Novak Djokovic findet zurück in die Spur - Sieg beim Masters-1000-Turnier in Madrid

Djokovic mit Erfolg in Madrid

Bildquelle: Tatiana from Moscow, Russia CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Novak Djokovic hat nach Wochen des allgemeinen Zweifelns an seiner Form mit Leistung zurückgeschlagen – und wie! Ohne Satzverlust konnte er das schwere Masters-1000-Turnier in Madrid gewinnen. Im Finale siegte er gegen den enorm stark aufspielenden Griechen Stefanos Tsitsipas, der seinerseits zuvor den heimischen Favoriten Rafael Nadal im Halbfinale und die deutsche Nummer 1 Alexander Zverev im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen hatte. Auch im Finale hätte Tsitsipas mit dieser Leistung vieles erreichen können – aber beim 3:6, 4:6 nicht gegen einen Novak Djokovic in dieser Verfassung.

Der in neun Tagen seinen 32. Geburtstag begehende Serbe lieferte im Endspiel so ziemlich alles, was man von einem Weltranglisten-Ersten auf Sand erwarten darf und präsentierte sich somit schon einmal als knallharter Herausforderer für Nadal, wenn der ab dem 26. Mai versuchen wird, bei den French Open zum zwölften Mal zu triumphieren. Djokovic schlug gegen den starken Returnspieler Tsitsipas äußerst konstant und stark auf, erreichte mit gelungenem ersten Aufschlag eine Punkte-Quote von mehr als 80 Prozent: der Schlüssel zum Sieg gegen den selbst nur zweimal im Match seinen Aufschlag abgebenden 20-Jährigen.

Großartige Ballwechsel satt

Vor allem der unbarmherzige Druck, den Djokovic nach seinem bestens funktionierenden ersten Aufschlag stets auf den Griechen aufzubauen vermochte, ließ diesem nur selten die Möglichkeit, in die erwünschte Position einer offenen Rallye zu kommen. Djokovic konnte durchschnittlich deutlich näher als noch im Halbfinale gegen den Österreicher Dominic Thiem hinter der Grundlinie agieren, was die Reaktionszeit für den Griechen umso kürzer machte, dem trotz seiner enormen Laufstärke nicht viel mehr übrig blieb, als die Bälle gegen einen lange fast fehlerfrei spielenden Djokovic zurückzubringen.

Die sehenswert offenen Punkte, von denen es zuhauf gab, mussten somit über Tsitsipas' Aufschlag oder eben über den seltener notwendigen zweiten Aufschlag des Serben entstehen. Stopp, erfolgreicher Gegenstopp – in Perfektion auf beiden Seiten; unglaubliche Winkelbälle und eine traumwandlerisch sichere beidhändige Rückhand longline des derzeitigen Tennis-Primus; hartnäckiges Angriffstennis des Griechen, der vor allem am Netz lange Zeit unüberwindbar schien. Beide hielten sich als Plus-Spieler vor dem begeisterten Publikum in der spanischen Hauptstadt, schlugen also mehr Winner als Unforced Errors – auf Sand!

Schwere Lose für Zverev in Rom

Unter diesem Gesichtspunkt war das Ausscheiden des noch immer sehr jungen Alexander Zverevs im Viertelfinale in einem relativ engen Dreisatzmatch gegen den anderen Youngster keine große Enttäuschung, wenngleich Alexander Zverev damit eine erfolgreiche Titelverteidigung aufgeben musste. In Summe präsentierte sich der Hamburger verbessert zu vielen Matches der Turniere zuvor ab Mitte März in Indian Wells und Miami auf Hartplatz sowie auf Sand in Marrakesch, Monte Carlo, Barcelona und München.

 

 

Beim dieswöchigen Madrider Zwillingsmasterturnier in Rom geht es für ihn weniger um ein Zurückschlagen in Sachen Weltrangliste der Herren. Die Chancen für den auf Rang fünf gefallenen Zverev zumindest an Thiem vorbeizuziehen auf Position vier ist klein. Vielmehr liegt der Fokus hier darauf, mit weiteren Fortschritten sich den French Open zu nähern. Hart genug hat das Los dem Deutschen umgehend den München-Finalisten Matteo Berrettini beschert, ehe im Achtelfinale Kaliber wie der Sandplatzspezialist Diego Schwartzman (Argentinien) oder Gael Monfils (Frankreich) warten könnten.

Kiki Bertens erobert mit Madrid-Triumph Rang vier

Umgekehrt verläuft die Race-to-Paris-Kurve für Angelique Kerber – unverschuldet: Zwar ist die Kielerin aufgrund nicht verteidigter Punkte anderer Konkurrentinnen auf Position drei der Weltrangliste der Damen geklettert. Doch ihre Knöchelverletzung, die sie zur zeitigen Aufgabe in Madrid zwang, setzt sie auch in Rom außer Gefecht. Alles andere also als eine optimale Vorbereitung auf den Sandplatz-Höhepunkt der Saison in weniger als zwei Wochen. Ganz im Gegensatz zu Kiki Bertens: Die Niederländerin hat mit ihrem Turniersieg in Madrid Position vier erobert.

Die anderen deutschen Spieler und Spielerinnen holten zumindest in der vergangenen Woche die Kohlen nicht aus dem Feuer. Bei den Damen schied Julia Görges bereits in der ersten Runde von Madrid aus, eine weitere Deutsche hatte es nicht ins Hauptfeld geschafft. In Rom hat zumindest Mona Barthel diesen Sprung in der Qualifikation erfolgreich vollbracht. Mit Anett Kontaveit (Estland) steht ihr allerdings die Finalistin von Stuttgart gegenüber. Julia Görges muss gegen Su-Wei Hsieh aus Taiwan ran.

Bei den Herren hat Philipp Kohlschreiber bereits die zweite Runde erreicht: Er siegte zum Auftakt gegen Gilles Simon (Frankreich) in drei Sätzen. Jan-Lennard Struff trifft in Runde eins auf den inzwischen auf Position 48 abgerutschten, dafür stets selbstbewussten Grigor Dimitrov aus Bulgarien.


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