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Borussia Mönchengladbach Porträt – Alle Titel, Rekorde & Fakten im Überblick
Borussia Mönchengladbach ist einer der beliebtesten und zweifelsohne bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Aber auch einer der erfolgreichsten. Besonders in den glorreichen 1970er Jahren avancierte Gladbach mit Stars und Fußballlegenden wie Günter Netzer, Jupp Heynckes oder Berti Vogts zum Titelsammler und begründete den Mythos der „Fohlenelf“.
Doch welche Pokale tummeln sich in der Gladbacher Vitrine? Wo trägt die Elf vom Niederrhein ihre Heimspiele aus? Welche Präsidenten und Trainer saßen auf dem Bökelberg im Sattel? Unser Borussia Mönchengladbach Porträt liefert die Antwort. Sport-90 hat alle wichtigen Daten und Fakten rund um den Traditionsklub aus Gladbach zusammengetragen und liefert viele interessante Rekorde und Bestmarken von Spielern und Spielen.
Titel & Erfolge von Borussia M’gladbach
In seiner über 120-jährigen Geschichte hat Borussia Mönchengladbach, die am 1. August 1990 als FK Borussia 1900 gegründet wurde, mehrfach die deutsche Meisterschaft gewonnen. Besonders die 1970er Jahre sind bis heute die erfolgreichste Ära der VfL Vereinshistorie, in denen die Borussia fünfmal die Schale abräumte. Dabei schaffte Gladbach das Kunststück, nach dem FC Bayern als zweiter Verein dreimal in Folge Meister der Bundesliga zu werden (1975 - 1977).
Neben Erfolgen im DFB-Pokal kann sich Borussia Mönchengladbach außerdem mit zwei Triumphen auf europäischer Bühne schmücken. 1975 und 1979 holte Gladbach den Pokal im UEFA-Cup (der heutigen Europa League). Zudem erreichte die Fohlenelf 1977 das Finale und 1978 das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister (heutige Champions League), in denen man jeweils dem FC Liverpool unterlegen war.
Deutscher Meister | UEFA-Cup-Sieger | DFB-Pokalsieger | Deutscher Zweitligameister | Westdeutscher Pokalsieger |
---|---|---|---|---|
1976/77 | 1978/79 | 1994/95 | 2007/08 | 1959/60 |
1975/76 | 1974/75 | 1972/73 | ||
1974/75 | 1959/60 | |||
1970/71 | ||||
1969/70 |
Das Stadion von Borussia Mönchengladbach
Bis 2004 war das ruhmreiche Bökelbergstadion das Wohnzimmer der Borussia, ehe zur Saison 2004/05 der Umzug in das neu errichtete und vereinseigene Stadion namens Borussia-Park erfolgte. Im Westen von Mönchengladbach gelegen, wurde das Gladbach Stadion innerhalb von anderthalb Jahren auf einem ehemaligen Armee-Gelände gebaut und am 30. Juli 2004 offiziell eingeweiht. Kostenpunkt fast 87 Millionen Euro.
Mit einer Kapazität von 54.022 Plätzen nimmt der Borussia-Park in der Stadionliste Deutschland einen der oberen Plätze ein und ist zu den größten Fußballstadien des Landes zu zählen. Es bietet 37.873 Sitz- und 16.149 Stehplätze, die allesamt überdacht sind. Die Nordkurve im Borussia-Park ist die Fankurve und Heimat der VfL-Ultras und treuesten Anhänger.
Alle Präsidenten von Borussia Mönchengladbach in der Übersicht
In Gladbach ist Rolf Königs eine absolute Institution. Schließlich bekleidet der vermögende Sportfunktionär und Geschäftsmann bereits seit April 2004 das Amt des Präsidenten von Borussia Mönchengladbach, nachdem er zuvor bereits dem Vorstand angehörte und als Vizepräsident amtierten.
Königs wurde Nachfolger von Adalbert Jordan, der bis zu seinem Tod am 27. März 2004 als Gladbach-Präsident fungierte. Die längste Amtszeit in der Gladbach Präsidenten Liste kann jedoch Helmut Beyer vorweisen. Dieser leitete stolze 30 Jahre die Geschicke auf dem Bökelberg - von 1962 bis 1992.
Präsident Bor. M´Gladbach | Amtsantritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Edmund Pulheim | 01.07.1948 | 30.06.1953 | 1825 Tage |
Theo Grams | 01.07.1953 | 30.06.1954 | 364 Tage |
Paul Wernecke | 01.07.1957 | 30.06.1961 | 1460 Tage |
Udo Schulten | 01.07.1961 | 30.06.1962 | 364 Tage |
Helmut Beyer | 25.04.1962 | 17.07.1992 | 11041 Tage |
Karl-Heinz Drygalsky | 27.08.1992 | 30.09.1997 | 1860 Tage |
Wilfried Jacobs | 01.10.1997 | 08.09.1999 | 707 Tage |
Adalbert Jordan | 08.09.1999 | 27.03.2004 | 1662 Tage |
Rolf Königs | 06.04.2004 | - | - |
Alle Gladbach Trainer auf einen Blick
Im Vergleich zu den Präsidenten ist die Liste aller Trainer von Borussia Mönchengladbach ungleich länger. Zumal sich auch beim VfL das Trainer-Karussell mitunter schnell dreht und sich die verantwortlichen Übungsleiter im Laufe der Jahrzehnte die Klinke in die Hand gaben. Einige Cheftrainer haben während ihrer Station in Gladbach besonders große Spuren hinterlassen.
Allen voran Hennes Weisweiler, der der erfolgreichste aller Fohlen-Trainer war. Die Trainerlegende führte Gladbach zu drei deutschen Meisterschaften (1970, 1971, 1975) und gewann je einmal den DFB-Pokal (1973) und UEFA-Cup (1975). Außerdem ist Weisweiler mit 4.081 Tagen der Gladbach-Trainer mit der längsten Amtszeit. Aber auch prominente Namen wie Udo Lattek, Jupp Heynckes, Bernd Krauss, Hans Meyer oder Lucien Favre waren äußerst erfolgreich in Gladbach tätig.
Trainer | Amtsantritt | Amtsende | Amtszeit |
---|---|---|---|
Paul Pohl | 01.07.1950 | 30.06.1951 | 364 Tage |
Werner Sottong | 01.07.1950 | 30.06.1951 | 364 Tage |
Fritz Pliska | 01.07.1951 | 30.06.1953 | 730 Tage |
Fritz Silken | 01.07.1953 | 30.06.1955 | 729 Tage |
Klaus Dondorf | 01.07.1955 | 30.06.1957 | 730 Tage |
Fritz Pliska | 01.07.1957 | 30.06.1960 | 1095 Tage |
Bernd Oles | 01.07.1960 | 30.06.1962 | 729 Tage |
Fritz Langner | 01.07.1962 | 25.04.1964 | 664 Tage |
Hennes Weisweiler | 27.04.1964 | 30.06.1975 | 4081 Tage |
Udo Lattek | 01.07.1975 | 30.06.1979 | 1460 Tage |
Jupp Heynckes | 01.07.1979 | 30.06.1987 | 2921 Tage |
Wolf Werner | 01.07.1987 | 21.11.1989 | 874 Tage |
Gerd Vom Bruch | 22.11.1989 | 25.09.1991 | 672 Tage |
Bernd Krauss | 25.09.1991 | 07.10.1991 | 12 Tage |
Jürgen Gelsdorf | 03.10.1991 | 05.11.1992 | 399 Tage |
Bernd Krauss | 06.11.1991 | 07.12.1996 | 1858 Tage |
Hannes Bongartz | 19.12.1996 | 29.11.1997 | 345 Tage |
Norbert Meier | 01.12.1997 | 31.03.1998 | 120 Tage |
Friedel Rausch | 01.04.1998 | 09.11.1998 | 222 Tage |
Rainer Bonhof | 10.11.1998 | 31.08.1999 | 294 Tage |
Manfred Stefes | 01.09.1999 | 06.09.1999 | 5 Tage |
Hans Meyer | 07.09.1999 | 01.03.2003 | 1271 Tage |
Ewald Lienen | 02.03.2003 | 21.09.2003 | 203 Tage |
Holger Fach | 21.09.2003 | 27.10.2004 | 402 Tage |
Horst Köppel | 27.10.2004 | 01.11.2004 | 5 Tage |
Dick Advocaat | 02.11.2004 | 18.04.2005 | 167 Tage |
Horst Köppel | 18.04.2005 | 14.05.2006 | 391 Tage |
Jörn Andersen | 15.05.2006 | 30.06.2006 | 46 Tage |
Jupp Heynckes | 01.07.2006 | 02.02.2007 | 216 Tage |
Jos Luhukay | 03.02.2007 | 05.10.2008 | 610 Tage |
Christian Ziege | 05.10.2008 | 18.10.2008 | 13 Tage |
Hans Meyer | 18.10.2008 | 28.05.2009 | 222 Tage |
Michael Frontzeck | 01.07.2009 | 13.02.2011 | 592 Tage |
Lucien Favre | 14.02.2011 | 20.09.2015 | 1679 Tage |
André Schubert | 21.09.2015 | 12.11.2015 | 52 Tage |
André Schubert | 13.11.2015 | 21.12.2016 | 404 Tage |
Dieter Hecking | 21.12.2016 | 30.06.2019 | 921 Tage |
Marco Rose | 01.07.2019 | 30.06.2021 | 730 Tage |
Adi Hütter | 01.07.2021 | 30.06.2022 | 364 Tage |
Daniel Farke | 01.07.2022 | 02.06.2023 | 336 Tage |
Gerardo Seoane | 06.06.2023 |
Gladbach: Das sind die höchsten Siege und Niederlagen
Wettbewerbsübergreifend konnte Borussia M’gladbach am 29.April 1978 seinen höchsten Sieg der Vereinsgeschichte bejubeln. Im legendären Borussen-Duell fegten die Gladbacher den BVB mit 12:0 vom Platz und verpasste Dortmund damit zugleich eine Rekordpleite. In seinem letzten Spiel für Gladbach eröffnete Jupp Heynckes bereits nach 27 Sekunden das Schützenfest, insgesamt traf der Torjäger in dieser Partie fünfmal! Ähnlich heftig wie der BVB kam deren Revier-Rivale FC Schalke gegen Gladbach unter die Räder. Mit 11:0 siegte die Borussia Anfang 1967.
Aber die Fohlen haben in ihrer langen Historie auch einige empfindliche Pleiten einstecken müssen. Kurioserweise verpassten Borussia Dortmund und Schalke Gladbach die höchsten nationalen Niederlagen. Zu Oberliga-Zeiten in den 1950er Jahren verlor Gladbach jeweils einmal 0:8 gegen die Ruhrpott-Klubs. Mit dem gleichen Ergebnis hatten die Glasgow Rangers den VfL 1960 im Pokal der Pokalsieger eine Lehrstunde erteilt. In der Bundesliga sind zwei 0:7-Schlappen gegen den VfB Stuttgart (2010) und Werder Bremen (1966) als Rekordniederlagen in die Geschichtsbücher eingegangen.
Höchste Siege | Höchste Niederlagen |
---|---|
1977/78: 12:0 BVB (Bundesliga) | 1960/61: 0:8 Glasgow Rangers (Pokal d. Pokalsieger) |
1966/67: 11:0 Schalke 04 (Bundesliga) | 1953/54: 0:8 BVB (Oberliga West) |
2019: 11:1 BSC Hastedt (DFB-Pokal) | 1950/51: 0:8 Schalke 04 (Oberliga West) |
1984/85: 10:0 Eintracht Braunschweig (Bundesliga) | 1956/57: 1:8 Meidericher SV (Oberliga West) |
1970/71: 10:0 EPA Larnaka (Pokal d. Landesmeister) | 2010/11: 0:7 VfB Stuttgart (Bundesliga) |
1967/68: 10:0 Bor. Neunkirchen (Bundesliga) | 1965/66: 0:7 Werder Bremen (Bundesliga) |
Spielerrekorde & Gladbach Legenden: Meiste Einsätze & Tore
Zwei Spieler sind in Gladbach bezogen auf die Einsätze in den Klub der 500er aufgestiegen. Berti Vogts ist mit 538 Pflichtspieleinsätze absoluter Rekordspieler. 419 bestritt der „Terrier“ davon in der Bundesliga. Ebenfalls Bestmarke. Gladbachs Torwart-Ikone Uwe Kamps, der seine gesamte Profikarriere bei der Borussia verbrachte, brachte es von 1982 bis 2004 insgesamt auf 518 Partien (davon 390 Mal in der Bundesliga).
Die Liste der Gladbach Rekordtorschützen führt unangefochten Jupp Heynckes an. In 417 Einsätzen erzielte der Goalgetter 298 Tore. In der Bundesliga knipste Heynckes 195 Mal für die Fohlen (in 283 Spielen). Mit weitem Abstand folgen Herbert Laumen, Günter Netzer, Allan Simonsen und Hans-Jörg Criens.
Meiste Einsätze | Meiste Tore |
---|---|
Berti Vogts (538 Einsätze) | Jupp Heynckes (298 Tore) |
Uwe Kamps (518 Einsätze) | Herbert Laumen (141 Tore) |
Herbert Wimmer (469 Einsätze) | Günter Netzer (137 Tore) |
Wolfgang Kleff (430 Einsätze) | Hans-Jörg Criens (117 Tore) |
Jupp Heynckes (417 Einsätze) | Allan Simonsen (117 Tore) |
Gladbach Rekordtransfers: Die teuersten Zu- und Abgänge der Klubgeschichte
Auch Borussia Mönchengladbach schlägt Jahr für Jahr auf dem Transfermarkt zu. Das sorgt nicht nur für einen ständigen Nachschub an Gladbach Transfergerüchten, sondern mitunter nehmen die VfL-Verantwortlichen viel Geld in die Hand, um neue Spieler an Land zu ziehen. Als Beispiele können Alassane Plea, Matthias Ginter oder Christoph Kramer aufgeführt werden, die in der Liste der Gladbach Rekordzugänge weit oben zu finden sind.
Auf der anderen Seite generiert der Traditionsklub vom Niederrhein aber auch immer wieder beachtliche Transfererlöse, wie die Rekordabgänge verdeutlichen. Der FC Arsenal überwies etwa im Sommer 2016 satte 45 Millionen Euro für Granit Xhaka. Darüber hinaus bescherten Thorgan Hazard, Jannik Vestergaard oder Marco Reus Gladbach lukrative Ablösesummen.
Rekord-Zugänge | Rekord-Abgänge |
---|---|
Alassane Plea - 23 Mio.€ (OGC Nizza) | Granit Xhaka - 45 Mio.€ (FC Arsenal) |
Matthias Ginter - 17 Mio.€ (BVB) | Thorgan Hazard - 25,5 Mio.€ (BVB) |
Christoph Kramer - 15 Mio.€ (Bayer Leverkusen) | Jannik Vestergaard - 25 Mio.€ (FC Southampton) |
Stefen Lainer - 12,5 Mio.€ (RB Salzburg) | Marco Reus - 17,1 Mio.€ (BVB) |
Jannik Vestergaard - 12,5 Mio.€ (Werder Bremen) | Jordan Beyer - 15 Mio.€ (FC Burnley) |