Michael Matthews gewinnt Grand Prix Cycliste de Québec 2019 & verteidigt den Titel

Michael Matthews gewinnt Grand Prix Cycliste de Québec 2019

Bildquelle: Letartean CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Zu ungewohnter Uhrzeit gab es am Abend bei Eurosport Radsport zu sehen. Denn der Grand Prix Cycliste de Québec 2019 in Kanada präsentierte sich auch dieses Jahr wieder als hügelige, schnelle Angelegenheit, die es immerhin mit vielen kleinen Steigungen auf 3.000 zu überwindende Höhenmeter brachte. Der Kurs glich dabei sehr der in Yorkshire anstehenden Radsport WM, was eine entsprechend gespickte Startliste auf den Plan rief, die hier nicht nur auf UCI World Tour Punkte aus war, sondern sich auf eben jene Radsport WM vorbereiten wollte.

Darunter Michael Matthews, Greg Van Avermaet und Peter Sagan als namhafte Favoriten. Matthews und Sagan waren hier bereits in den letzten Jahren siegreich gewesen, was viel über das Profil der Strecke aussagte, das Punchern und Sprintern entgegenkam.

Eine Serie von Rundkursen formte den Streckenverlauf. Immer wieder unterbrochen von Rampen, die zwar kurz aber bisweilen sehr knackig waren. Steigungen von bis zu 10 % waren keine Seltenheit. Insgesamt standen 16 Runden an. Weitere Fahrer von Rang und Namen, die hier teilnahmen und denen der Kurs nominell lag, waren Jasper Stuyven, Magnus Cort, Sonny Colbrelli, Oliver Naesen, Michal Kwiatkowski, Tim Wellens, Julian Alaphilippe und Diego Ulissi.

Kein Tag für die Ausreißer

Sechs Fahrer suchten ihr heil in der Flucht: Julien Bernard, Evan Burtnik, Luis Mas, Guy Sagiv, Adam Roberge and Gavin Mannion. Sie fuhren bis zu acht Minuten heraus, ehe das Feld den Hammer niedersausen ließ und sie heranholte. Dabei hatte vor allem Roberge großes Pech. Ein Sturz holte ihn vom Rennfahrrad und sorgte dafür, dass er den Anschluss zu den anderen Ausreißern verlor und auch nicht wieder herankam. Bei noch 40 zu fahrenden Kilometern war Mas der letzte verbliebene Ausreißer. Es sprang zwar noch ein Fahrer zu ihm heran. Aber dieses letzte Aufbäumen wurde ebenfalls erstickt.

In der letzten Runde (noch einmal 16 Kilometer) griffen direkt beim Glockensignal einige Fahrer an. Wollten sie hier und heute noch den Teams der Sprinter die Kontrolle entreißen und sich nicht mit den großen Favoriten an der Ziellinie messen müssen, dann mussten sie jetzt handeln. Im Feld hielt sich Peter Sagan vom deutschen Rennstall Bora-Hansgrohe sehr bedeckt. Er schien auf das Ende zu bauen. Derweil leistete das andere deutsche Team, Sunweb, im Dienste von Michael Matthews viel Nachführarbeit. Die Ausreißer wurden nun rasch gestellt. Weitere Attacken zogen das Feld in die Länge, konnten sich aber nicht richtig lösen. Zehn Kilometer vor dem Ziel deutete alles auf einen Massensprint hin.

Die Favoriten treffen sich zum Showdown

Doch an weiteren Attacken fehlte es nicht in der finalen Phase in diesem Radwettkampf. Just bei 10 verbliebenen Kilometern fasste sich der ehemalige Tour de France Sieger Vincenzo Nibali ein Herz und schuf eine kleine Lücke. Doch auch diese wurde prompt wieder zugefahren. Nun nahmen die Positionskämpfe zu. Das Tempo enorm hoch. Nahezu das gesamte Fahrerfeld eingereiht wie eine Perlenkette. Bei sieben Kilometern setzte sich der Brite Nathan Earle vom Wildcard Team der Israel Cycling Academy ab. Doch auch diese Attacke war schnell wieder eingeschnürt.

Die Züge der Sprinter fanden sich nun, fünf Kilometer vor dem Ziel, vorne ein. Bora-Hansgrohe, Emirates und Quick-Step waren in dieser Phase vorne prominent vertreten. Peter Sagan lauerte bereits auf die lohnenswerten Hinterräder. Deceuninck Quick-Step machten derweil an einer späten Steigung Betrieb. Jasper Stuyven und Julian Alaphilippe forcierten das Tempo. Peter Sagan blieb jedoch auf Tuchfühlung. Alaphilippe mit einer Attacke in den letzten zwei Kilometern! Sagan am Hinterrad! Und wer war noch mit dabei? Greg Van Avermaet und Diego Ulissi!

Wer zuletzt sprintet, sprintet am besten

Doch just, als es so aussah, als ob der Sieger von diesen Vieren kommen würde, schlich sich Uneinigkeit ein. Noch war das Ziel zu weit weg, um in den Sprint zu gehen, sodass sich keiner vorne einspannen lassen wollte. Man schaute sich nervös gegenseitig an. So kam es, dass die Spitze des Feldes auf der Zielgeraden wieder Kontakt aufnehmen konnte. Und wer schoss im Schlussspurt links an den voreiligen Mitfavoriten vorbei? Michael Matthews!

Der Gewinner des Vorjahres hatte beim temporären Ausbruch seiner ärgsten Rivalen die Nerven behalten und bewahrte sich die nötigen Körner im Schlussspurt, um alle zu distanzieren! Mit einem Sieg belohnte der Sunweb Fahrer aus Australien sich selbst und die Arbeit seiner Kollegen, die den ganzen Tag über an der Spitze des Feldes sehr präsent gewesen waren, um diesen Sprint zu ermöglichen und dem Radrennen heute den gewünschten Schlussakkord zu verpassen.



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