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Saison 1975/76: Trainerentlassung von Zlatko Cajkovski beim 1. FC Köln

Cajkovski beim 1. FC Köln entlassen

Bildquelle: Noske, J.D. CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Als Trainer hatte Zlatko „Tschik“ Cajkovski den 1. FC Köln 1962 zum ersten Meistertitel geführt. Doch seine zweite Amtszeit bei den Domstädtern, die im September 1973 begann, endete vorzeitig. Nach der Hinrunde der Saison 1975/76 musste das Bundesliga-Unikat seine Koffer packen. Warum? Sport-90 zeigt, wie es im Dezember 1975 zur Trainerentlassung von Cajkovski beim 1. FC Köln kam.

Insgesamt dreimal war Zlatko Cajkovski, den alle Welt nur „Tschik“ („Cik“) nannte, für den 1. FC Köln aktiv. Zunächst als Spieler von 1955 bis 1958, wobei der einstige Weltklasse-Außenläufer in dieser Zeit auch die Trainerlizenz an der Deutschen Sporthochschule erwarb. 1961 heuerte er als Trainer der Geißböcke an, gleichbedeutend mit dem Auftakt seiner großen, erfolgreichen Trainerkarriere.

Meistertrainer Tschik Cajkovski kehrt 1973 zum 1. FC Köln zurück

Denn den 1. FC Köln formte Tschik Cajkovski zum absoluten Topklub in Deutschland. 1962 wurde der FC im ersten Jahr unter Trainer Cajkovski Deutscher Meister, in der nächsten Saison Vizemeister. Im September 1973 kehrte der mittlerweile äußerst renommierte Trainer nach Müngersdorf zurück.

Cajkovski wurde nach der Trainerentlassung von Rudi Schlott, der mit dem FC als Vizemeister einen miesen Saisonstart hinlegte und nach sieben Spieltagen nur Tabellen-16. der Bundesliga war, verpflichtet. Treibende Kraft hinter der Tschick-Rückkehr war die neue Klubführung der Geißböcke um den neuen Präsidenten Peter Weiand und Manager und Ex-Stürmer Karl-Heinz Thielen. Letzter hatte noch unter Cajkovski während dessen erster Amtszeit beim 1. FC Köln gespielt.

1973/74: Cajkovski führt 1. FC Köln aus dem Tabellenkeller nach Europa

Die Rückholaktion von Tschik Cajkovski erwies sich schnell als richtige Entscheidung. Denn der nur 1,64 Meter große Übungsleiter, der als Trainer beim FC Bayern drei Titel (2 x DFB-Pokal, 1 x Europapokal der Landesmeister) holte und auch bei Hannover 96 (1968 bis Ende 1969) Bundesliga-Erfahrungen sammelte, führte den 1. FC Köln schnell aus dem Tabellenkeller. Die Geißböcke beendete die Saison 73/74 in der Bundesliga auf einem guten 5. Platz und qualifizierten sich damit erneut für den UEFA-Cup.

In der Cajkovski-Elf des 1. FC Köln avancierte neben Mittelfeld-Star Wolfgang Overath vor allem auch Dieter Müller zu einer ganz wichtigen Säule. Der Stürmer, der im Sommer 1973 nach einigen 1. FC Köln Transfergerüchten von Kickers Offenbach zu den Rheinländern wechselte, zählte zum Stammpersonal und erzielte in seiner Kölner Debütsaison 17 Ligatore.

1974/75: Cajkovski-Elf erreicht erstmals Europapokal-Halbfinale

Auch die Saison 1974/75 verlief für den 1. FC Köln und Trainer Tschik Cajkovski nach Plan. Die Kölner, die mit Overath sowie Heinz Flohe und Bernd Cullmann drei frischgebackene Weltmeister in ihren Reihen hatten, kamen zwar mit vier Pleiten an den ersten fünf Spieltagen miserabel aus dem Startblock, sollten dann aber schnell die Kurve bekommen. Auch dank einer starken Serie von elf ungeschlagenen Spielen, von denen acht gewonnen wurden, kletterte der 1. FC Köln in der Bundesliga Tabelle nach oben. Zwischenzeitlich sogar auf den 2. Platz. Am Ende wurde die Cajkovski-Auswahl wieder Fünfter.

Für Aufsehen sorgte der 1. FC Köln im UEFA-Pokal (der heutigen Europa League). Die Domstädter erreichten erstmals das Halbfinale, wo dann ausgerechnet Rheinrivale Borussia Mönchengladbach Endstation war. Dennoch konnten die Kölner mit der Saison unterm Strich sehr zufrieden sein.

 

 

Overath: „Trainer Cajkovski hat keine Ahnung von modernem Fußball“

Allerdings vermochte FC-Trainer Cajkovski nicht mehr den ganz großen Zauber vergangener Jahre auszustrahlen. Der gutmütige Übungsleiter mit der rundlichen Figur, der mit seinem gebrochenen Deutsch zahlreiche Fußballsprüche prägte (Tschik verpasste etwa Gerd Müller den Beinamen „kleines dickes Müller“), schien aber mit modernen und professionellen Strukturen des Fußballs mehr und mehr anzuecken.

Und auch die legendären Cajkovski-Sprüche wurden von den Spielern vornehmlich als kindlich und altbacken empfunden. FC-Star Overath kam sogar zu dem Entschluss, dass Trainer Cajkovski „keine Ahnung von modernem Fußball hat“. Darüber hinaus leistete sich der Cheftrainer vermehrt taktische Fehlgriffe. Tschik Cajkovski ließ den 1. FC Köln teilweise viel zu offensiv spielen, obwohl er für solch eine Spielweise gar nicht die passenden Spieler hatte.

1975/76: 1. FC Köln mit erneutem Fehlstart unter Cajkovski

In der Hinrunde der Saison 1975/76 büßte FC-Coach Cajkovski mehr und mehr das Vertrauen der Spieler und des Vorstands ein. Zumal die Geißböcke zum wiederholten Mal einen Fehlstart hinlegten. An den ersten sieben Spieltagen konnte der 1. FC Köln nur einen Sieg (2:1 gegen Hannover 96) bejubeln und fand sich im Tabellenkeller wieder.

Zwar konnte Cajkovski die Kölner anschließend wieder stabilisieren und seine Mannschaft am 16. Spieltag durch einen 2:1-Auswärtssieg beim kriselnden FC Bayern auf den 5. Rang nach oben bringen. Doch kurz darauf ereilte Cajkovski die Trainerentlassung beim 1. FC Köln.

1. FC Köln feuert Trainer Cajkovski - dieser wird Rehhagel-Nachfolger

Der 1. FC Köln verlor zum Abschluss der Hinrunde 75/76 daheim im gerade erst wieder eröffneten Müngersdorfer-Stadion deutlich mit 0:4 gegen den Spitzenreiter Borussia M’gladbach. Die Kölner verabschiedeten sich mit einer Bilanz von sechs Siegen, sechs Remis und fünf Unentschieden als Tabellensiebter in die Winterpause und zugleich auch von Trainer Tschik Cajkovski.

Für den damals 52-jährigen Trainer ein schwerer Schlag, der aber die Entscheidung der FC-Führung gefasst akzeptierte. Der 1. FC Köln lag Cajkovski, der für seine menschliche Art stets geschätzt wurde, sehr am Herzen. Als Cajkovski-Nachfolger übernahm Georg Stollenwerk das Zepter beim FC, der die Saison auf Platz 4 beendete. Und Tschik Cajkovski kehrte indes zu Kickers Offenbach zurück, bei denen wenige Tage zuvor Otto Rehhagel entlassen wurde.



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