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Vierschanzentournee: Kobayashi macht Grand Slam perfekt - 2 Deutsche auf Podium
Die Skisprung-Welt verneigt sich vor Ryoyu Kobayashi! Der Japaner hat erwartungsgemäß die 67. Ausgabe der Vierschanzentournee gewonnen und triumphierte auch im Abschlussspringen in Bischofshofen! Damit machte Kobayashi seinen totalen Triumph und historischen Grand Slam perfekt. Aber auch die deutschen Adler Markus Eisenbichler und Stefan Leyhe dürfen sich über ein herausragendes Gesamtergebnis freuen!
Dass Ryoyu Kobayashi die Vierschanzentournee gewinnen wird, stand aufgrund seines großen Vorsprungs in der Gesamtwertung im Wettbewerb auf die Konkurrenz schon vor dem letzten Event in Bischofshofen fest. Dennoch war die Freude beim Überflieger nach seinem Einzelsieg mit Sprüngen auf 135,0 und 137,5 Meter gewaltig und rührte ihn zu Tränen.
Kobayshi springt in Geschichtsbücher
Schließlich hatte der 22-Jährige auf der Tournee auch die drei vorherigen Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck zu seinen Gunsten entschieden. Vor Kobyashi brachten lediglich Sven Hannawald (2001/02) und der Pole Kamil Stoch im letzten Jahr das Kunststück fertig, sich mit einem legendären Grand Slam den Gesamtsieg zu sichern. Damit ist Kobayashi ein Platz in den Geschichtsbüchern sicher.
Im Schneechaos von Bischofshofen komplettierten Dawid Kubacki aus Polen auf dem 2. Platz und der Österreicher Stefan Kraft als Dritter das Podium.
Eisenbichler & Leyhe mit bärenstarken Leistungen
Auch wenn es für die deutschen Adler beim Tournee-Abschluss nicht zum Sprung aufs Treppchen reichte, darf sich der DSV über ein bärenstarkes Abschneiden freuen. Zwar fiel Markus Eisenbichler, der nach dem ersten Durchgang noch in Führung lag, in Bischofshofen noch auf den 5. Platz zurück, konnte damit aber seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung behaupten. Dahinter reihte sich sensationell Stephan Leyhe auf dem 3. Platz ein. Der 27-Jährige flog in seinem zweiten Sprung in Bischofshofen auf hervorragende 137 Meter, womit er Vierter wurde und sich in der Endabrechnung vom 5. auf den 3. Rang vorschob.
Eisenbichler ist „einfach megahappy“
Eisenbichler, der sich bei den ersten beiden Tournee-Springen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen nur knapp dem Skisprung-Dominator Kobayashi geschlagen geben musste, war überglücklich: „Geil, geil, geil! Das ist einfach mega. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben. Ich bin einfach megahappy“, jubelte der 27-jährige Eisvogel am ZDF-Mikrofon und ergänzte: „Ich freue mich tierisch über den zweiten Platz, aber irgendwann will ich schon auch mal gewinnen. Nichtsdestotrotz gönne ich mir heute ein Bier, vielleicht auch zwei.“
Auch Lehye strahlte über sein bärenstarkes Abschneiden der diesjährigen Vierschanzentournee: „Zweimal knapp am Podium vorbei und am Ende doch drauf. Damit bin ich sehr glücklich. Ich habe zwischen den Durchgängen auf die Gesamtwertung geschaut und da war ich acht Punkte hinter dem Kubacki, der Schanzenrekord in der Qualifikation gesprungen ist. Da habe ich gedacht: Ja, mein Gott, das Ding ist durch. Da hast du im letzten Sprung noch mal Spaß und Laune. Ja, ist dann letztlich gut ausgegangen.“
Bundestrainer Schuster lobt DSV-Duo & Kobyashi
Sowohl Markus Eisenbichler als auch Stefan Leyhe sind damit aus dem Schatten der anderen deutschen Skispringer getreten. Zumal auch erstmals seit 1991, als Jens Weißflog siegte und Dieter Thoma Dritter wurde, zwei Akteure aus dem DSV-Team in den Top-3 der Vierschanzentournee zu finden sind. „Für beide Springer ist es ein toller Erfolg, sie mussten sich oft hinten anstellen. Nur einer war besser, aber der war wirklich viel besser“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster, unter dessen elfjähriger Amtszeit erstmals zwei Deutsche auf dem Gesamtpodest der Vierschanzentournee landeten, mit Blick auf Ryoyu Kobayashi. „Er hat ein Wahnsinnspaket“, lobte Schuster.
Kobayshi demonstriert seine Überlegenheit
Kobayashi untermauerte auf der Paul-Außenleitner-Schanze in Bischofshofen erneut seine Überlegenheit und fast schon beängstigende Kontanz. Der Youngster, der mit seinem Triumph in der Vierschanzentournee auch seine deutliche Führung im Gesamtklassement weiter ausbaute, behielt bei dichtem Schneefall die Nerven und konnte sich erneut auf seine blitzsaubere Absprungtechnik verlassen. Zudem kann ihm auch mit seiner gewaltigen Geschwindigkeit im ersten Flugdrittel derzeit keiner das Wasser reichen.
Nach seinem zweiten und finalen Sprung auf 137,5 Meter fiel dem überlegenen Kobayashi sichtlich der ganze Druck von den Schultern, der in den vergangenen zwei Wochen auf ihn lastete. Sein Teamkollegen ließen ihn hochleben, wobei auch sein Vorbild Noriaki Kasai zu den ersten Gratulanten gehörte. „Ich war so glücklich, dass Noriaki als Erster zu mir gekommen ist“, ließ Kobayashi wissen, der zugleich erstmals seit 21 Jahren für überhaupt erst den zweiten japanischen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee sorgte. Bislang war Kazuyoshi Funaki der einzige Springer aus dem Land der aufgehenden Sonne, der das traditionsreiche Skispring-Event gewonnen hat.
Andere DSV-Helden außen vor
Abgesehen von Eisenbichler und Leyhe konnten die anderen deutschen Akteure in Bischofshofen keine Erfolgserlebnisse verbuchen. Richard Freitag zeigte zwar einen starken Probesprung, musste sich aber mit dem 27. Platz begnügen. Olympiasieger Andreas Wellinger durfte sich zum Abschluss indes mit dem 15. Rang über seine beste Platzierung freuen, die aber nur ein kleinen Trost darstellt.
Der ehemalige Weltmeister Severin Freund war dagegen in Bischofshofen gar nicht mehr vertreten, da er nach dem Springen von Garmisch aus dem Team gestrichen wurde.
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