Ausführlicher Bericht zu Money in the Bank 2019 - Ergebnisse und Infos zum PPV-Event

Ergebnisse zu Money in the Bank 2019

Bildquelle: dejaandyroo from Chicago, USA CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

WWE News: Die erste WWE-Großveranstaltung nach WrestleMania 35 hieß auch anno 2019 Money in the Bank. Das Ganze aus Hartford, Connecticut. Quasi im Hinterhof der WWE. Der Marktführer in Sachen Wrestling derzeit mit einigen finanziellen Problemen, da die Einschaltquoten und auch die Abonnements des WWE Networks letzthin im Sinkflug waren. Zeit für ein paar starke PPVs. Mal sehen, ob Money in the Bank 2019 einer davon sein konnte.

Los ging es mit dem Women’s Money in the Bank Ladder Match. Die Teilnehmerinnen waren Carmella (die bislang beide MITB-Matches der Frauen gewinnen konnte), Naomi, Nikki Cross, Mandy Rose, Ember Moon, Dana Brooke, Natalya Neidhart und Bayley. Nikki Cross, die als Ersatz für Alexa Bliss in diesem Match mitwirkte, zögerte nicht, die erste Leiter ins Match einzuführen. Es dauerte auch nicht lange, bis zwei weitere Leitern hinzukamen.

Dies führte leider dazu, dass relativ sinnbefreit ein "Leiter-" Spot an den nächsten gereiht wurde. Einige davon sehr holprig und vorhersehbar. Bei alldem verletzte sich dann auch noch Carmella, die früh aus dem Match ausschied – so schien es zumindest. Ein schöner Spot gelang allerdings, als Ember Moon von einer Leiter außerhalb des Rings in den Ring rauschte und ihren Finisher (Eclipse) gegen Natalya landete. Ansonsten versickerte das Match zu sehr in einzelne Versatzstücke. Dass ganze acht Teilnehmerinnen hieran mitwirkten, kam nie so wirklich zum Tragen, da immer nur eine wechselnde Konstellation von WWE Wrestlerinnen im Ring agierte, während der Rest draußen allerlei zusammenprustete.

Im Laufe des Matches kam dann Carmella die Rampe herunter gehinkt und knöpfte sich Mandy Rose vor, der sie ihre "Verletzung" zu verdanken hatte. Allerdings schaltete sich Mandy Roses Freundin und Tag Team Partnerin Sonya Deville ein, die Carmella ausschaltete und Mandy Rose sogar fast die Leiter hochhievte. Allerdings hatte Bayley da gewisse Einwände, als sie beide recht unspektakulär von der Leiter holte und sich den Sieg sicherte. Bayley wurde somit die Halterin des Money in the Bank Koffers der Frauen.

Shane McMahon siegt abermals durch schieres Glück

Es folgte das Match um die United States Championship zwischen Samoa Joe und Rey Mysterio. Bei WrestleMania 35 war diese Ansetzung noch in Windeseile zugunsten von Samoa Joe ausgegangen. Hier lief der Hase genau andersherum. Rey Mysterio konnte den Versuch einer Power Bomb mit einem Pin kontern und Samoa Joe fand nicht rechtzeitig heraus. Sollten danach noch irgendwelche Zweifel bestanden haben, dass es zu einer größeren Fehde zwischen den beiden kommen wird, dann wurden diese zerstreut, als Samoa Joe Rey Mysterio nach dem Match angriff. Das Ganze während dieser mit seinem Sohn den Sieg feierte. Samoa Joes linke Schulter war beim Pin übrigens nicht richtig auf der Matte gewesen. Schon das zweite Mal in jüngerer Zeit, dass eine fehlerhafte Entscheidung Samoa Joe ein Match kostete. Ein nettes Squash Match, das diese Fehde nun sinnvoll auf die Spur brachte.

Weiter ging es mit Shane McMahon gegen The Miz. Diesmal sollte ein Käfig die beiden Streithähne aneinander ketten. Die Fehde war soweit stark gebookt und bei WrestleMania hatte sie die nächste Eskalationsstufe erreicht. Das Match konnte entweder durch Flucht aus dem Käfig, Aufgabe oder Pin gewonnen werden. McMahon sogleich mit dem Versuch, aus dem Käfig zu klettern. Allerdings lernte er just, warum man im Ring keine Jogginghosen tragen sollte. Denn The Miz bekam ihn am Saum zu fassen und zog ihn in den Ring zurück.

 

 

Dort setzte es dann erst mal eine Tracht Prügel, ehe McMahon Oberwasser bekam und seinerseits austeilte. Zum Verhängnis wurde ihm jedoch, als er einen Stuhl von außerhalb zu fassen bekam, während The Miz einen Fluchtversuch durch die Käfigtür geradeso verhinderte. Eben jener Stuhl wurde McMahon kurzerhand entrissen. The Miz teilte kräftig damit aus und landete gar seinen Finisher. Es kam der Pin: 1, 2 und .... nichts, denn McMahon bekam sein Bein aufs unterste Ringseil, was bei dieser Match-Ansetzung eigentlich keine Rolle spielen sollte. Doch der Ringrichter zählte nicht durch und betrog The Miz somit um den Sieg. Das Match ging gezwungenermaßen weiter und überzeugte mit toller Fan-Interaktion und einigen gut getimten Fluchtversuchen, sodass der Spannungsbogen konstant oben blieb. Und wieder konnte McMahon mit Glück im Unglück gewinnen, als er quasi vom Käfigrand nach außen fiel und durch sein Shirt nach unten schlüpfte. Ein gutes Match, das die Käfig-Stipulation sinnvoll nutzte. Somit wird uns diese Fehde noch ein Stück weiter begleiten.

Lynch doppelt gefordert

Weiter ging es mit einem Match um die WWE Cruiserweight Championship. Tony Nese musste seinen Titel gegen Ariya Daivari verteidigen. Das gelang ihm auch in einem kurzweiligen Cruiserweight Match. Ein Match, das gerade so daran vorbeischrammte, zu hektisch zu sein. Insbesondere weil die meisten High Flying Aktionen auch sinnvoll untergebracht waren. Allerdings ragte das Match auch nicht wirklich heraus, da es wie die meisten Cruiserweight Matches zwar akrobatisch und athletisch zu beeindrucken wusste, aber teilweise sehr überfrachtet wirkte. Vielleicht hätte man dem recht kurzen Match einfach mehr Zeit geben sollen.

Anschließend kam es zum Match um die Raw Women’s Championship. Becky Lynch musste heute Nacht beiden Frauen-Titel verteidigen. Zunächst jenen von Raw, und zwar gegen Lacey Evans. "The Man" Becky Lynch mit allen Händen voll zu tun. Für Lacey Evans war es das erste Mal, dass sie auf so großer Bühne um einen Haupt-Titel kämpfen konnte. Und sie präsentierte sich keineswegs schlecht. Gute Power Moves und feine Technik. Das Match wurde zunächst von Lynch dominiert, ging dann jedoch hin und her. Letztlich konnte Lynch ein umkämpftes und sehenswertes Match mit dem Dissarm Her Submission Move gewinnen. Sie brachte dieses Match also erfolgreich aber keineswegs schadlos über die Bühne.

Doch sollte sie keine Zeit haben, sich zu erholen. Denn nach dem Match verlor Charlotte Flair keine Zeit, um das Match um die Smackdown Women's Championship sofort im Anschluss zu forcieren. Und es war offiziell! Becky Lynch musste gleich wieder ran! Und das gegen ihre zweifelsohne ärgste Rivalin! Dennoch konnte Lynch sich genug Anteile am Match sichern, um hier nicht unterzugehen. Wie üblich gab es einen offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Erzfeindinnen! Doch Lynch fiel es immer schwerer, sich hier schadlos zu halten. Gerade als es schien, dass sie sich eine wichtige Verschnaufpause sichern konnte (Flair hatte sich nach einem Konter selbst aus dem Ring befördert), fuhr plötzlich Lacey Evans dazwischen, als sie Lynch mit einer Rechten durch die Seile erwischte. Daraufhin konnte sich Flair mit einem Pin nach einem Big Boot den Sieg sichern!

Charlotte Flair mit der wohl kürzesten Regentschaft

Allerdings waren die Ereignisse damit noch nicht zu Ende. Eine gefrustete Becky Lynch griff sich nach dem Match Lacey Evans, wurde dann aber hinterrücks von der frischgebackenen und nun mehr neunfachen Smackdown Championesse Charlotte Flair angegriffen. Gegen beide zusammen, Evans und Flair, sah Lynch kein Land. Doch dann kam es zu einer abermaligen Wendung, als Bayley mit ihrem MITB-Koffer zum Ring eilte, Evans ausschaltet und Flair auskonterte, als diese sich selbst in die Ecke schraubte. Bayley löste ihren Money in the Bank Koffer ein und pinnte Charlotte Flair nach einem Top Rope Elbow! So wechselte der Titel binnen kürzester Zeit abermals die Hände!

Es folgte das Match zwischen Elias und Roman Reigns. Letzterer wurde auf seinem Weg zum Ring jedoch von Elias aufgehalten, als dieser ihm eine Gitarre aus seinem unerschöpflichen Vorrat an Akkustik-Gitarren überzog. Die gewonnene Zeit nutzte Elias, um sich, wie üblich, mit Bar Hocker und Spotlight in den Ring zu setzen und ein Ständchen (diesmal mit E-Gitarre) zum Besten zu geben. Hierbei zeigte er wieder einmal, dass er am Mikrofon einfach eine Bank ist! Umso dämlicher, dass es für Roman Reigns nur einen Spear Tackle brauchte, um Elias anschließend im Ring niederzustrecken. Wieso jemand wie Elias wieder einmal als Opfer eines Squash Matches hinhalten muss, ist und bleibt ein Rätsel. Weder er noch Reigns hatten irgendwas davon.

Zwei großartige Titelverteidigungen

Weiter ging es mit dem Match um die WWE Universal Championship. Seth Rollins traf auf AJ Styles. Ein Match, das auf dem Papier alles hatte, um hier die Show zu stehlen. Und genau das taten die beiden Herren auch! Zuletzt waren die beiden einander vor 15 Jahren im Indy-Bereich über den Weg gelaufen. Nun trafen sie auf prominenter Bühne erneut aufeinander. Um den größten Titel, den es derzeit in der WWE gibt. Das Match ging etwas weniger als eine halbe Stunde, hatte aber trotz dessen kaum Längen und arbeitete konsequent einem Herzschlagfinale entgegen, bei dem die Fans bei jedem Pinversuch aus den Stühlen sprangen oder einfach gleich stehen blieben. Ein super Match, das konsequent auf ein sich zuspitzendes Finish hinarbeitete. Als AJ Styles den Versuch eines Curb Stomps mit dem Styles Clash konterte, lag der Titelwechsel in der Luft! Doch letztlich konnte Seth Rollins erfolgreich seinen Titel verteidigen, als der nächste Curb Stomp nach einer Reihe von Kicks zum Kopf durchkam. Ein erstklassiges Match und das Match des Abends, wenn nicht gar des Monats!

Zur Auflockerung kam es zu einem Six Man Tag Team Match. Zumindest war das der Plan. Stattdessen kam "The Freak" Lars Sullivan zum Ring und plättete alle drei Luchadors im Eilverfahren. Sein Push ging also weiter.

Es folgte der Co-Main Event. Kofi Kingston, der WWE Champion der Herzen, traf zwecks einer Titelverteidigung auf Kevin Owens. Eingedenk des starken Titelmatches zuvor war es ein potenziell undankbarer Spot, dem nachzufolgen. Doch auch dieses Match wusste voll und ganz zu überzeugen. Kevin Owens einfach ein großartiger Heel, der mit Körpersprache und seinen Aktionen im Ring allein ein Publikum gegen sich aufzubringen weiß, wovon er auch ausgiebig Gebrauch machte. So war das Publikum auch bei diesem Match recht schnell und gut involviert, was bei den Längen der modernen WWE-PPVs keine Selbstverständlichkeit ist und für die Qualität dieses Matches sprach. Am Ende gelang Kingston die erfolgreiche Titelverteidigung, mit der man ehrlich gesagt aber auch rechnen konnte.

Guess who is back

Als Main Event diente das Money in the Bank Match der Herren. Daran nahmen Baron Corbin, Finn Balor, Ricochet, Andrade, Mustafa Ali, Drew McIntyre und Randy Orton teil. Eigentlich sollte noch Sami Zayn teilnehmen, der im Verlauf der Show jedoch Backstage angegriffen wurde und nicht teilnehmen konnte. Braun Strowman, der naheliegenderweise verdächtigt wurde (er hatte seinen Spot für das MITB-Match an Zayn verloren), die Attacke ausgeübt zu haben, jedoch seine Unschuld beteuerte, war mittlerweile der Arena verwiesen. Dadurch nahmen nur sieben WWE Kämpfer anstatt der geplanten Acht teil. Das Match zunächst vor allem von der Allianz zwischen Corbin und McIntyre geprägt, die zusammenarbeiteten und so jede Menge Schaden anrichten konnten. Allerdings konnten auch die hier zahlreich vertreten Highflyer mit guten Aktionen glänzen. Orton indes immer wieder gut dabei, sich opportunistisch Aktionen zu verschaffen. Vor allem waren die Leiter Spots in diesem Match wesentlich sinnvoller eingebaut und nicht so telegrafiert wie im MITB-Match der Damen. Ein besonderes Schmankerl war dabei, als Andrade von der Spitze der Leiter eine Sunset Power Bomb gegen Balor landete, die direkt durch eine andere Leiter führte. Heftiger Spot! Andrade selbst wurde dann Opfer eines Finishers von Ali. Ebenfalls von der Leiter.

Allerdings schalteten sich die Highflyer so sehenswert gegenseitig aus, was wiederum McIntyre und Corbin auf den Plan rief. Ali segelte per Chokeslam durch einen Ansagertisch – liebevoll verabreicht von Baron Corbin. Corbin fiel daraufhin McIntyre in den Rücken, womit diese Zweckgemeinschaft annulliert war. Doch noch, bevor er selbst den Weg auf die Leiter antreten konnte, revanchierte sich McIntyre, nachdem sich Corbin zu lange mit der Konkurrenz aufhalten musste. McIntyre räumte anschließend auf. Doch gerade als auffiel, dass Randy Orton schon eine Weile nicht mehr im Ring zu sehen gewesen war, meldete dieser sich mit einem RKO zurück, nur um anschließend von Baron Corbin aus dem Ring befördert zu werden.

Dieser erlitt dann jedoch dasselbe Schicksal, als ihn Ali mit einer Konter-Kopfschere aus dem Ring schleuderte. Gerade als Ali die goldene Gelegenheit wahrnehmen und sich den Koffer sichern wollte, ertönte die Musik von Brock Lesnar, der sich als achter Mann zu erkennen gab und sich nur noch mit dem stark angeschlagenen Ali auseinandersetzen musste, um sich den Koffer zu sichern. Brock Lesnar wurde somit Mr. Money in the Bank 2019. Kaum dass seine Verhandlungen mit der UFC also gescheitert sind, hat die WWE nicht lange gefackelt, Lesnar effektiv wieder in die Nähe des Titels zu bringen.


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