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Hamilton gewinnt Hitzeschlacht in Ungarn - Vettel nach zwei Ferrari-Fehlern Zweiter
Sebastian Vettel hat im Kampf um die WM-Krone in der Formel 1 den nächsten Rückschlag erlitten. Beim Großen Preis von Ungarn wurde der Ferrari-Star hinter seinem ärgsten WM-Rivalen Lewis Hamilton Zweiter. Dritter wurde Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen. Allen voran Fehler der Scuderia kosteten dem Heppenheimer den erhofften und auch im Vorfeld erwarteten Sieg.
So unterlief Ferrari bei der Hitzeschlacht auf dem Hungaroring, dessen Asphalt sich unter der Gluthitze auf über 50 Grad erhitzte, zum einen ein Taktikfehler, zum anderen patzte die Ferrari-Crew beim Boxenstopp. Somit musste sich Sebastian Vettel mit Rang zwei begnügen und hat weiter Boden im Titelkampf verloren.
Hamilton: „Das sind Bonuspunkte für uns“
Denn Lewis Hamilton geht nach seinem zweiten Sieg in Folge und dem fünften im Saisonverlauf mit einem Vorsprung von 24 Punkten auf Vettel in der Fahrerwertung und entsprechend einem guten Gefühl in die vierwöchige Sommerpause der Formel 1. Schließlich ist der Erfolg gegen den eigentlich überlegenen Ferrari auch aus moralischer Sicht besonders wertvoll.
„Es war ein hartes Rennen. Wir wollten mehr als Platz zwei an diesem Wochenende, aber es war unter den Umständen das Maximum“, fasste Vettel nach dem Rennen nüchtern bei „RTL“ zusammen. Freude pur hingegen bei Hamilton, der einen ungefährdeten Sieg landete: „Was für ein großartiger Tag für das Team! Das sind Bonuspunkte für uns, mit dem Sieg hier konnten wir nicht rechnen.“
Für Ferrari endet schwarze Woche
Wohl war, denn der Mercedes war dem Ferrari an allen Trainingssession bei Trockenheit deutlich unterlegen, wobei allen voran die überhitzenden Hinterreifen das Lager der Silberpfeile vor große Probleme stellte. Einzig dem einsetzenden Regen, wo das Weltmeisterteam seine Überlegenheit ausspielte, im Qualifiying war es zu verdanken, dass Hamilton und Valtteri Bottas die erste Startreihe bildeten.
Für Vettel und Ferrari hat derweil in Ungarn eine schwarze Woche ihr enttäuschendes Ende gefunden: Denn schon beim letzten Rennen auf dem Hockenheimring hatte Vettel in Führung liegend den Sieg nach einem Fahrfehler verspielt. Und am vergangenen Mittwoch verstarb überraschend der langjährige Ferrari-Präsident Sergio Marchionne.
Ferrari holt Vettel zu spät in die Box
Doch in Ungarn fand Ferrari im Vorfeld des Rennens angesichts der Hitze und Trockenheit perfekte Bedingungen vor. Aber schon beim Start konnten die Roten aus ihrer stärkere Motorleistung und besseren Traktion keinen Profit schlagen. Pole-Setter Hamilton blieb vor Bottas, dahinter konnte sich immerhin Vettel an Räikkönen auf den 3. Platz vorschieben. Hamilton setzte sich anschließend an der Spitze weiter ab. Um Druck auszuüben, wurde Kimi Räikkönen schon nach 14 von 70 Runden zum Reifenwechsel beordert, woraufhin Mercedes reagierte und Bottas an die Box holte, damit der Finne vor seinem Landsmann bleibt.
Vettel war nun Zweiter, aber es dauerte, bis der 31-Jährige Hamilton näher kam. Überrundungen kosteten dem viermaligen Weltmeister aber unnötig Zeit, was man bei Ferrari mit einem vorgezogenen Boxenstopp bei Vettel hätte umgehen können. Die zögerliche Haltung war der erste entscheidende Fehler, der zweite ereignete sich dann bei Vettels Reifenwechsel, der fast zwei Sekunden länger dauerte als später bei Hamilton oder zuvor bei Bottas. Eine klemmende Radmutter kostete wertvolle Zeit und Vettel musste sich kanpp hinter Bottas einordnen.
Vettel hängt zu lange hinter Bottas fest
Somit musste Vettel bei der geplanten Aufholjagd erstmal am zweiten Silberpfeil vorbei, was sich als langwieriger Kampf herausstellte. Auch bedingt durch die Tatsache, dass auf dem Hungaroring das Überholen traditionell schwierig ist und es hierfür kaum Möglichkeiten gibt. Es dauerte bis zur 65. Runde bis Vettel sich vorbeiquetschen konnte, wobei Bottas noch eine leichte Kollision mit dem heranstürmenden Vettel verursachte. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Führende Hamilton schon längst außer Reichweite. Valtteri Bottas wurde hingegen noch von Räikönnen und später von Daniel Ricciardo im Red Bull überholt, wobei der Finne auch noch Ricciardo bei dessen Überholvorgang in die Seite fuhr und nachträglich mit einer Zeitstrafe belegt wurde.
Für Sebastian Vettel und Ferrari bleibt indes die Erkenntnis, schnellstmöglich die Ansammlung der vermeidbaren Fehlern für die Restsaison der Formel 1 abzustellen. Sonst wird man kaum Chancen haben, Hamilton nach abzufangen und vom Thron zu stoßen.
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