Bildquelle: Pw95 - Biathlon World Cup 2013 CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Flickr.com (Bild bearbeitet)
Biathlon-WM Fazit: Die großen Gewinner von Antholz! DSV-Damen überzeugen
Die Biathlon-WM im italienischen Antholz ist Geschichte. Für die deutschen Skijäger lief es insgesamt solide. Zwar blieben die DSV-Athleten erstmals seit sieben Jahren bei einer Weltmeisterschaft ohne Gold, aber die Ausbeute von fünf Medaillen war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten. Vor allem die deutschen Frauen überzeugten, was von den DSV-Männern nicht unbedingt behauptet werden kann. Zur absoluten Königin in Antholz schwang sich Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen auf. Hier die Gewinner der Biathlon-WM 2020!
Auch am finalen WM-Tag sollte es für die deutschen Biathlon nicht für einen Sieg reichen. Weder die Frauen noch die Männer schafften es beim abschließenden Massenstart auf das Podium und blieben in beiden Rennen chancenlos. In der Damenkonkurrenz war über die 12,5 Kilometer Franziska Preuß als Achte beste Deutsche.
Doppelgold: Röiseland & Bö lassen Norwegen zum Abschluss jubeln
Die 25-Jährige verbuchte 3 Schießfehler und hatte im Ziel eine Minute Rückstand auf die Gewinnerin Marte Olsbu Röiseland. Die Norwegerin räumte ihr fünftes Gold dieser WM ab und triumphierte vor Dorothea Wierer aus Italien und der Schwedin Hanna Öberg. Zudem waren für Deutschland noch Karolin Horchler (3 Schießfehler) und Vanessa Hinz (3) am Start, die aber als 13. bzw. 17. eine Top-Ten-Platzierung deutlich verfehlten.
Auch die deutschen Männer konnten beim Abschlussrennen nicht gerade glänzen. Johannes Kühn belegte beim Massenstart nach 15 Kilometern immerhin den 10. Platz und war vor Benedikt Doll (12.), Arnd Pfeiffer (21.) und Philipp Horn (24.) bester DSV-Skijäger. Das Quartett hatte am Schießstand große Probleme wie insgesamt 20 Schießfehler untermauern. Ohne Fehlschuss blieb derweil Johannes Thingnes Bö, der sich souverän die letzte zu vergebende Goldmedaille sicherte. Neben dem Norweger vervollständigten die beiden Franzosen Quentin Fillon Maillet und Emilien Jacquelin das Podest.
Keine WM-Einzelmedaille für DSV-Männer - Deutsche Frauen überzeugen
Somit sind die deutschen Biathlon-Männer ohne Einzelmedaille in Antholz geblieben. Letztmals blieben die DSV-Herren 2016 bei einer Weltmeisterschaft ohne Edelmetall. Dabei wurden den deutschen Männern im Vergleich zu den Frauen im Vorfeld der WM insgesamt bessere Medaillenchancen prognostiziert. Lediglich Bronze in der Männerstaffel bleibt ein Trostpflaster, wenngleich sogar die Goldmedaille bis zur letzten Schießeinlage greifbar nah war, ehe Doll das große Flattern bekam und neben dem möglichen WM-Titel auch noch Silber verballerte.
Ein deutlich positiveres Fazit können die DSV-Mädels ziehen. Zwar gab es keinen deutschen Sieg, aber immerhin schnappte sich die Frauenstaffel in der Antholz-Arene Silber. Zudem konnten auch Vanessa Hinz im Einzelrennen über 15 Kilometer du Denise Herrmann in der Verfolgung jeweils Silber gewinnen. Auch in der Single-Mixed-Staffel holte Deutschland in der Besetzung Franziska Preuß und Erik Lesser eine Silbermedaille.
WM-Medaillenspiegel: Deutschland nur Fünfter - Norwegen top
Macht unterm Strich fünfmal Edelmetall (4x Silber, 1X Bronze) nach zwölf Wettbewerben, womit Deutschland im Medaillenspiegel der Biathlon-WM 2020 den 5. Platz belegte! Beste Nation in Südtirol war wie erwartet Norwegen. Die Skandinavier holten insgesamt sechsmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze. Frankreich (8 Medaillen - 3 Gold,2 Silber ,3 Bronze) und Italien (4 Medaillen - 2 Gold, 2 Silber) vervollständigten die Top 3. Vor Deutschland nistete sich noch Russland mit je einmal Gold und Bronze ein.
Da überrascht es auch nicht, dass man die fleißigsten Medaillensammler der Biathlon-WM in den norwegischen Reihen findet. Bei den Herren konnte sich Johannes Thingnes Bö einen eindrucksvollen Medaillensatz bestehend aus dreimal Gold und dreimal Silber erkämpfen. Damit war der Biathlon-Superstar der erfolgreichste Akteur bei den Herren.
Fourcarde einer der WM-Gewinner! Auch Lesser überrascht
Aber auch der Franzose Martin Fourcade hat sich in Antholz in starker Form präsentiert und beendete die Weltmeisterschaft mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille. Vor allem der WM-Titel im 20 km Einzelrennen kam überraschend.
Aus deutscher Sicht ist bei den Männern einzig Erik Lesser positiv hervorzuheben. Der 31-jährige Routinier, der trotz verpasster WM-Norm ins deutsche Aufgebot nominiert wurde, hat erst mit Franziska Preuß Silber in der Single-Mixed geholt und lieferte bei der Staffel als Startläufer und ohne Schießfehler grandios ab. Das Lesser nach einer bis dahin so verkorksten Saison mit zwei WM-Medaillen nach Hause fährt, war zuvor nahezu undenkbar.
Röiseland historisch: In jedem Rennen eine Medaille
Bei den Damen diktierten hingegen zwei Namen das Geschehen: Morte Olsbu Röiseland und Dorothea Wierer! Wenngleich Röiseland eine Klasse für sich war und bei der WM Historisches schaffte. Denn die 29-jährige Norwegerin war mit fünfmal Gold und zweimal Bronze nicht nur erfolgreichste Biathletin im gesamten Starterfeld, sondern konnte bei jedem Rennen eine Medaille abgreifen. Das hat es zuvor noch nie bei einer Weltmeisterschaft gegeben.
Lokalmatadorin Wierer, die ganz in der Nähe der Antholz-Arena geboren wurde, konnte die hohen Erwartungshaltung der Italiener standhalten. Das 29-jährige Glamour-Girl gewann auf ihrer Hausstrecke Gold in der Verfolgung und im Einzel, zudem gab es Silber in der Mixed-Staffel und beim Massenstart! Im deutschen Frauen-Team sind dagegen die Leistungen von Vanessa Hinz hervorzuheben. Mit ihrem Silbercoup im Einzel glückte der 27-Jährigen eine faustdicke Überraschung.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass die fetten Jahre im deutschen Biathlon mit den einstigen Medaillenregnen, für die sich in jüngerer Vergangenheit vor allem Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier verantwortlich zeigten, vorerst vorbei sind.
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