Andy Murray gewinnt Wimbledon - Lisicki verliert das Finale

Ein Jahr nach seiner Finalniederlage gegen Roger Federer, nach der der Schotte auf dem Center Court sich seiner Tränen nicht schämte, hat Andy Murray am Sonntag als erster Brite seit Fred Perry im Jahr 1936 die Wimbledon Championships auf dem “Heiligen Rasen“ für sich entschieden. In einem ebenso unterhaltsamen wie hochklassigen Finale besiegte Murray den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic in drei Sätzen mit 6:4, 7:5, 6:4.

Obwohl das Match in drei Sätzen entschieden war, hatten die Zuschauer und auch die beiden Akteure den Eindruck, einen Kampf über fünf Sätze hinter sich zu haben. So lieferten sich Murray und Djokovic ein höchst intensives Duell, nach dem der Sieger nicht zu Unrecht von “brutalen Ballwechseln“ sprach. Letztlich war Murray aber der verdiente Sieger und darf sich nun über einen Platz in der britischen Tennis-Geschichte freuen.

Bei dem aus deutscher Sicht deutlich interessanteren Damen-Turnier war bis zuletzt die Hoffnung groß, dass Sabine Lisicki der große Wurf gelingen würde. Die Berlinerin, die auf dem Weg ins Endspiel unter anderem die als Titelverteidigerin und Top-Favoritin gestartete Serena Williams eliminierte, fand im Endspiel gegen die Französin Marion Bartoli nicht zu der in den Tagen zuvor gezeigten Form und bekam angesichts der deutlichen 1:6 und 4:6 Niederlage mehr oder weniger eine Lehrstunde verpasst.

Sabine Lisickis Traum im Finale geplatzt

Lisicki gelang es zwar, gleich im ersten Spiel auf dem Heiligen Rasen ein Break zu landen, doch anders, als ihre Rivalin aus Frankreich konnte, die Weltranglisten-24. Ihre Nervosität zu keinem Zeitpunkt ablegen und musste sich nach nur einer halben Stunde und nach sechs verlorenen Spielen in Folge im ersten Satz mit 1:6 geschlagen geben. Zum Knackpunkt wurde dann wohl der Beginn des zweiten Satzes, als Lisicki nach ihrem ersten gewonnenen Aufschlag vier Breakbälle nicht nutzen konnte und die 28 Jahre alte Bartoli von Minute zu Minute selbstbewusster wurde.

Am Ende reichte es für Lisicki, die als erste Deutsche seit Steffi Graf im Jahr 1999 das Finale von Wimbledon erreichte, nur zu Rang zwei und aufbauendem Applaus vonseiten des Publikums, zu deren Liebling sie über die vergangenen Tage hinweg geworden war. Wirklich trösten konnte Lisicki nach der Niederlage allerdings niemand, doch angesichts ihres jungen Alters war Gewinnerin Bartoli nicht die Einzige, die die Prognose abgab, dass die deutsche Hoffnungsträgerin in Zukunft noch einmal die Chance auf den Titel beim wohl wichtigsten Tennis-Turnier der Welt erhalten wird.


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