WrestleMania 35 Ergebnisse - Ausführlicher Bericht zu größten PPV des Jahres

Ergebnisse zu WrestleMania 35

Bildquelle: gargudojr CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Heute Nacht gab es das Äquivalent dessen, was als Neujahrestag im Wrestling gelten kann. WrestleMania 35! WrestleMania, der Superbowl des Wrestlings. Ein kommerzielles Großereignis, wie es im Wrestling kein Zweites gibt. Das Ganze aus dem MetLife Stadium in New Jersey vor 80.000 Fans. Eingeleitet mit viel Pathos. America the Beautiful, Kampfhubschrauber über dem Stadion und ein Eröffnungssegment mit WrestleMania Hostess Alexa Bliss und Hulk Hogan, der routiniert seine Phrasen durchging. Wir haben dazu die passenden WWE News!

Erstmalig in der 35-jährigen Geschichte der seit 1985 ausgetragenen Großveranstaltung, war der Main Event ein Frauenmatch! Becky Lynch, Charlotte Flair und Ronda Rousey würden in einem Triple Threat Match aufeinandertreffen. Das Ganze eingebettet in eine Main Card, die ganze zwölf Matches umfasste. Dann wollen wir mal!

Lesnars Schuss aus der Hüfte geht nach hinten los

Los ging es völlig unverhofft mit dem Universal Championship Match: Brock Lesnar gegen Seth Rollins! Lesnars Manager Paul Heyman kam kurzerhand in den Ring und unterbrach rüde das Segment mit Alexa Bliss und Hulk Hogan. Er ließ durchblicken, dass sein Klient keine Lust darauf hatte zu warten, bis er endlich dran wäre und dass dieses Match jetzt und sofort stattfinden würde. So kam es auch. Und überhaupt schien Lesnar es ziemlich eilig zu haben. Er ließ Rollins noch nicht mal in den Ring kommen, verpasste ihm draußen einen F-5 und schmiss ihn um den Ring herum. Dabei durfte das deutsche Kommentatoren-Urgestein Carsten Schäfer seinen eigenen WrestleMania Moment erleben, als Seth Rollins quasi auf ihm landete!

Um eine kurze Geschichte noch kürzer zu machen: Rollins landete einen Low Blow gegen Lesnar, als dieser nach einem gekonterten F-5 den Ringrichter aus dem Ring gerempelt hatte. Danach setzte es noch drei Curb Stumbs von Rollins, der Lesnar für drei auf der Matte hatte. Kein Match im eigentlichen Sinne. Das reinfunktionale Booking hier war unübersehbar. Es ging einzig und allein darum, Brock Lesnar stark aussehen und doch den Titel verlieren zu lassen. Wahrscheinlich damit dieser sich auf sein Intermezzo bei der UFC vorbereiten kann, worauf auch Heyman eindeutig in seiner einleitenden Promo hingewiesen hatte. Schade! Aus diesem Match hätte man unendlich mehr rausholen können. Aber Brock Lesnar ist und bleibt ein Garant für eine unterirdische Workrate.

Styles siegt im Match der Veteranen

Darauf folgte ein schnörkelloses Singles Match: Randy Orton gegen AJ Styles. Zwischenzeitig war auch Jerry The King Lawler als Gast-Kommentator für diesen speziellen Abend mit im Boot. Er sollte nur der Erste in einer Reihe von Gast-Kommentatoren sein (Booker T, JBL, Shawn Michaels und Paige waren unter anderem auch noch zu hören). In einem soliden Match setzte sich AJ Styles durch. Man merkte, dass hier natürlich zwei erfahrene Performer mit vielen Big Matches au ihren Kerbhölzern zu Werke gingen. Insbesondere die virtuelle Gefahr durch den RKO, den ultimativen Aus-dem-Nichts-Finisher der WWE, wurde immer wieder geschickt angedeutet. Solide Handarbeit für den Wrestling-Fan und mit AJ Styles auch den Gewinner, den man im Voraus erwarten konnte. Für Randy Orton war es bereits der 15. Auftritt bei WrestleMania!

Weiter ging es im Programm mit einem Fatal 4-Way-Match um die Smackdown Tag Team Championship. The Usos (amtierende Titelträger) gegen The Bar gegen Ricochet und Aleister Black gegen Shinsuke Nakamura and Rusev. Bei einer solchen Ansetzung ist eines in der WWE leider nahezu immer gewiss: Es wird ein sinnloses Spotfest werden, bei dem vielleicht einzelne Manöver zu Ohs und Ahs verleiten. Aber später wieder den Matchverlauf wiederzugeben, wird nur deswegen gelingen, weil alles so versatzstückartig und austauschbar ist. Da war auch dieses Match keine Ausnahme. Im Grunde genommen reihte sich ein Spot an den nächsten. Viele davon leider auch alles Andere als neu, wodurch das Match extrem aus der Schablone wirkte. Bonuspunkte gab es jedoch für das Selling von Ricochet, der hier wirklich viel kassieren musste. Aber ansonsten war es ein Match, das sich wie eine Collage anfühlte. Kein Faden – nur Szenen. Die Usos gewannen übrigens.

 

 

Miz prügelt Shane McMahon durch die Arena

Weiter ging es mit einem echten Grudge Match: Shane McMahon und The Miz trafen unter Falls Count Anywhere Match Regeln aufeinander. Dieses Match bewegte sich erfreulicherweise genau am anderen ende des Spektrums, was den Mangel an rotem Faden im Spotfest zwischen den vier Tag Teams zuvor anging. Eine wilde Prügelei, die durch die ganze Arena führte! Zwischen zwei Männern, die einander hassten. The Miz auf einem Rachefeldzug gegen Shane McMahon. Dabei hatte Shane zunächst die überhand, nachdem er vor Miz zu flüchten vorgegeben hatte, nur um ihn an der Barrikade mit einer Faust aus dem Nichts zu erwischen. Shane wollte es hier kurz machen und legte sich Miz auf dem Ansagertisch zurecht. Doch schritt dann der Vater von The Miz ein, indem er sich schützend vor seinen Sohn stellte, als Shane sich von der Ecke zum Absprung bereit machen wollte. Shane winkte daraufhin den alten Herren in den Ring, wo er sich über ihn lustig machte, nur um ihn dann überraschend anzugreifen.

Daraufhin brannten bei Miz alle Sicherungen durch und er prügelte Shane für rund zehn Minuten durch die ganze Arena! Schließlich endeten die Beiden auf einem Gerüst, das eigentlich den Kameraleuten diente. Dort überging The Miz das Winseln und Flehen von Shane McMahon und es setzte einen Suplex aus der Hölle runter vom Gerüst! Unten lag jedoch Shane mit den Schultern auf Miz. Beide bewegungslos. So kam Shane McMahon zum Sieg wie die Jungfrau um Kind. Ein vom Storytelling her gutes Match, bei dem Shane als Heel abermals glänzte. Es litt jedoch nicht unerheblich darunter, dass beide keine guten Prügler sind. Insbesondere die Fäuste von The Miz sehen halt arg kontaktlos aus. Das zog das Match ein wenig runter, da dieses zu gefühlten 80 % aus Prügelei bestand. Das war der Fehde zwar angemessen. Davon wurde die Fäuste von Miz jedoch auch nicht besser.

IIconics und Kingston sichern sich umjubeltes Gold

Als Nächstes stand das Women's Tag Team Championship Match an: Sasha Banks und Bayley (Titelverteidigerinnen) gegen Nia Jax und Tamina Snuka gegen Beth Phoenix und Natalya gegen The IIconics. Auch dieses Match eingedenk der Ansetzung genauso überfrachtet wie jenes der Herren. Allerdings nicht ganz so uninspiriert und wesentlich besser vom Pacing her. Schön zu sehen, dass Beth Phoenix im Ring immer noch zu glänzen weiß! Immer wieder konnten sich die Titelverteidigerinnen im Ring gut in Szene setzen. Doch es sollte den Titelwechsel geben. Gerade als Beth Phoenix den Glam Slam vom Top Rope gegen Bayley ansetzte, klatschte Billie Kay von den IIconics von außen ab, wodurch sie Phoenix im Ring als legale Teilnehmerin ersetzte. Kaum dass diese den Glam Slam gelandet hatte, wurde sie von Peyton Royce aus dem Ring befördert und Kay erntete den Erfolg, indem sie den Pin gegen Bayley ansetzte, den Beth Phoenix mit ihrem Finisher überhaupt erst möglich gemacht hatte. So erschlichen sich die IIconics den Sieg – sehr zum Jubel der Fans, die dem Comedy Dou offensichtlich gewogen waren.

Danach kam es zum WWE Championship Match: Daniel Bryan traf auf Kofi Kingston. Möglicherweise das Match des Abends! Starkes Matten-Wrestling, ein involviertes Publikum und ein lange, ordentlich aufgebauter Angle, der hier seinen Pay-Off fand. Das ist Wrestling! Kofi Kingston wurde von der WWE als Babyface aufgebaut und nicht erzwungen. Gestern Nacht konnte er in einem klasse Match den WWE Championship Gürtel erobern. Bryan war stets bestrebt, das Tempo aus dem Match zu nehmen, um Kingston systematisch zu bearbeiten. Doch dieses Mal würde der Afrikaner sich nicht überrumpeln lassen. Sein steiniger Weg zu WrestleMania endete mit einem Trouble in Paradise, mit dem er Daniel Bryan die Lichter ausschoss.

Samoa Joe squasht Rey Mysterio, Reigns siegt in seinem Comeback

Weiter ging es mit dem United States Championship Match: Samoa Joe gegen Rey Mysterio. Hier war der Käs' schnell gegessen. Samoa Joe beendete dieses Match in einem Herzschlag. Kaum dass er den Kokina Clutch in der Mitte des Rings ansetzte, kam es zur technischen Aufgabe. Schön zu sehen, dass die WWE endlich mal hinter Samoa Joe steht und diesen gebührend aufbaut. Aber wieso braucht es dazu ein Squash Match bei WrestleMania 35? So etwas lief in den 90ern noch im Vorprogramm, als bekannte Wrestler irgendwelche namenlosen Jobber unter der Woche im Fernsehen abfrühstückten.

Es folgte ein Singles Match zwischen Roman Reigns und Drew McIntyre. Dies war das erste Singles Match für Reigns seit sechs Monaten, der zwischenzeitig eine furchterregende Krebsdiagnose überkommen musste. Das Match gegen den Scottish Psychopath war ganz ansehnlich aber sowohl vom Rahmen als auch vom Ablauf her, erinnerte es eher an einen konventionellen RAW Headliner. Es mag aber auch dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass Reigns den Ringrost abschütteln musste. Das Publikum war während des ganzen Matches jedoch recht still. Sicher war es ein langer Abend. Vor allem war es aber wieder auch ein Beweis, dass Reigns als das Top Face, als das er von der WWE fabriziert wird, einfach nicht funktioniert. Darüber täuschte auch der Feel-Good Moment nicht hinweg, den die WWE hier mit Reigns Sieg zu inszenieren versuchte.

Triple H geht noch nicht in Rente, Kurt Angle aber schon

Nun kam es zum No-Holds-Barred Match zwischen Batista und Triple H. Ein Match, in dem Triple H seine Karriere aufs Spiel setzte. Kurioserweise wäre Batista fast über das zweite Ringseil gestolpert, als er den Ring betrat. Hoffentlich kein Omen, für das was folgen sollte. Es ging auch gleich unter Zuhilfenahme von allem möglichen Inventar zur Sache, als Triple H die No-Holds-Barred-Stipulation nach Herzenslust ausnutzte. Sadistischer Höhepunkt dessen war, dass Triple H mit einer kleinen Zange das Nasenpiercing von Batista entfernte. Aber auch ansonsten ging es reichlich durch Tische, auf Treppen und gegen Ringkanten für beide Beteiligten. Dabei ging der deutsche Ansagertisch zu Bruch. Teilweise war das Pacing ein wenig lahmarschig, was man den beiden betagten Herren aber wohl nachsehen muss. Dafür war es ein Match mit klarer Rollenverteilung. Triple H konnte seine unfreiwillige Frühberentung abwenden. Jedoch nicht ohne die Hilfe eines Rentners in Form von Ric Flair, der Triple H und dann Batista (als beide am Boden waren) einen Vorschlaghammer reichte. Jedoch nicht ohne den Letzteren abzulenken, der daraufhin von Triple H gezeigt bekam, wo der Hammer hing. Danach setzte es den bereits zweiten Pedigree gegen Batista. Und das war einer zu viel!

 

 

Danach stand ein Match auf dem Programm, bei dem von Anfang an klar war, dass es in ein Karriereende eines der beiden Teilnehmer münden würde. Kurt Angle bestritt sein letztes Match überhaupt gegen Baron Corbin. Leider wurde dem Match nicht viel Zeit gegeben. Highlight war wohl, wie Kurt Angle noch einmal aufs Ringseil stieg und tatsächlich einen Moonsault zeigte. Dieser verfehlte jedoch und Baron Corbin landete, unter diesen Umständen überaus passend benannten "End of Days", was ihm den Sieg einbrachte. Danach verabschiedete sich Kurt Angle noch wenig wortreich aber herzhaft aus dem Ring, was den vielleicht schönsten WrestleMania-Moment an diesem Abend bescherte. Damit endete die 20 Jahre lange Wrestling-Karriere vom olympischen Goldmedaillenträger Kurt Angle!

Als letzter Appetizer vor dem Main Event diente das Intercontinental Championship Match zwischen Finn Balor und Bobby Lashley. Hierzu packte Finn Balor auch mal wieder seine Demon-Persona aus. Ein kurzes, knackiges Match, in dem es zwei nette Spots zu sehen gab. Allem voran einen dynamischen Spear von Lashley gegen Balor, als dieser an der Ringkante stand und beide aus dem Ring segelten. Highlight war aber, wie der ungleich schmalere und kleinere Balor den gewaltigen Muskelberg Bobby Lashley mit einer Powerbomb auf die Matte drückte und anschließend mit dem Coupe de Grace den Ofen ausmachte. Finn Balor war somit neuer Intercontinental Champion!

Lynch wird umstritten unumstrittene Titelträgerin der Frauen

Zeit für den historischen Main Event! Es ging um die RAW Women's Championship und Smackdown Women's Championship in einem: Ronda Rousey gegen Becky Lynch gegen Charlotte Flair. Ein Match, das als WrestleMania Main Event den Höhepunkt der Women's Revolution in der WWE darstellte. Überdies ein von langer Hand vorbereitetes Match, in das Lynch als ein absoluter Fan-Darling hineinwuchs. Sie stand hier und heute gegen die zwei möglicherweise dominantesten WWE Wrestlerinnen in Form von Charlotte Flair und Ronda Rousey, die beide ihr Gold aufs Spiel setzten. Hier wurde das Publikum, das eingedenk der langen Veranstaltung in den Matches zuvor schon recht müde wirkte, wieder richtig wach.

Und das Match lieferte richtig, als sich die drei Damen in wechselnden Konstellationen einschenkten. Dabei musste man Ronda Rousey erneut zugestehen, dass sie trotz der dominanten Darstellung, die sie bis dahin in der WWE genossen hatte, trotzdem Bumps nahm wie eine ganz Große. Rousey unerschrocken, auch die großen Stürze hinzunehmen. Klasse Selling von ihr! Charlotte Flair wurde dabei wieder als körperlich dominante Opportunistin dargestellt, die dankbar die lachende Dritte spielte, wann immer es ihr die Umstände gestatteten. Großartig auch die Spanish Fly, die sie vom Top Rope gegen Lynch zeigte.

 

 

Das Match vom Ablauf her dynamisch aber keineswegs planlos. Dabei konnte sich keine der drei Damen besonders lange Anteile sichern. Alleine Flair bekam zum Ende des Matches hin eine starke Phase, als sie Ronda Rousey im Figure Eight Leg Lock hatte. Doch Becky Lynch kam vom Ringpfosten angerauscht, um dem ein Ende zu setzen. Anschließend richtete sie den Ring neu ein und baute einen Tisch auf. Rousey derweil mit einem angeschlagenen Bein in der Ecke. Als Flair und Lynch in der Ecke rangen, schaltete sie sich wieder ein. Der Tisch für den Moment aus dem Spiel. Doch Flair brachte ihn wieder ins Geschehen, nachdem sie Lynch und Rousey mit einem Spear Tackle traf.

Der Tisch wurde Flair aber selber zum Verhängnis, als sie in der Ecke in ihn reinrauschte und anschließend aus dem Ring rollte. Denn als Rousey zum Piper's Pit gegen Lynch ansetzte, verlagerte diese ihr Gewicht und konnte kontern, sodass sie den Pin am Boden landete. Flair konnte nicht mehr eingreifen. Lynch war neue Titelträgerin vom Smackdown und RAW! Danach protestierte Rousey noch und die Wiederholung zeigte tatsächlich, dass ihre rechte Schulter nicht für den vollen Three Count am Boden war. Eine Kontroverse, die sicherlich für das nachfolgende Programm genutzt wird. Auch wenn ein nicht cleanes Finish bei WrestleMania natürlich immer so eine Sache ist. Dennoch ein klasse Match der drei Frauen und ein würdiger Höhepunkt für WrestleMania 35!


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