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Saison 1973/74: Trainerentlassung von Rudi Schlott beim 1. FC Köln

1. FC Köln entlässt Rudi Schott Saison 1973/74

Bildquelle: Hans Peters / Anefo CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Nach einem verkorksten Saisonstart in die Spielzeit 1973/74 wurde Rudi Schlott beim 1. FC Köln bereits nach dem 7. Spieltag gefeuert. Während seiner 14-monatige Amtszeit bei den Rheinländern konnte Schlott einige Erfolge feiern, erlitt aber auch eine legendäre Pleite im Pokalfinale - ausgerechnet gegen seinen Mentor. Sport-90 blickt auf das Wirken und die Trainerentlassung von Rudi Schlott zurück.

Der 1. FC Köln sollte in der Trainerkarriere von Rudi Schlott der einzige Chefposten in der Bundesliga bleiben. Bei den Geißböcken saß er zwischen Juli 1972 bis Mitte September 1973 auf der Bank, ehe er wegen Erfolglosigkeit entlassen wurde. Doch seine überschaubare Zeit als FC-Trainer war alles andere als erfolglos.

Rudi Schlott: Nach erfolgreicher Gladbach-Zeit neuer Cheftrainer beim 1. FC Köln

Seine ersten Meriten im Trainergeschäft verdiente sich Rudi Schlott bei Borussia Mönchengladbach. Hier war der gebürtige Danziger langjähriger Assistent von Trainerlegende Hennes Weisweiler, denn er zuvor an der Sporthochschule Köln im Rahmen des Fußballlehrerexamens kennenlernte. Weisweiler holte Schlott 1967 als Nachfolger von Erich Ribbeck zu den Fohlen. Das erfolgreiche Trainergespann konnte mit Gladbach 1970 und 1971 die Deutsche Meisterschaft gewinnen.

1972 klopfte dann ausgerechnet Gladbachs Erzrivale 1. FC Köln bei Rudi Schlott an. Die Domstädter suchten nach der Trainerentlassung von Gyula Lorant, der nach einer wüsten Beschimpfung gegen FC-Präsident Oskar Maaß („Halt das Maul, du fette alte Sau) untragbar war, einen Nachfolger.

Rudi Schlott feierte Debüt als Cheftrainer in Köln

Die Wahl der FC-Verantwortlichen fiel auf Rudolf „Rudi“ Schlott und damit auf eine vergleichsweise wenig prominente Lösung. Schließlich konnte der damals 45-Jährige keinerlei Erfahrungen als Cheftrainer vorweisen und der 1. FC Köln zählte zu Beginn der 1970er Jahre zu den Topklubs der Bundesliga.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz, sollte sich die Inthronisierung von Schlott als richtige Entscheidung erweisen. Der neue Übungsleiter in der Domstadt wusste etwa auch vielversprechende Talente wie Verteidiger Herbert Hein und Mittelfeldspieler Herbert Neumann aus der eigenen Jugend direkt in die erste Mannschaft zu integrieren. Außerdem stieß in der Saison 1972/73 noch ein gewisser Toni Schumacher zu den Geißböcken, der aber zunächst hinter Gerhard Welz die Rolle des Ersatztorhüters bekleidete.

1. FC Köln unter Schlott eine Heimmacht & Vizemeister 1973

Zwar ging die Bundesliga-Premiere von Rudi Schlott mit einer 1:3-Pleite beim VfB Stuttgart in die Hose, doch danach umso steiler bergauf. Vor allem vor heimischer Kulisse war die Schlott-Elf eine Macht. In der gesamten Saison blieb der 1. FC Köln in der Müngersdorfer Radrennbahn, die damals als Heimspielstätte fungierte, ungeschlagen und konnte 14 der 17 Heimspiele gewinnen.

Auswärts lief es für die Kölner dagegen weniger erfolgreich, wie nur zwei Auswärtssiege (8 Unentschieden, 7 Niederlagen) beweisen. Dennoch spielte der FC unter Neu-Trainer Schlott die beste Saison seit acht Jahren. Am Ende grüßte man in der Bundesliga Tabelle vom 2. Platz, wenngleich die Meisterschaft in weiter Ferne war. Denn der überragende FC Bayern wurde mit satten elf Punkte Vorsprung auf Köln souveräner Meister, während die Domstädter ihre vierte Vizemeisterschaft verbuchten.

 

 

Gegen Gladbach: FC-Trainer Schlott erlebte legendäre Pokal-Finalpleite 1973

Doch auch im DFB-Pokal lief es für Rudi Schlott und seine Mannschaft rund. Der 1. FC Köln erreichte 1973/74 das Endspiel und schaltete auf dem Weg ins Finale Fortuna Köln, den Hamburger SV, Eintracht Braunschweig und die Kickers Offenbach aus. Im Düsseldorfer Rheinstadion, der heutigen Merkur Spiel-Arena, kam es zum denkwürdigen Showdown mit Schlotts Ex-Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach und seinem Mentor Weisweiler.

Das DFB-Pokalfinale 1973 gilt bis heute als eines der besten und hatte einen ikonischen Moment zu bieten. Denn es war jenes Endspiel, in dem sich Gladbach-Star Günter Netzer in der Verlängerung selbst einwechselte - ohne Rücksprache mit Trainer Weisweiler. Die Fußballlegende erzielte prompt mit seiner ersten Aktion und nach Doppelpass mit Rainer Bonhof den 2:1-Siegtreffer für die Fohlen.

Auch im UEFA-Cup scheiterte Schlott mit Köln an Gladbach

Bitter für den 1. FC Köln, war es doch innerhalb von vier Jahren die dritte Schlappe im Finale des DFB-Pokals (1970 1:2 gegen Offenbach; 1971 1:2 n.V. gegen Bayern). Doch damit nicht genug. Denn die Kölner waren in der Saison 1972/73 zuvor auch schon im Achtelfinale des UEFA-Pokals (dem Vorgängerwettbewerb der Europa League) an den Gladbacher Fohlen gescheitert. Nach einer Nullnummer in Köln kam der FC auf dem Bökelberg heftig mit 0:5 unter die Räder.

Nichtsdestotrotz blickte man im Geißbockheim sehr zufrieden auf das erste Jahr unter Trainer Rudi Schlott zurück und ging mit ambitionierten Zielen in die neue Spielzeit. In dieser hatte der 1.FC Köln mit Peter Weiand auch einen neuen Präsidenten an der Spitze.

HSV-Pleite besiegelte Trainerentlassung von Schlott beim 1. FC Köln

Wohl kein gutes Omen für FC-Trainer Schlott. Denn der 1. FC Köln kam 1973/74 denkbar schlecht aus dem Startblock. Von den ersten sechs Ligapartien konnte die Schlott-Auswahl nur jene gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:1) gewinnen, dem zwei Remis und drei Niederlagen gegenüberstanden. Als die Rheinländer am 8. September 1973 ihr Gastspiel beim Hamburger SV mit 1:3 in den Sand setzten und sich als 16. im Tabellenkeller wiederfanden, war die Trainerentlassung von Rudi Schlott besiegelt. Die erste der Saison.

Die Kölner verpflichteten mit Zlatko „Tschik“ Cajkovski einen renommierten Nachfolger, der die Saison mit Köln als Fünfter beendete. Für Rudi Schlott ging es nach dem Köln-Aus als Trainer beim Zweitligisten DJK Gütersloh weiter, wo er Ende 1975 nach anderthalb Jahren vor die Tür gesetzt wurde. Für Rudi Schlott sollte die letzte Trainerstation im Profigeschäft gewesen sein, der anschließend in Solingen seinem Beruf als Lehrer für Sport und Mathe bis zu seiner Pensionierung nachging. 2014 verstarb Schlott im Alter von 87 Jahren.



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