Bildquelle: Michael Cooper / ALLSPORT [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Alle Formel 1 Weltmeister in einer Liste - Senna, Schumacher, Hamilton & Co.
Von Ayrton Senna über Alain Prost oder Niki Lauda bis hin zu Michael Schumacher oder Lewis Hamilton. Alles bekannte und große Fahrer, die in der Formel 1 den WM-Titel gewannen. Doch in der Liste aller Formel 1 Weltmeister tummeln sich auch manche Titelträger, die etwas in Vergessenheit geraten sind. Sport-90 liefert einen Überblick über alle F1-Fahrer, die es zum Weltmeister schafften.
Bereits seit 1950 wird die Weltmeisterschaft in der Formel 1 ausgetragen. In den ersten 30 Jahren (bis 1980) wurde der Champion noch als Automobil-Weltmeister betitelt, erst danach in Formel 1 Weltmeister umbenannt. Bis heute (2022) tummeln sich in der Siegerliste 34 verschiedene Rennfahrer, die sich die Krone im Motorsport aufsetzen durften. Darunter jede Menge in Vergessenheit geratene Champions, aber auch reichlich Legenden, die die Königsklasse im Motorsport dominierten und prägten.
Farina als erster F1-Weltmeister - Fangio die erste F1-Legende
Der Name Giuseppe Farina dürfte allerdings nur echten F1-Fans ein Begriff sein. Er war es, der 1950 als erster Formel 1-Weltmeister in die Geschichtsbücher einging und am 13. Mai 1950 in Silverstone auch das erste Formel 1 Rennen zu seinen Gunsten im Alfa Romeo entscheiden konnte. Zu jener Zeit umfasste der Formel 1 Rennkalender lediglich sieben Rennen, von denen der Italiener Farina drei gewann und damit den Grundstein für seinen historischen WM-Triumph legte.
Direkt danach begann die große Erfolgsstory von Juan Manuel Fangio. Die Formel 1-Legende aus Argentinien und Alfa-Romeo-Teamkollege von Farina räumte zwischen 1951 bis 1957 fünf von sieben möglichen WM-Titeln. Nur der Italiener Alberto Ascari konnte Fangio zweimal (1952, 1953) erfolgreich die Krone streitig machen. Juan Manuel Fangio war der erste Formel 1-Dominator und konnte mit 24 Grand Prix-Siegen bei 51 Starts eine außergewöhnliche Erfolgsquote vorweisen.
Alle Formel 1 Weltmeister in der Übersicht
Saison | Fahrer | Fahrzeug |
---|---|---|
1950 | Giuseppe Farina | Alfa Romeo |
1951 | Juan Manuel Fangio | Alfa Romeo |
1952 | Alberto Ascari | Ferrari |
1953 | Alberto Ascari | Ferrari |
1954 | Juan Manuel Fangio | Maserati/Mercedes |
1955 | Juan Manuel Fangio | Mercedes |
1956 | Juan Manuel Fangio | Mercedes |
1957 | Juan Manuel Fangio | Maserati |
1958 | Mike Hawthorn | Ferrari |
1959 | Jack Brabham | Cooper-Climax |
1960 | Jack Brabham | Cooper-Climax |
1961 | Phil Hill | Ferrari |
1962 | Graham Hill | B.R.M. |
1963 | Jim Clark | Lotus-Climax |
1964 | John Surtees | Ferrari |
1965 | Jim Clark | Lotus-Climax |
1966 | Jack Brabham | Brabham-Repco |
1967 | Denis Hulme | Brabham-Repco |
1968 | Graham Hill | Lotus-Ford |
1969 | Jackie Stewart | Matra-Ford |
1970 | Jochen Rindt | Lotus-Ford |
1971 | Jackie Stewart | Tyrrell-Ford |
1972 | Emerson Fittipaldi | Lotus-Ford |
1973 | Jackie Stewart | Tyrrell-Ford |
1974 | Emerson Fittipaldi | McLaren-Ford |
1975 | Niki Lauda | Ferrari |
1976 | James Hunt | McLaren-Ford |
1977 | Niki Lauda | Ferrari |
1978 | Mario Andretti | Lotus-Ford |
1979 | Jody Scheckter | Ferrari |
1980 | Alan Jones | Williams-Ford |
1981 | Nelson Piquet | Brabham-Ford |
1982 | Keke Rosberg | Williams-Ford |
1983 | Nelson Piquet | Brabham-BMW |
1984 | Niki Lauda | McLaren-TAG-Porsche |
1985 | Alain Prost | McLaren-TAG-Porsche |
1986 | Alain Prost | McLaren-TAG-Porsche |
1987 | Nelson Piquet | Williams-Honda |
1988 | Ayrton Senna | McLaren-Honda |
1989 | Alain Prost | McLaren-Honda |
1990 | Ayrton Senna | McLaren-Honda |
1991 | Ayrton Senna | McLaren-Honda |
1992 | Nigel Mansell | Williams-Renault |
1993 | Alain Prost | Williams-Renault |
1994 | Michael Schumacher | Benetton-Ford |
1995 | Michael Schumacher | Benetton-Renault |
1996 | Damon Hill | Williams-Renault |
1997 | Jacques Villeneuve | Williams-Renault |
1998 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
1999 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes |
2000 | Michael Schumacher | Ferrari |
2001 | Michael Schumacher | Ferrari |
2002 | Michael Schumacher | Ferrari |
2003 | Michael Schumacher | Ferrari |
2004 | Michael Schumacher | Ferrari |
2005 | Fernando Alonso | Renault |
2006 | Fernando Alonso | Renault |
2007 | Kimi Räikkönen | Ferrari |
2008 | Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes |
2009 | Jenson Button | Brawn-Mercedes |
2010 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
2011 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
2012 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
2013 | Sebastian Vettel | Red Bull-Renault |
2014 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2015 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2016 | Nico Rosberg | Mercedes |
2017 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2018 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2019 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2020 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2021 | Max Verstappen | Red Bull-Honda |
2022 | Max Verstappen | Oracle Red Bull Racing |
2023 | Max Verstappen | Oracle Red Bull Racing |
Brabham als besonderer Weltmeister - Jackie Stewart Anfang 1970er dominant
Etwas Besonderes vollbrachte auch Jack Brabham. Der Australier sicherte sich 1959 seinen ersten von insgesamt drei Einträgen in der Liste aller Formel 1 Weltmeister, weitere folgten 1960 und 1966. Seinen letzten Triumph errang Brabham allerdings in seinem eigenen Team, welches den Namen Brabham-Repco trug. Bis heute ist Jack Brabham damit der einzige Formel 1-Fahrer, der sich in einem selbst konstruierten Rennwagen zum Weltmeister krönte.
Anschließend eroberte Jackie Stewart die Formel 1 und avancierte mit drei WM-Titeln zu einem der prägendsten Gesichter der Serie. Der schottische Ford-Pilot war im Zwei-Jahres-Rhythmus 1969, 1971 und 1973 erfolgreich. Stewart blieb der Formel 1 auch nach seinem Ende als aktiver Rennsportler verbunden und hatte auf selbige jahrzehntelang großen Einfluss. Zumal Jackie Stewart als treibende Kraft hinter diversen Sicherheitsfunktionen fungierte, wie etwa dem abnehmbaren Lenkrad.
Formel 1 Legende Nikki Lauda: 3 Titel & schlimmer Feuer-Crash
Nächster ganz prominenter Name in der Formel 1 Weltmeisterliste ist Nikki Lauda. Der Österreicher wurde 1975 im Ferrari erstmals Weltmeister, was er 1977 erneut im Ferrari und 1984 in Dienste des McLaren-Teams wiederholte. Nikki Lauda, der 2019 im Alter von 70 Jahren verstarb, steht darüber hinaus aber auch für einen der schlimmsten Formel 1 Unfälle aller Zeiten.
Im August 1976 beim Formel 1 Rennen auf den Nürburgring ereignete sich der unvergessliche Feuer-Crash. Lauda entkam wie durch ein Wunder nur knapp der Flammenhölle in seinem Ferrari, der komplett ausbrannte. Er erlitt schwere Verbrennungen am ganzen Körper und Gesicht, die Lauda ein Leben lang zeichneten.
Formel 1: Alain Prost vs. Ayrton Senna - die legendäre WM-Rivalität
1983 wurde dann Nelson Piquet, der bereits 1981 in der Formel 1 Fahrerwertung triumphierte, seinen zweiten WM-Titel. Das Besondere dabei: Es war die erste Formel 1 Weltmeisterschaft mit einem Turbo-Motor. Der Brasilianer konnte insgesamt drei WM-Titel abräumen (1987).
Mit Alain Prost und Ayrton Senna brachte die Formel 1 in den Achtziger und frühen Neunziger zwei weitere ganz große Vertreter der Formel 1-Geschichte zum Vorschein. Der Franzose Prost wurde insgesamt viermal Weltmeister (1985, 1986, 1989, 1993), der legendäre Senna nahm hingegen dreimal auf dem WM-Thron Platz (1988, 1990, 1991). Die großen Rivalen Alain Prost und Ayrton Senna lieferten sich zu jener Zeit unvergessene Duelle, wobei sie zunächst als Teamkollegen für ein und denselben Formel-1-Rennstall fuhren (McLaren Honda). Senna, der als Riesentalent galt, verunglückte 1994 im Alter von 34 Jahren auf tragische Weise beim Großen Preis von San Marino.
7x Formel 1 Weltmeister: Legendäre Herrschaft von Michael Schumacher
In der Folge sollte mit Michael Schumacher erstmals ein deutscher Fahrer die Formel 1 erobern und diese in noch nie dagewesenem Ausmaß beherrschen. Schumi holte seinen ersten von insgesamt sieben WM-Titeln 1994 im Benetton-Ford. Zwischen 2000 bis 2004 war die Übermacht des Kerpeners dann gewaltig, als er im Ferrari fünfmal in Folge Weltmeister wurde. Zu Schumachers ärgsten Widersacher jener Zeit zählten in erster Linie Damon Hill (Weltmeister 1996) und der langjährige Mercedes-Star Mika Häkkinen (Weltmeister 1998, 1999) aus Finnland.
Nach der historischen Schumi-Epoche sorgten zunächst Fernando Alonso (2005, 2006), Kimi Räikkönen (2007), Lewis Hamilton (2008) und Jenson Button (2009) mit ihren WM-Erfolgen für etwas Bewegung und Abwechslung auf der Formel 1 Weltmeisterliste. Doch dann eroberte ein anderer Deutsche die Formel 1 Bühne.
Nach Schumi dominieren Sebastian Vettel & Lewis Hamilton die Formel 1
Die Rede ist von Sebastian Vettel. Mit Red Bull wurde Vettel zwischen 2010 bis 2013 viermal am Stück Weltmeister, wobei er bei seinem ersten Titelgewinn gerade einmal 23 Jahre und 134 Tage jung war. Bis heute ist Sebastian Vettel der jüngste Formel 1 Weltmeister aller Zeiten. Außerdem waren es zuvor nur Michael Schumacher und Juan Manuel Fangio vorbehalten, vier Mal in Folge die Formel 1 WM zu gewinnen.
Mit Lewis Hamilton gesellte sich aber schnell ein weiterer Formel 1 Pilot zu diesem erlauchten Kreis. Denn zwischen 2014 bis 2020 wurde der Engländer im Mercedes sechsmal Formel 1 Weltmeister, darunter zwischen 2017 bis 2020 ebenfalls vier Mal in Serie. Einzig Nico Rosberg konnte 2016 die Hamilton-Dominanz durchbrechen und wurde als dritter Deutsche F1 Weltmeister.
Max Verstappen legt als nächster F1-Dominator los
Mit seinem Titelgewinn 2020 zog Lewis Hamilton auch mit Michael Schumacher gleich, die nun beide mit je sieben gewonnenen WM-Titeln Formel 1 Rekordweltmeister sind. 2021 wäre Hamilton fast alleiniger Rekordhalter geworden, doch in einem epischen Showdown auf der letzten Runde im letzten Rennen entriss ihm Max Verstappen den Titel.
Dem jungen Niederländer, der bei seinem ersten WM-Triumph 24 Jahre alt war, ist als extrem talentiert und hat das Zeug, die Formel 1 in den nächsten Jahren zu dominieren und weitere WM-Titel abzuräumen. Selbst den Nimbus Formel 1 Rekordweltmeister ist Max Verstappen zuzutrauen.