislang so grandiose Neuer-Vertreter die Kugel vor dem heranstürmenden Benzema mit den Händen aufnehmen. Kurz davor bemerkte Ulreich, dass er den Rückpass nicht aufnehmen darf und es folgte eine wahre Slapstick-Einlage: Er versuchte etwas ungelenk den Ball mit dem rechten Fuß wegzuschlagen, verfehlten diesen aber und das Leder rutschte unter ihm durch. Benzema nahm das Geschenk an und hat keine Mühe, das leere Tor zu treffen. Bereits im Hinspiel leistete sich Rafinha einen gleichermaßen folgenschweren und unnötigen Fehler, den Real Madrid eiskalt bestrafte. „Er wollte den Ball mit den Händen aufnehmen und hat dann gemerkt, das geht ja gar nicht. Dann ist er konfus geworden. Das ist sehr bitter für den Spieler und meine Mannschaft“, beschrieb Heynckes die Schlüsselszene bei „Sky“.

Ulreich war nach seinem Mega-Bock verständlicherweise zu keiner Stellungnahme bereit, meldete sich aber tags darauf via „Instagram“ zu Wort: „Worte können nicht beschreiben, wie enttäuscht ich über das Ausscheiden in der CL bin. Wir wollten unbedingt ins Finale und wir haben unser Bestes gegeben und dann passiert mir dieser unnötige Fehler. Ich kann es mir nicht erklären. Es tut mir leid... für mein Team und für euch Fans.“

Marcelo gesteht: „Hätte Elfmeter für Bayern geben müssen“

Doch nicht nur eigenes Unvermögen stand dem FC Bayern, die nunmehr seit 2014 schon dreimal an Real Madrid in der Champions League scheiterten, im Weg. Denn Schiedsrichter Cüneyt Cakir übersah in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, in der die Roten eine bärenstarke Leistung ablieferten und Herr im fremden Haus waren, ein klares Handspiel von Marcelo. Der Linksverteidiger der Königlichen erwies sich als fairer Sportsmann - leider erst nach dem Spiel. „Ich habe den Ball mit der Hand berührt, deswegen hätte es Elfmeter geben müssen. Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde.“

Kimmich sorgt für Traumstart - Ronaldo bleibt blass

Dabei erwischte der FC Bayern einen absoluten Traumstart. Kimmich schaltete nach einer Flanke von Thomas Müller und dem daraus resultierenden Chaos im Real-Strafraum am schnellsten und staubte früh zur Führung ab. Und trotz einiger Personalsorgen (ohne Robben, Boateng, Vidal) wurde die Bayern-Brust immer breiter. Selbst der schnelle Ausgleich durch Benzema konnte die Entschlossenheit der Münchner nicht stoppen. Diese belagerte das königliche Gehäuse und die Real-Hintermannschaft erwies sich alles andere als sattelfest. Müller und James (32./33.) hatten dabei noch die besten Tormöglichkeiten, vergaben diese allerdings.

Doch auch Real Madrid setzte vereinzelt Nadelstiche. Erst pariere Ulreich einen Schuss von Cristiano Ronaldo auf den kurzen Pfosten (38.). in der 54. Minute jagte der Superstar das Leder freistehend knapp über die Latte. Ansonsten war von CR7 nichts zu sehen und Bewacher Niklas Süle hatte den Weltfußballer bestens im Griff. Als dann James den 2:2-Ausgleich für die Münchner erzielte, begann bei den Spaniern das Zittern. In der spannenden Schlussphase hatte Tolisso (74.) den nötigen dritten Treffer auf dem Fuß, doch sein Aufsetzer aus kurzer Distanz konnte der über sich hinauswachsende Navas abwehren. Am Ende warfen die Bayern alles nach vorn, verbuchten weitere Möglichkeiten, es sollte aber nicht reichen.

Hummels: „Schwer zu fassen“

Trotz Überlegenheit in beiden Spielen, (39:16 Torschüsse; 33:10 Torschüsse im gegnerischen Strafraum; 33:10 Ecken) muss der FC Bayern die Segel streichen. Mats Hummels reagierte im „ZDF“ fassungslos: „Es ist schwer, das zu fassen. Wenn man es hochrechnet, haben wir zwei Tore hergeschenkt. Real war nicht auf dem Maximum, wir haben sie nicht hingelassen. Bei Real hat es in der Defensive oft lichterloh gebrannt. Es tut weh, es tut extrem weh. Aber Real hat weniger gravierende Fehler gemacht.“


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