Jim Ross im Porträt - Eine Legende am Kommentatorenpult

Jim Ross im Porträt

Bildquelle: Brandon Oliver [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Jim Ross ist ein ehemaliger Kommentator und Interviewer von WWE, der seine Anfänge bei WCW machte und heute zu den beliebtesten Figuren in der Wrestling-Welt gehört. Sein Stil, Matches zu kommentieren, ist bis heute unvergleichlich. Er prägte eine Vielzahl an Matches mit seiner Stimme und bekannten Catchphrases. Von Fans und Freunden wird er auch J.R., sowie Good Ol' J.R. genannt.

Von Mitte der 90er Jahre bis hin zu Mitte der 2010er Jahre war Jim Ross eine wahre Größe bei WWE, die auch Backstage einigen Einfluss hatte. Allerdings erhielt er von WWE auch mehrmals seine Entlassungspapiere. Seit dem Jahr 2007 befindet sich Jim Ross als Kommentator in der WWE Hall of Fame. Für viele Fans gilt er als der beste Wrestling-Kommentator der Welt.

Erste Jahre als Sportmoderator von Jim Ross

J.R. begann seine Karriere als Moderator für Sportübertragungen im Football-Bereich. Er war vor allem für College Football zuständig, arbeitete aber auch für die Atlanta Falcons. Für Letztere war er auch später noch als Radiomoderator tätig, als er schon im Wrestling-Business aktiv war. Seine ersten Matches kommentierte er in unabhängigen Ligen. Nach einiger Zeit wechselte er zu NWA, aus welcher später World Championship Wrestling wurde.

Nachdem Eric Bischoff dort die Chefrolle übernahm, zog man Jim Ross wesentlich aus dem Fokus zurück und dies führte dazu, dass er 1993 zur WWE wechselte. Sein Debüt feierte er bei WrestleMania IX und er kommentierte zunächst an der Seite von Bobby Heenan. Nachdem „The Brain“ die WWE verlassen hatte, wurde Vince McMahon persönlich sein Kommentatorenpartner am Pult.

Erste Entlassung von WWE

Im Jahr 1994 gab es für Jim Ross das erste Mal die Entlassungspapiere. Zu jener Zeit zeigte sich das erste Mal seine Gesichtslähmung und J.R. war mit dem Einsatz von ihm gar nicht zufrieden. Mehr und mehr sollte er als Kommentator die Heels in der Promotion unterstützen. Da er sich aber als seriösen Sportmoderator sah, war ihm dies zu wider. Daher musste er die WWE zum ersten Mal verlassen.

Er fand bei Smokey Mountain Wrestling eine neue Heimat. Eine Rückkehr zur WCW scheiterte an den Vertragsverhandlungen. Also kehrte er noch im selben Jahr seiner Entlassung zur WWE zurück und moderierte einige Sendungen. Doch erneut gab es auch hier Probleme mit den Verhandlungen und er zog sich zurück. Es wird auch von Vertragsverhandlungen mit UFC berichtet, die nicht zum Erfolge führten.

1995 Rückkehr hinter die Kulissen

Anfang des Jahres 1995 kehrte Ross wieder zur WWE zurück, war aber erst einmal nur Backstage als ein Teil des kreativen Teams tätig. Er arbeitete zudem als Produktionsassistent für Vince McMahon. Ende des Jahres durfte er gemeinsam mit Jerry Lawler und Vince McMahon zurück an das Kommentatorenpult.

Dort hielt es ihn aber nicht lange, da er im Anschluss als eine Art Heel Manager agierte und Fake Diesel, sowie Fake Razor Ramon in die Shows einführte. Diese Storyline war aber nicht von Erfolg gekrönt und so durfte er wieder kommentieren, was gerade zur rechten Zeit kam, denn so wurde Jim Ross' Stimme jene der Monday Night Wars zwischen WWE und WCW.

Die Monday Night Wars mit Jim Ross

Es ist auf jeden Fall Fakt, dass die Stimme von Jim Ross einige der prägendsten Momente der sogenannten Attitude Ära begleitete. Damit sind legendäre Fehden wie jene zwischen Steve Austin und Vince McMahon verbunden, aber auch so manche WrestleMania Momente wie das Hell in a Cell Match zwischen dem Undertaker und Mankind. Zu jener Zeit schuf er auch viele Catchphrases, für welche er bis heute weltberühmt ist.

Beim Royal Rumble 1997 erhielt er seinen charakteristischen Cowboyhut, den er bis heute trägt und der nun sein Markenzeichen ist. Gerüchten zufolge soll er von diesem Hut zu Beginn gar nicht begeistert gewesen sein. Ross war in dieser Zeit aufgrund seiner Gesichtslähmung auch mal abseits der WWE-Shows, wurde jedoch wieder zurückgebracht, vor allem für den WrestleMania Main Event zwischen Steve Austin und Dwayne „The Rock“ Johnson, die beide auf eine Rückkehr von J.R. für dieses legendäre Match bestanden.

Jim Ross im Ring

Es ist kein Geheimnis, dass sich Jim Ross niemals als Wrestler sah. Er hatte seine Berufung als Kommentator und Moderator gefunden. Dennoch steckte man ihn Anfang der 2000er Jahre in einige Matches gegen Jonathan Coachman, die man jedoch gerne aus der Erinnerung streichen darf. In dieser Periode war Jim Ross längst eine Legende. 2005 musste er sich einer Operation unterziehen und wurde daher vor den Kameras im Zuge einer Story entlassen.

 

 

Im Anschluss versuchte WWE mit Jonathan Coachman und Joey Styles zwei neue Kommentatoren zu etablieren, die aber von den Fans kein gutes Feedback bekamen. Und so kehrte Ross nach der Genesung wieder zurück in seine Rolle am Pult. Jahrelang war er mit Jerry Lawler ein eingespieltes Team mit hohem Beliebtheitsfaktor. Dies ändere sich jedoch beim Draft im Jahr 2008.

Wechsel der Kommentatoren

Durch den Draft 2008 wechselte Jim Ross von RAW zu SmackDown. Er war seit Jahren mit dem roten Brand verbunden und auch ihn schien dieser Wechsel zu treffen. Vor allem die Trennung von seinem langjährigen Kollegen Jerry Lawler war ein Schock. Knapp ein Jahr danach musste J.R. die WWE erneut aufgrund von seinen gesundheitlichen Problemen verlassen und war einige Jahre abwesend.

2011 kehrte er dann wieder vor die Kameras zurück. Er mischte sich in die Fehde zwischen Michael Cole und Jerry Lawler ein und kommentierte auch wieder am Ring. Allerdings hielt diese Phase nicht sehr lange an, da er Ende 2011 im Zuge einer Story erneut entlassen wurde.

WWE NXT und der Rückzug aus der WWE

Von 2012 bis 2013 wurde er dann als Kommentator bei WWE NXT eingesetzt und sollte durch seine einzigartige Art und Weise des Kommentierens die Matches der Nachwuchsstars von WWE in den Mittelpunkt stellen. Im September 2013 gab er dann bekannt, sich von seiner WWE-Rolle zurückzuziehen. Seitdem war er nur noch sporadisch für WWE tätig, kommentierte beispielsweise als Gast das WrestleMania Match zwischen dem Undertaker und Roman Reigns.

Auch wenn J.R. bis heute WWE-Fan ist, so scheut er sich nicht, in seinem Podcast auch mal Kritik zu äußern, wenn ihm etwas nicht gefällt. Er ist dafür bekannt, ehrlich zu sein und das schätzen die meisten Fans an ihm. Er redet nichts gut und gab auch bekannt, dass er mit seinem Einsatz bei WWE nicht immer zufrieden war. Dies erklärt natürlich auch die vielen Entlassungen bzw. freiwilligen Abgänge von J.R..

Jim Ross und seine Erkrankungen

Das Gesicht von Jim Ross ist seit den 90er Jahren durch seine Krankheit Bellscher Parese gekennzeichnet. Dies ist eine Art der Gesichtslähmung, die in Anfällen auftritt. Er hatte in seinem Leben bisher drei davon. Zwei in den 90er Jahren und einen noch im Jahr 2010. Durch diese Krankheit ist sein Gesicht beeinträchtigt. Er kann schwerer sehen und seine Mimik ist quasi verschwunden.

Trotz alledem hatte er keine Scheu, seine Arbeit als Kommentar weiterzuführen. Er ließ sich nicht von der Krankheit übermannen und lebt bis heute ein erfolgreiches Leben. So führte er von 2007 bis 2010 ein eigenes Restaurant mit dem Namen "J.R.'s Family Bar-B-Q" in der Stadt Norman.

Was macht Jim Ross heute?

Der Mann mit dem Cowboyhut wurde schon 2007 in die WWE Hall of Fame aufgenommen. Bedenkt man, dass er zu jener Zeit noch sehr aktiv für WWE am Pult saß, war dies eine große Auszeichnung für den Mann aus Oklahoma. Inzwischen ist er wieder als Ringkommentator aktiv, wurde aber auch dadurch berühmt, als Buchautor verschiedene Werke in den Handel zu bringen. 2019 heuerte Jim Ross bei AEW an, wo er unter anderem AEW Dynamite und diverse PPVs kommentiert.

Zudem schrieb er damals zwei Kochbücher für die WWE und veröffentlichte 2017 seine Autobiografie „Slobberknocker: My Life in Wrestling“. Für die Biografie von Steve Austin mit dem Titel „The Stone Cold Truth“ schrieb er zudem einige Gastkapitel. Er ist mit Austin bis heute privat gut befreundet. Austin war auch sein Laudator für die Aufnahme in die Hall of Fame.


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