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US Open 2019: Deutsche Teilnehmer sind ausgeschieden - bitterer Tag bei den US Open
Donna Vekic und Diego Schwarzman hießen die Gegner. Von der Papierform her machbare Achtelfinal-Aufgaben für die deutschen Tennisprofis Julia Görges und Alexander Zverev, um ein insgesamt relativ wackeliges Grand-Slam-Jahr für die Akteure des DTB mit dem Minimum von Viertelfinalteilnahmen in Flushing Meadows einigermaßen versöhnlich zu Ende zu bringen. Doch wurde es bei den US Open schließlich nichts, wenngleich keinesfalls alles schlecht war. Für Zverev nicht, für Görges nicht – ganz besonders aber nicht für den dritten deutschen Achtelfinalisten Dominik Köpfer.
Der hatte mit Reilly Opelka in der zweiten Runde den avisierten Nachfolger von Aufschlag-Hammer John Isner (beide USA) glatt besiegt, ehe er Hamburg-Gewinner Nikolosz Basilashvili (Georgien) aus dem Rennen kickte. Der Linkshänder, der aufgrund seiner drei erfolgreichen Qualifikationsmatches den längsten Weg ins Achtelfinale zurückgelegt hatte, taucht damit bereits jetzt im ATP Live Ranking erstmals unter den Top 100 auf, ab kommenden Montag wird ihn auch die offizielle Weltrangliste der Herren dort führen.
Köpfer knackt die Top 100 und bringt Weltranglisten-Fünften ins Straucheln
Ebenso beeindruckend wie seine anderen Auftritte in New York war der Start, den Dominik Köpfer in der Runde der letzten 16 gegen den Weltranglisten-Fünften Daniil Medwedew (Russland hinlegte). Er hatte es gegen den vielleicht größten Außenseiter des Turniers neben den drei „Überspielern“ Novak Djokovic (verletzungsbedingt raus), Rafael Nadal und Roger Federer mehr als einen Satz lang geschafft, an einer weiteren faustdicken Überraschung zu feilen. 6:3 und 2:0 führte er bereits vor einem begeisterten Publikum.
Letztlich drehte Medwedew, immerhin mit der besten Matchbilanz auf der ATP-Tour 2019 aller Spieler ausgestattet, die Partie und gewann den Tiebreak des vierten Satzes zur Entscheidung. Doch das bahnbrechende Erlebnis des erst spät zum (reinen) Tennis gestoßenen und heute 25-jährigen Köpfers bleibt bestehen, vor einer derart großen und auch noch ihn voranpeitschenden Menge gespielt zu haben. Auch sein Konto freut sich: Durch die etwa anderthalb erfolgreichen Wochen kassiert Köpfer 280.000 Dollar – nicht weit entfernt von der Hälfte seines Karriere-Preisgeldes im Gesamten.
Dieses Ranking wollte Zverev sicher nicht anführen
Für Alexander Zverev sind derlei Summen kein Neuland mehr, hatte er es zum Ende der vergangenen Saison sogar bis zum Weltmeistertitel geschafft. Nur ist dieser im Tennis eben nicht ganz so bedeutend wie ein Triumph bei einem der Major-Turniere – wie den US Open. Einen Satz lang hatte der Hamburger gegen den bis dahin im Turnier satzverlustfreien Diego Schwartzman (Argentinien) eine gute Figur abgegeben und sich Hoffnungen auf den Viertelfinaleinzug machen dürfen. Schließlich verlor er mit 6:3, 2:6, 4:6 und 3:6.
Nachdem Zverev in den Runden zuvor Steherqualitäten bewiesen und sehr lange Matches zweimal über fünf, einmal über vier Durchgänge gewonnen hatte, vermieste er sich einen möglichen Erfolg gegen den starken Rückschläger Schwartzman zum Teil selbst: 17 Doppelfehler leistete sich der Deutsche, 65 nicht erzwungene Fehler. Ein großes Problem während der gesamten Saison für den 22-Jährigen, der mit 131 einen großen wie unwillkommenen Vorsprung in der Häufigkeitsliste von Doppelfehlern bei den vier Grand-Slam-Turnieren 2019 auf der kompletten Tour verbucht.
Görges verpasst womöglich richtig gute Chance auf viel Größeres
Mit Blick auf die spielentscheidenden Momente waren es auch bei Julia Görges die Doppelfehler, die sie um die Runde der letzten Acht in New York brachten. Gegen die Kroatin Donna Vekic hatte die Wahl-Regensburgerin 7:6 und 5:4 geführt, bei eigenem Aufschlag gar Matchball besessen. Doch ausgerechnet in diesem Aufschlagspiel wackelte das zuvor starke Service von Görges so heftig, dass es schließlich fiel. Drei Doppelfehler im entscheidenden Moment des vermeintlichen Sieges – das war bitter. Görges verlor den Satz 5:7, den dritten Durchgang dann 3:6.
Dabei hätte es auch zu Letztem nicht kommen müssen. Wiederum mit einem Doppelfehler präsentierte sie ihrer Gegnerin die 5:3-Führung auf dem Silbertablett, konnte zudem die darauffolgenden Chancen zum Rebreak nicht nutzen. Dennoch bleibt Görges ein gutes Turnier in Flushing Meadows, bei dem jedoch womöglich etliches mehr im Dickicht der nervlichen Belastung hängen blieb. Die an Nummer 1 gesetzte Naomi Osaka (Japan) etwa verhedderte sich in derselben Turnierhälfte wie Görges nämlich ebenfalls und schied gegen die Schweizerin Belinda Bencic aus.
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