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Struff souverän, Angelique Kerber enttäuscht erneut – vor allem sich selbst
Der deutsche Tennisprofi Jan-Lennard Struff ist derzeit der wärmende Sonnenstrahl für die mitunter fröstelnde deutsche Tennisseele. Während sich die Etablierten mit Formtiefs oder wenigstens Leistungsschwankungen, mit Blessuren, Trainerwechseln und Geschäftspartnerproblemen herumschlagen (müssen), läuft es beim 29-Jährigen aus Warstein ziemlich gut. Das ATP Live Ranking wirft fast mit jedem Sieg ein neues aktuelles Karrierehoch in Sachen Platzierung in der Weltrangliste der Herren aus, in Grand-Slam-Turnieren hat es Struff schon in die Setzliste geschafft. Nächster Meilenstein sind die Top 30.
Und die sind mit Leistungen wie im Erstrundenmatch des Masters 1000 in Montreal gegen den gestandenen französischen Schnellplatzspieler Jo-Wilfried Tsonga womöglich schon dieser Tage in der Provinz Quebec drin. Mit 6:2 und 6:2 setzte Struff ein weiteres sportliches Ausrufezeichen in diesem, seinem erfolgreichsten Jahr der Tenniskarriere. In der zweiten Runde wartet mit dem Georgier Nikoloz Basilashvili ein guter Hartplatzspieler, der jüngst auf Sand seinen Titel in Hamburg verteidigen konnte.
Görges knapp weiter, nun aber gegen Bencic
Doch unüberwindbar erscheint die Hürde derzeit nicht für Struff. Zumindest nicht, wenn er an die hervorragende Quote an ersten Aufschlägen herankommt, die er gerade im ersten Satz gegen den in dieser Statistik arg strauchelnden Franzosen zuwege brachte. Nach nur 68 Minuten war das fünfte sportliche Aufeinandertreffen beider Geschichte, zum zweiten Mal blieb Struff Sieger. Eben auch auf Hartplatz. Dem Belag, auf dem Tsonga 16 seiner 17 ATP-Titel errungen hatte. Etwa ein Erfolg gegen den Kanadier Milos Raonic früher in dieser Saison lässt zudem hoffen, dass Struff auch mit weiteren Spezialisten mithalten kann, wenngleich statistisch der Hartplatz in dieser Saison nicht der Liebling des Deutschen ist (Bilanz 9:9).
Schnelle Courts mag bekanntlich Julia Görges. Darob kann sie beim Coupe Rogers in Toronto noch eine weitere Runde genießen, nachdem sie die Slowenin Polona Hercog in drei Sätzen besiegt hat. In vielerlei Hinsicht war das Unterfangen jedoch ein beschwerliches: Zunächst hatte Görges im Juli das Sandplatzturnier in Lausanne wegen einer Verletzung am Handgelenk verlassen müssen. Für die ohnehin von Blessuren 2019 reichlich heimgesuchte Bad Oldesloerin ein Handicap.
Das nächste bot ihr die hartnäckige Slowenin auf der anderen Seite des Netzes. Immerhin hatte diese den zweiten Durchgang klar gewonnen (6:1) und im finalen Durchgang drei Matchbälle abgewehrt, ehe sie im Tiebreak doch noch 5:7 unterlag. Für die Deutsche geht es nun gegen die Schweizerin Belinda Bencic um den Einzug ins Achtelfinale.
Kerber gewinnt ersten Satz 6:0 und scheitert dennoch
Görges revanchierte mit ihrem Erfolg sozusagen Andrea Petkovic, die zuvor in der Qualifikation an Hercog gescheitert war. Petkovic ist damit aber nicht der einzige prominente Name, der in Ontario die Segel streichen musste. Für Angelique Kerber war trotz eines mit 6:0 gewonnenen Auftaktsatzes in der ersten Runde Schluss. Die Durchgänge zwei und drei gingen an ihre Kontrahentin Darja Kassatkina (Russland). Maßlos enttäuscht und selbstkritisch zeigte sich Kerber indes nach dem Match. Das Beenden der Zusammenarbeit mit Trainer Rainer Schüttler hat jedenfalls nicht ausgereicht, um die schwankenden Formkurven – mitunter wie in Toronto auch während eines Matches – zu glätten.
Beim Blick auf die anderen deutschen Teilnehmerinnen bietet in Toronto einzig Tatjana Maria ein Motiv. Sie hat sich durch die Qualifikation gekämpft und tritt nun als Außenseiterin in der ersten Runde an gegen die Chinesin Saisai Zheng, 38. der Weltrangliste der Damen.
Bei den Herren in Montreal hofft Peter Gojowczyk, seinem ziemlich erstaunlichen Halbfinaleinzug von Washington die eine oder andere weitere Überraschung folgen zu lassen. Auf seinem Lieblingsbelag kann er gegen den Kroaten Borna Ćorić gleich schon einmal in die Vollen gehen. Das will irgendwann auch Alexander Zverev wieder über einen längeren Zeitraum. Angesichts der Tatsache, dass er seine bedeutendsten Erfolge der jungen Karriere auf Hardcourt gefeiert hat, bleibt nach vielem sportlichen und außersportlichen Auf und Ab die Hoffnung, dass die Canadian Open ein Wendepunkt darstellen. Als Dritter der Setzliste (in Abwesenheit von Novak Djokovic und Roger Federer) spielt er zu seinem Auftakt erst in der zweiten Runde gegen den Briten Cameron Norrie.
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