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Isner beeindruckt in Miami - Halep fehlt noch ein Sieg zur Nummer 1
Langweilig wird es in dieser Tenniswoche bei den Masters in Miami trotz der Abwesenheit der meisten Deutschen nicht. Gerade die Ambitionierten unter ihnen hatten sich beizeiten aus den Turnieren sowohl bei den Damen als auch bei den Herren verabschiedet. Dabei waren sie jedoch nicht die Einzigen: Auch die beiden Weltranglisten-Ersten Naomi Osaka und Novak Djokovic haben mit dem Ausgang der prestigeträchtigen Hartplatzturniere in Florida nichts zu zu tun.
Ganz im Gegensatz etwa zu Titelverteidiger John Isner (USA), der das Kunststück auf den Court zauberte, ohne Satzverlust in seinen bisherigen vier Matches gleichfalls nicht in auch nur einem Durchgang mit sechs gewonnenen Spielen ausgekommen zu sein. Acht Sätze hat er auf seinem Weg ins Halbfinale gespielt, sieben davon im Tiebreak gewonnen, einen Durchgang 7:5.
In der Vorschlussrunde trifft er nun auf einen anderen Rekordjäger: Felix Auger-Alliasime (Kanada) befindet sich auf der nicht einmal zwei Wochen jungen Fährte seiner ebenfalls erst 18-jährigen Landsfrau Bianca Andreescu.
Kerber unterliegt 18-Jähriger auch bei der Revanche
Die hatte bekanntlich das Masters-1000-Pendant in Indian Wells bei den Damen durch einen Finalsieg gegen die Kielerin Angelique Kerber gewonnen. In Miami gelang es ihr in Runde 3 derweil erneut, die deutsche Nummer 1 in drei Sätzen zu besiegen.
Dem sichtbaren Kräfteverschleiß hatte Andreescu mit ihrem riesigen Talent lange entgegenwirken können. Im Achtelfinale musste dann aber gegen die Estin Anett Kontaveit bei Satzrückstand aufgeben.
Auger-Alliasime hat mit 18 Jahren die Top 20 im Blick
Der ebenso blutjunge Auger-Alliasime hat sich hingegen letzte Nacht durch einen spieltechnisch beeindruckenden Auftritt beim 7:6, 6:1 gegen den Kroaten Borna Ćorić seinen mittlerweile siebenten Match-Erfolg in Serie gesichert: Vor den fünf Siegen im Hauptfeld hatte er zweimal erfolgreich in der Qualifikation antreten müssen – eine Angelegenheit, die für Auger-Alliasime mit dem aktuell 33. Platz im ATP Live Ranking wohl für lange Zeit der Vergangenheit angehören wird.
Vor allem sein Returnschlag und sein samtweiches Händchen am Netz unterstreichen das Potenzial des jungen Kanadiers, der den Rekord des jüngsten Spielers hält, der je ein Challenger-Match gewonnen und der erfolgreich einen Challenger-Turniersieg verteidigt hat. Mit einer optimalen Punkteausbeute aus Miami, ergo einem Turniersieg, würde er in die Riege der ganz wenigen Spieler aufrücken, die vor Vollendung ihres 19. Lebensjahres es unter die Top 20 der Tennis Herren Weltrangliste geschafft hätten.
Aufschlagspezialist Isner beeindruckt erneut durch Nervenstärke
Um dieses Unterfangen jedoch schon in dieser Woche zu meistern, müsste Auger-Alliasime nun den Tiebreak-König John Isner im Halbfinale aus dem Weg räumen: Der Titelverteidiger hat – wie in den Runden zuvor – auch im Viertelfinale gegen den Spanier und Djokovic-Bezwinger Roberto Bautista Agut in einem sehr engen Match in den entscheidenden Momenten Nervenstärke und Qualität bewiesen (7:6, 7:6).
Vor allem im zweiten Tiebreak untermauerte er, dass er keinesfalls mit seinen 2,08 m lediglich eine Aufschlagmaschine ist, sondern erkämpfte nach doppeltem Minibreak zum 0:3 beide Aufschläge des Spaniers umgehend zurück. Dennoch: Der Kontrast zwischen der Ass-Maschine Isner mit seinen 33 Jahren und Youngster Auger-Alliasime mit dessen Allrounder-Fähigkeiten verspricht ein interessantes Duell auf der Suche nach einem Finalisten von Miami.
Federers Chance auf Turniersieg 101
Den anderen machen die verbleibenden vier Akteure in der anderen Hälfte des Turnierbaumes unter sich aus. Sie haben ihre Viertelfinals heute noch vor sich. Mit dabei: Roger Federer. Wegen des Ausscheidens anderer Turniermitfavoriten wie Alexander Zverev, der in der Runde der letzten 64 bereits Routinier David Ferrer in drei Sätzen unterlegen war, gilt Federer zumindest der Weltranglistenposition nach als Favorit auf seinen Turniersieg Nummer 101.
In der Statistik der meisten liegt Jimmy Connors (USA) mit 109 noch als Einziger vor ihm. Ob ihn der 37-jährige Schweizer noch abfängt?
Halep fehlt noch ein Sieg, um wieder Nummer 1 zu sein
Bei den Damen ist das Halbfinale hingegen bereits komplett: Während die Nummer 1 der Weltrangliste der Damen, Naomi Osaka, weiterhin ihrer Form zu Beginn des Jahres meilenweit vergeblich hinterherrennt und in Miami in der Runde der letzten 32 an Su-Wei Hsieh aus Taiwan gescheitert war, schwingt sich die Weltranglisten-Zweite Simona Halep allmählich wieder auf, an Erfolge vergangener Jahre anzuknüpfen.
In der Runde der letzten Vier trifft sie nun auf die (noch) Weltranglisten-Fünfte Karolína Plíšková (Tschechien), die mindestens Angelique Kerber überholen wird. Gewänne die Rumänin das Match, übernähme sie wieder Rang 1 in der Welt. Im anderen Halbfinale treffen Anett Kontaveit und die durch ihr Fortschreiten im Turnier bereits unter die Top 10 gesprungene Australierin Ashleigh Barty aufeinander.
Für das Ausscheiden der Titelverteidigerin Sloane Stephens sorgte die in Florida erfolgreichste deutsche Spielerin: Tatjana Maria gewann gegen die Amerikanerin in zwei Sätzen. Doch im Achtelfinale war für Maria dann auch Schluss.
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