Bildquelle: Elmar Thiel from Hamburg, Deutschland CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Elia Viviani mit dem Hattrick! Dritter Sieg in Serie bei den Cyclassics Hamburg!
Die Hamburg Cyclassics 2019 sollten sich auch in der diesjährigen Auflage wieder als Angelegenheit der Sprinter erweisen. Damit blieb das UCI World Tour Radrennen aus Deutschland seiner traditionellen Linie treu. Denn ein Blick in die Liste der Sieger bei diesem Radwettkampf in der Hansestadt liest sich wie ein Who-is-Who der Sprinter. Viele davon auch heute körperlich anwesend, um abermals an diesem Rennen teilzunehmen.
So beispielsweise der Sieger der vorangegangenen beiden Jahre und frischgebackene Europameister, Elia Viviani (Deceuninck Quick-Step). Mit Caleb Ewan (Lotto-Soudal), Arnaud Demare (FDJ), Alexander Kristoff (UAE Emirates) und Andre Greipel (Arkea Samsic) waren noch vier weitere ehemalige Sieger am Start! Auch der deutsche Radrennfahrer Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) warf hier seinen Hut in den Ring. Die Leistungsspitze der Sprinter war hier wirklich unter sich! Darunter auch ein gewisser Peter Sagan (Bora-Hansgrohe).
Ein Quartett versucht den Sabotageakt
Wo viele Sprinter zusammenkommen, da sind natürlich auch potenzielle Ausreißer niemals weit, um ihnen in die Suppe zu spucken. So auch dieses Jahr. Letztlich konnte sich ein Quartett bestehend aus Gijy van Hoecke (CCC), José Gonçalves (Katusha Alpecin), Igor Boev (Gazprom) und einem Arkea Samsic Fahrer absetzen. Gleichwohl die vier Ausreißer phasenweise einen Vorsprung von rund siebeneinhalb festmachen konnten, sollte ihnen letztlich jedoch kein Erfolg beschieden sein. Denn dieser schmolz rasant zusammen, als die Sprinter-Teams an die Spitze fuhren und auf Betriebstemperatur kamen.
Der vierte Mann im Bunde (von Arke Samsic) war zwischenzeitlich schon von der Ausreißergruppe abgefallen. Nun ging es nach und nach auch den anderen drei an den Kragen, als zunächst Groupama FDJ viel Tempoarbeit übernahm. Als dann die Teams Bora-Hansgrohe, Deceuninck und UAE sich vorne die Klinke in die Hand gaben, wurde ein wirklich jagendes Peloton daraus. Rasant schmolz das kurz zuvor so komfortable Polster zusammen!
Die Sprinter sortieren sich
Nach nicht einmal 30 Kilometern Jagd betrug der Vorsprung des verbliebenen Trios keine zwei Minuten mehr. Zu diesem Zeitpunkt waren noch rund 35 Kilometer bei den Cyclassics Hamburg 2019 zu fahren. In der Zwischenzeit war José Gonçalves mit Problemen und musste fast vom Rennrad steigen. Er übergab sich gar über den Lenker hinweg! Das sieht man auch nicht alle Tage in Hamburg! Der anschließende Versuch einer Aufholjagd zu seinen beiden verbliebenen Weggefährten verlangte dem beklagenswerten Portugiesen den Rest ab. Als man kurz davor war, die drei Flüchtigen einzuholen, setzte es plötzlich noch mal ein paar Attacken aus dem Peloton, an denen sich auch Peter Sagan beteiligte. Der Rekordgewinner der Tour de France Punktewertung konnte sich fast mit einer kleinen Gruppe absetzen, die sich aber nicht wirklich in puncto Arbeitsteilung einigen und folglich nicht lösen konnte.
In der Zwischenzeit wurden die drei Ausreißer nach und nach eingesackt, wobei der geschwächte José Gonçalves als Erstes zum Opfer fiel. Deceuninck war anschließend bestrebt, hier nichts mehr zuzulassen und machte vorne das Tempo. Dennoch folgten beim letzten Überfahren des Wasebergs (der insgesamt viermal auf dem Programm stand) weitere Attacken. Magnus Cort Nielsen (Astana) setzte sich kurz ab. Auch Peter Sagan, der eingedenk so vieler Sprinter wohl eher auf seien Stärken als spät attackierender Puncher vertraute, mischte wieder mit! Pascal Ackermann musste derweil hinten abklopfen. Er war wohl nicht in Form und das Tempo am Berg schaffte ihn.
Gleichwohl Peter Sagan sich mit einigen anderen absetzen konnte, wollte die Flucht nicht dauerhaft gelingen und die späten Ausreißer wurden von einer großen Spitzengruppe um die Top-Teams der Sprinter geschluckt.
Die Züge der Sprinter rauschen durch Hamburg
Als es in die letzten fünf Kilometer ging, blieb vor allem Deceuninck Quick-Step bestrebt, hier die Kontrolle zu bewahren. Doch auch Lotto-Soudal ließ sich vorne blicken. Groupama FDJ, INEOS und Jumbo-Visma zeigten ebenfalls Flagge. Die Züge der Sprinter donnerten durch Hamburg! Der reduzierte Massensprint war zu diesem Zeitpunkt wieder beschlossene Sache!
Dort setzte sich Elia Viviani, der wieder einmal von seinem sprintstarken Anfahrer Michael Morkov exzellent positioniert wurde, deutlich durch und sicherte sich den dritten Sieg in Folge bei diesem deutschen Radrennen! Hinter ihm war Caleb Ewan. Dritter wurde Giacomo Nizzolo, Vierter wurde Kristoff vor Teunissen und Sagan. Die Cyclassics Hamburg bleiben also auch anno 2019 eine verhexte Angelegenheit für Bora-Hansgrohe. Gleichwohl sie eines der am besten besetzten Sprinter Teams haben, können sie zu Hause in Deutschland bei einem Rennen, das traditionell von Sprintern dominiert wird, einfach nicht aufs Treppchen kommen! Ein sonderbarer Trend, der auch bei dieser Auflage bestehen blieb.
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