Bildquelle: Charles Ng CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Ein „gefühltes Finale“ auf dem Court – Herzogin Meghan auf der Tribüne
Tennis: Der Showstealer am vierten Tag der Wimbledon Championships war zweifelsfrei das hochklassige Duell der Erzrivalen Rafael Nadal und Nick Kyrgios zum Ausklang der zweiten Runde. Der Spanier, Zweiter der Weltrangliste der Herren, setzte sich gegen das Enfant terrible aus Australien in einem ausgeglichenen Match mit teils spektakulären Ballwechseln und emotionalen Jubelausbrüchen auf beiden Seiten mit 6:3, 3:6, 7:6 und 7:6 durch. Die erwarteten Spitzen blieben erneut nicht aus, Kyrgios schritt dabei einmal mehr an der Grenze zur Unsportlichkeit entlang – überschritt sie aber im Gesamteindruck nicht deutlich.
Bei den Damen musste sich Titelverteidigerin Angelique Kerber nach ihrer Dreisatzniederlage gegen die Amerikanerin Lauren Davis bereits verabschieden und fügte ihrem Tennisjahr mit höchst wechselhaften Auftritten eine weitere Episode hinzu. Somit kommt es für sie im Achtelfinale weder zum deutschen Duell mit Julia Görges noch alternativ zur Neuauflage des letztjährigen Finals mit Serena Williams. Diese trifft nun auf Görges, hatte sich allerdings gegen die Slowenin Kaja Juvan in einem Dreisatzmatch lange schwer getan. Und das unter den Augen ihrer Freundin Meghan: Die Herzogin hatte es sich zwischen zwei ehemaligen Studienfreundinnen auf der Zuschauertribüne bequem gemacht.
Trotz Rivalität: Nadal lobt Kyrgios
Feuer und Leben waren drin im erwartet engen Duell der Rivalen Nadal und Kyrgios, das der Spanier letztlich wegen 15 mehr erzielter Punkte verdient gewann, wenngleich aufgrund zweier Tiebreak-Erfolge in den Sätzen drei und vier etwas glücklich. Beide hatten sich im Match je zweimal den Aufschlag abgenommen. Auf den 6:3-Gewinn des besser gestarteten Nadal antwortete der Australier mit dem gleichen Ergebnis zu seinen Gunsten im zweiten Durchgang. Die sportliche Anerkennung für seine Leistung erhielt Kyrgios schließlich nach dem Match auch von Nadal, der demnach im Mann aus Down Under einen potenziellen Grand-Slam-Sieger sieht. „Es fühlte sich an wie das Finale“, so Nadal.
Über die streitbaren Momente im Spiel eines Nick Kyrgios brauchte der 18-fache Major-Sieger indes wenig sagen. Der scheinbar ewig umstrittene Aufschlag von unten kam zum Einsatz – geschenkt. Dass Kyrgios indes mit einer Vorhand von der Grundlinie den am Netz postierten Nadal regelrecht abschoss, die übliche Entschuldigung verwehrte und den „Abschuss“ nach dem Match noch als gewollte Aktion guthieß, echauffierte nicht wenige Tennisfans. Nadal nahm es dieses Mal sportlich, lobte die Tennisfähigkeiten seines Gegners über den grünen Klee und bereitet sich nun auf das vermeintlich ähnlich anspruchsvolle Match gegen den Franzosen Jo-Wilfied Tsonga vor.
Kerbers Aus in vielerlei Hinsicht bitter
Beendet ist das Turnier und somit die Titelverteidigung für Angelique Kerber. In vielerlei Hinsicht bitter für die Kielerin: Mit 6:2 hatte sie den ersten Satz gegen die Weltranglisten-95. Lauren Davis (USA) gewonnen und erst recht bei der auftretenden Knöchelverletzung ihrer Kontrahentin wie die todsichere Siegerin ausgesehen. Doch in den Sätzen zwei und drei gelangen Kerber tatsächlich nur noch gesamte drei Spielgewinne. Zuvor hatte sich Davis zudem noch nicht einmal für das Hauptfeld qualifiziert, profitierte – im Gegensatz beispielsweise zu Sabine Lisicki – von der Lucky-Loser-Regel.
Die Art und Weise des Scheiterns war darüber hinaus ein Rückfall in alte Zeiten. Kerber spielte viel zu passiv, musste ständig in lange Ballwechsel, ließ jedwede Form von Dominanz vermissen. 13 direkte Punkte verbuchte die Deutsche, 45 hingegen Davis! Besonders augenscheinlich für Kerber werden außerdem die „verlorenen“ Weltranglistenpunkte. Als Fünfte der Weltrangliste der Damen war sie in Wimbledon an den Start gegangen. Schon am Ende des Tages war sie im WTA Live Ranking auf Position zwölf abgestürzt.
Neben Görges nur noch Struff dabei
Einige Spielerinnen sollten sie im Laufe des Turniers noch überholen – mit einem ganz großen Ritt durch den Turnierbaum könnte sie gar Julia Görges als deutsche Nummer 1 ablösen. Ein schwieriges Unterfangen allerdings für die Finalistin von Birmingham, da auch sie viele Punkte durch die vorjährige Halbfinalteilnahme in Wimbledon zu verteidigen hat. In der Vorschlussrunde 2018 hatte sie noch gegen Serena Williams verloren. Die Revanche bekommt Görges nach ihrem 6:1 und 6:4 gegen die Russin Varvara Flink nun am Sonnabend.
Aussichtslos geht sie dabei nicht ins Duell: wegen eigener Formstärke sowie eines nicht gerade sattelfesten Auftritts von Williams in Runde zwei gegen die Slowenin Kaja Juvan. Gesprächsstoff für die Amerikanerin bot jedoch nicht nur der verlorene erste Durchgang, sondern die Anwesenheit ihrer Freundin, Herzogin Meghan, auf der Tribüne. Auf royale Unterstützung wird Görges ihrerseits wohl verzichten müssen, will sie als einzige deutsche Dame in die zweite Turnierwoche von Wimbledon gehen, nachdem Laura Siegemund ihre Außenseiterchance in der zweiten Runde ebenso wenig nutzen konnte wie bei den Herren Dominik Köpfer. Einzig übrig gebliebener DTB-Mann ist Jan-Lennard Struff nach seinem Viersatzerfolg gegen den Amerikaner Taylor Fritz.
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