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Dynamo Dresden Porträt – Alle Titel, Rekorde & Fakten im Überblick
Die SG Dynamo Dresden kann eine ereignisreiche Vereinshistorie vorweisen, die mit Titeln und Erfolgen auf nationaler wie internationaler Bühne gespickt ist, zu der aber neben vielen Hochs auch etliche Tiefs gehören. Sport-90 stellt den populären Kultverein im Dynamo Dresden Porträt genauer vor und liefert in übersichtlicher Manier Zahlen, Fakten und Rekorde.
Gegründet wurde die SG Dynamo Dresden offiziell am 12. April 1953 im Dresdner Filmtheater „Schauburg“. Zu DDR-Zeiten avancierte die Sachsen, die Fußballgrößen wie Matthias Sammer oder Ulf Kirsten hervorbrachten, zu einem der erfolgreichsten Klubs im Osten. Doch welche Titel hat Dynamo Dresden eigentlich gewonnen? Wer sind die bekanntesten Trainer der Vereinshistorie? Wer sind die Rekordspieler? Das und vieles mehr erfahrt ihr in unseren Dynamo Dresden Vereinsinfos.
Titel & Erfolge von Dynamo Dresden
Die erfolgreichste Zeit von Dynamo Dresden waren die 1970er und 1980er Jahre. Zu jener Zeit gewannen die Schwarz-Gelben in der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse, achtmal die Meisterschaft und wurden zudem siebenmal nationaler Pokalsieger (zunächst noch unter dem Vorgängernamen SV Deutsche Volkspolizei). Dreimal konnte die SG Dynamo in der DDR dabei das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg erlangen (1971, 1977, 1990).
Aber auch im Europapokal mischte Dynamo Dresden zu seinen Glanzzeiten regelmäßig mit und das durchaus erfolgreich. Im Europapokal der Landesmeister (heutige Champions League) erreichte die Spielgemeinschaft dreimal das Viertelfinale. Im UEFA-Cup (heutiger Europa League) 1990 sogar das Halbfinale. Nach der Wiedervereinigung waren die Dynamos von 1991 bis 1995 bis zu ihrem Lizenzentzug in der Bundesliga vertreten und verbuchten in dieser Zeit mit dem Erreichen des Halbfinals (1993/94) auch im DFB-Pokal ihr bislang bestes Abschneiden.
DDR-Meister | DDR-Pokalsieger | Deutscher Drittligameister | Landespokal-Sachsen-Sieger |
---|---|---|---|
1952/53 | 1951/52 | 2015/16 | 2002/03 |
1970/71 | 1970/71 | 2020/21 | 2006/07 |
1972/73 | 1976/77 | 2023/24 | |
1975/76 | 1981/82 | ||
1976/77 | 1983/84 | ||
1977/78 | 1984/85 | ||
1988/89 | 1989/90 | ||
1989/90 |
Das Stadion der SG Dynamo Dresden
Die Spielstätte der SG Dynamo Dresden ist das Rudolf-Harbig-Stadion (Kurzform RHS), welches nach dem Leichtathleten Rudolf Harbig benannt ist. Zwischen 2007 bis 2009 wurde das neue SGD-Stadion für rund 43 Millionen Euro gebaut und bietet insgesamt 32.249 Zuschauern Platz. Das Dynamo Dresden Stadion, das sich in der Lennéstraße 12 befindet, zählt zu den lautesten Sportstätten aller Fußballstadien in Deutschland. Für die packende Stimmung im Hexenkessel zeichnen sich die enthusiastischen Dynamo-Fans verantwortlich, die in der Nordtribüne (und hier vor allem im K-Block) ihre Fankurve haben.
Die Ursprünge vom heutigen Rudolf-Harbig-Stadion reichen jedoch bis ins Jahr 1923 zurück, als an diesem Standort die altehrwürdige „Dresdner Kampfbahn“ errichtet wurde und zwischen 1951 bis 1971 bereits den Namen Rudolf-Harbig-Stadion trug.
Alle Präsidenten von Dynamo Dresden in der Übersicht
Dynamo Dresden wurde erst am 1. Juni 1990 und somit nach der Wiedervereinigung als eingetragener Verein gegründet. Daher beginnt die Liste aller Präsidenten von Dynamo Dresden auch erst mit diesem Jahr. Zum ersten SGD-Präsidenten wurde Wolf-Rüdiger Ziegenbalg gewählt.
Nach dem Rücktritt von Andreas Ritter, der bislang der Präsident von Dynamo Dresden mit der längsten Amtszeit ist (von 2010 bis 2018), übernahm Holger Scholze den Posten. Ein durchaus prominentes Gesicht, denn Ritter ist TV-Börsenanalyst und Moderator und übrigens seit Kindesbein Fan der Schwarz-Gelben.
Präsident | Amtseintritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Wolf-Rüdiger Ziegenbalg | 30.06.1990 | ? | ? |
Rolf-Jürgen Otto | 01.01.1993 | 30.06.1995 | 910 Tage |
Andreas Ritter | 21.11.2010 | 30.09.2018 | 2870 Tage |
Holger Scholze | 08.10.2018 | - | - |
Alle Dynamo Dresden Trainer auf einen Blick
Bei Dynamo Dresden waren im Laufe der Jahrzehnte etliche Trainer in der Verantwortung. Wobei gerade in der jüngeren Klubhistorie der Elbestädter wegen vieler Trainerentlassungen reichlich Bewegung auf dem Trainerstuhl herrschte. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Trainern von Dynamo Dresden ist natürlich Walter Fritzsch zu zählen, der die Sachsen zwischen 1969 bis 1978 betreute. Trainerlegende Fritzsch, der die als „Dresdner Kreisel“ bekannte und ballorientierte Spielweise einführte, war in den 1970er Jahren Vater des Erfolgs.
Aber auch der knorrige Eduard „Ede“ Geyer erlangte als Dynamo-Trainer Ende 1980er Jahre Kultstatus und führte Dresden zu zahlreichen Erfolgen. Darüber hinaus sind Klaus Sammer (1983 bis 1986) oder Uwe Neuhaus (2015 bis 2018) allein schon wegen ihrer langen Trainer-Amtszeit bei Dynamo Dresden vielen Fans noch in bester Erinnerung.
Trainer | Amtsantritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Fritz Sack | 01.07.1950 | 23.09.1951 | 449 Tage |
Rolf Kukowitsch | 24.09.1951 | 22.02.1952 | 151 Tage |
Paul Döring | 01.03.1952 | 05.07.1953 | 491 Tage |
János Gyarmati | 01.07.1953 | 31.03.1954 | 273 Tage |
Heinz Werner | 01.01.1956 | 30.06.1956 | 181 Tage |
Rolf Kukowitsch | 01.07.1956 | 31.12.1956 | 183 Tage |
Helmut Petzold | 01.01.1957 | 31.05.1966 | 3437 Tage |
Manfred Fuchs | 01.06.1966 | 16.03.1968 | 654 Tage |
Manfred Fuchs | 01.07.1966 | 31.03.1968 | 639 Tage |
Kurt Kresse | 17.03.1968 | 29.06.1969 | 469 Tage |
Walter Fritzsch | 01.07.1969 | 03.06.1978 | 3259 Tage |
Gerhard Prautzsch | 04.06.1978 | 30.06.1983 | 1852 Tage |
Klaus Sammer | 01.07.1983 | 30.06.1986 | 1095 Tage |
Eduard Geyer | 01.07.1986 | 03.04.1990 | 1372 Tage |
Reinhard Häfner | 04.04.1990 | 30.06.1991 | 452 Tage |
Helmut Schulte | 01.07.1991 | 30.06.1992 | 365 Tage |
Klaus Sammer | 01.07.1992 | 19.04.1993 | 292 Tage |
Ralf Minge | 21.04.1993 | 30.06.1993 | 70 Tage |
Sigfried Held | 01.07.1993 | 18.11.1994 | 505 Tage |
Horst Hrubesch | 19.11.1994 | 24.02.1995 | 97 Tage |
Ralf Minge | 24.03.1995 | 30.06.1995 | 98 Tage |
Hans-Jürgen Kreische | 01.07.1995 | 15.04.1996 | 289 Tage |
Udo Schmuck | 16.04.1996 | 23.09.1996 | 160 Tage |
Hartmut Schade | 24.09.1996 | 31.03.1998 | 553 Tage |
Werner Voigt | 01.04.1998 | 07.12.1998 | 250 Tage |
Damian Halata | 08.12.1998 | 01.02.1999 | 55 Tage |
Rolf Schafstall | 02.02.1999 | 30.03.1999 | 56 Tage |
Colin Bell | 03.04.1999 | 08.03.2000 | 340 Tage |
Cor Pot | 09.03.2000 | 13.03.2001 | 369 Tage |
Meinhard Hemp | 14.03.2001 | 30.06.2001 | 108 Tage |
Christoph Franke | 01.07.2001 | 15.12.2005 | 1628 Tage |
Sven Köhler | 15.12.2005 | 28.12.2005 | 13 Tage |
Peter Pacult | 28.12.2005 | 05.09.2006 | 251 Tage |
Tom Stohn | 04.09.2006 | 10.09.2006 | 6 Tage |
Norbert Meier | 09.09.2006 | 24.09.2007 | 380 Tage |
Eduard Geyer | 25.09.2007 | 10.06.2008 | 259 Tage |
Ruud Kaiser | 01.07.2008 | 04.10.2009 | 460 Tage |
Matthias Maucksch | 04.10.2009 | 12.04.2011 | 555 Tage |
Ralf Loose | 12.04.2011 | 09.12.2012 | 607 Tage |
Steffen Menze | 09.12.2012 | 18.12.2012 | 9 Tage |
Peter Pacult | 18.12.2012 | 18.08.2013 | 243 Tage |
Steffen Menze | 19.08.2013 | 04.09.2013 | 16 Tage |
Olaf Janßen | 04.09.2013 | 30.06.2014 | 299 Tage |
Stefan Böger | 01.07.2014 | 16.02.2015 | 230 Tage |
Peter Nemeth | 17.02.2015 | 30.06.2015 | 133 Tage |
Uwe Neuhaus | 01.07.2015 | 22.08.2018 | 1148 Tage |
Cristian Fiél | 23.08.2018 | 10.09.2018 | 18 Tage |
Maik Walpurgis | 11.09.2018 | 24.02.2019 | 166 Tage |
Cristian Fiél | 24.02.2019 | 02.12.2019 | 281 Tage |
Heiko Scholz | 03.12.2019 | 09.12.2019 | 6 Tage |
Markus Kauczinski | 10.12.2019 | 25.04.2021 | 502 Tage |
Alexander Schmidt | 26.04.2021 | 01.03.2022 | 309 Tage |
Guerino Capretti | 02.03.2022 | 30.06.2022 | 120 Tage |
Markus Anfang | 01.07.2022 | 20.04.2024 | 659 Tage |
Heiko Scholz | 20.04.2024 | ||
Thomas Stamm | 01.07.2024 |
Dynamo Dresden: Das sind die höchsten Siege und Niederlagen
Wettbewerbsübergreifend stellte Dynamo Dresden erst im September 2022 mit dem 11:0-Sieg gegen den ATSV Firsch Auf Wurzen im Sachsenpokal einen neuen Rekord auf. Handelt es sich doch um den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte. In der DDR-Oberliga glückte hingegen in der Saison 1981/82 mit dem 10:1 gegen Chemie Schkopau der höchste Sieg. Historisch war auch der 7:1-Kantersieg im Februar 2023 gegen den Halleschen FC. Denn nie zuvor hatte Dynamo Dresden in der 3. Liga höher gewonnen. Der Rekordsieg in der 2. Bundesliga war hingegen ein 5:0-Triumph gegen den VfB Stuttgart im Oktober 2016.
Dagegen fügte der 1. FC Köln Dynamo Dresden in der Zweitliga-Saison 2018/19 die Rekordniederlage bei. Mit 1:8 kamen die Sachsen im RheinEnergieStadion unter die Räder. Die höchste Niederlage in der Bundesliga setzte es hingegen am 3. Spieltag der Spielzeit 1993/94, als die Dynamos beim FC Bayern 0:5 unterlegen waren. Denkwürdig und einen festen Platz im Dynamo Dresden Porträt hat auch das 3:7 gegen Bayer Uerdingen im März 1986. Es war das Viertelfinal-Rückspiel im Pokal der Pokalsieger, Dynamo führte zur Pause bereits mit 3:1. Doch nachdem Torwart Bernd Jakubowski verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, nahm das Unheil seinen Lauf und Dresden schied aus.
Höchste Siege | Höchste Niederlagen |
---|---|
2022/23: 11:0 ATSV Frisch Auf Wurzen (Sachsenpokal) | 2018/19: 1:8 1. FC Köln (2. Liga) |
1981/82: 10:1 BSG Chemie Schkopau (DDR-Oberliga) | 1993/94: 0:5 Bayern München (Bundesliga) |
1990/91: 9:0 SV Union 1972 Mülhausen (FDGB-Pokal) | 1984/85: 0:5 SK Rapid Wien (Pokal d. Pokalsieger) |
1984/85: 9:1 BSG Chemie Leipzig (DDR-Oberliga) | 1951/52: 0:5 BSG Wismut Aue (DDR-Oberliga) |
1950/51: 8:1 Pankower SV Einheit Berlin (DDR-Oberliga) | 1985/86: 3:7 Bayer Uerdingen (Pokal d. Pokalsieger) |
Spielerrekorde & Dynamo Legenden: Spieler mit den meisten Einsätzen & Toren
Auch wenn Dynamo Dresden beispielsweise mit Matthias Sammer und Ulf Kirsten absolute Stars zum Vorschein brachte, sticht ein Name aus der Liste der bekanntesten Spieler hervor. Es ist Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner. Dörner ist das Dynamo-Idol schlechthin. Der Verteidiger kickte fast 20 Jahre für die erste Mannschaft der Schwarz-Gelben (1968 bis 1986) und wurde mit der Spielvereinigung fünfmal DDR-Meister und viermal DDR-Pokalsieger. Aber auch Torsten Gütschow, Hans-Uwe Pilz oder Andreas Trautmann gehören zu ganz besonders verdienten Spielern der Dynamo-Historie.
Stürmer Torsten Gütschow ist übrigens auch der erfolgreichste Torschütze für Dresden. 169 Treffer erzielte Gütschow im Dynamo-Trikot. Ralf Minge folgt im Ranking der besten Dynamo Dresden Torschützen mit 118 Treffern auf dem 2. Platz. Dahinter reiht sich Ulf Kirsten (67 Tore) ein.
Meiste Einsätze | Meiste Tore |
---|---|
Torsten Gütschow (372 Einsätze) | Torsten Gütschow (169 Tore) |
Hans-Uwe Pilz (343 Einsätze) | Ralf Minge (118 Tore) |
Andreas Trautmann (316 Einsätze) | Ulf Kirsten (67 Tore) |
Reinhard Häfner (306 Einsätze) | Andreas Trautmann (56 Tore) |
Hans-Jürgen Dörner (298 Einsätze) | Günter Schröter (46 Tore) |
SG Dynamo Dresden Rekordtransfers: Die teuersten Zu- und Abgänge
Auf dem Transfermarkt hat Dynamo Dresden bislang keine üppigen Summen bewegt. Zumal der Kultklub aus dem Osten seit dem Lizenzentzug 1995 und dem damit verbundenen Zwangsabstieg von der Bundesliga in die damals drittklassige Regionalliga Nordost nie höher als in der 2. Liga spielte. Die meiste Ablöse zahlten die Sachsen für Stürmer Moussa Koné, den man Anfang 2018 für 2,16 Millionen Euro vom FC Zürich holte. Zur Riege der Dynamo Dresden Rekordtransfers sind außerdem Spieler wie Alexander Jeremejeff, Chris Löwe oder auch Uwe Rösler zu zählen.
Die höchste Ablöse erzielte Dynamo Dresden durch den Verkauf von Niklas Hauptmann, den es nach einigen 1. FC Köln Transfergerüchten in der Saison 2018/19 für 3,4 Mio. Euro zu den Geißböcken zog. Zu Bundesliga-Zeiten Anfang der 1990er waren derweil viele SGD-Stars Gegenstand diverser Dynamo Dresden Transfergerüchte. So bescherten etwa namhafte Dynamo-Spieler wie Kirsten (Wechsel zu Bayer Leverkusen), Olaf Marschall (1. FC Kaiserslautern), Sammer (VfB Stuttgart) oder auch Alexander Zickler (FC Bayern) dem Klub ordentliche Transfereinnahmen.
Rekord-Zugänge | Rekord-Abgänge |
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Moussa Koné - 2,16 Mio.€ (FC Zürich) | Niklas Hauptmann - 3,4 Mio.€ (1. FC Köln) |
Alexander Jeremejeff - 1 Mio.€ (BK Häcken) | Marvin Stefaniak - 2 Mio.€ (VfL Wolfsburg) |
Chris Löwe - 900.000€ (Huddersfield Town) | Ulf Kirsten - 1,8 Mio.€ (Bayer Leverkusen) |
Akaki Gogia - 750.000€ (FC Brentford) | Olaf Marschall - 1,4 Mio.€ (1. FC Kaiserslautern) |
Peniel Mlapa - 700.000€ (VfL Bochum) | Matthias Sammer - 1,3 Mio.€ (VfB Stuttgart) |