Leclerc übernimmt Räikkönens Cockpit - Räikkönen wechselt zu Sauber

Cockpitwechsel in der Formel 1

Bildquelle: By MorganaF1 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

In den vergangenen Tagen gab es bereits vermehrt Gerüchte um einen interessanten Wechsel in der Formel 1. Und jetzt ist es offiziell: Räikkönen verlässt Ferrari und wechselt zu Sauber. Neuer Teamkollege von Vettel wird demnach das Ausnahmetalent Charles Leclerc. Mit dem Wechsel von Räikkönen zu Sauber endet eine kleine Ära in der Formel 1.

Schon seit Wochen, wesentlich vermehrt in den letzten Tagen, machten die Gerüchte bereits die Runde: Der erst kürzlich verstorbene Ferrari Boss Sergio Marchionne soll vor seinem plötzlichen Tod mit dem erst 20 Jahre alten Charles Leclerc einen Vorvertrag geschlossen haben. Leclerc sollte demnach den langjährigen Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen ersetzen.

 

Nun bestätigen sich diese Gerüchte weitgehend. Ferrari gibt bekannt, dass Kimi Räikkönen in Zukunft nicht mehr für das Traditionsteam an den Start gehen wird. Das bedeutet aber noch lange nicht das Ende der Karriere für Kimi Räikkönen. Dieser scheint nämlich seine Formel-1-Karriere dort beenden zu wollen, wo sie angefangen hat. Beim Sauber-Team. Per Instagram teilte Räikkönen ein Bild aus seinen alten Sauber-Tagen mit den Worten "Ratet mal, wer zurück ist?“

Räikkönens Karrierebeginn bei Sauber

Ganze 17 Jahre ist es nun her, als Räikkönen zum ersten Mal beim Großen Preis von Australien für das Sauber Team im Cockpit eines Formel-1-Renners saß. Schon damals zeigte sich sein Talent und nur ein Jahr später wechselte er bereits zu McLaren, wo er sich über mehrere Jahre vor allem mit Formel-1-Legende Michael Schumacher spannende Duelle lieferte.

Doch nun endet die Karriere des Finnen womöglich dort, wo sie 2001 einst begonnen hatte. Der Vertrag mit Sauber gilt für die Saison 2019 und 2020. Mit dem Auslaufen des Vertrags wäre Räikkönen 40 Jahre alt und dürfte dann wohl seine Karriere beenden. Obgleich der "Iceman" natürlich schon immer für die eine oder andere Überraschung gut war.

Bei den Ferrari-Fans löst der Wechsel indessen wenig Begeisterung aus. Seinen bisher größten Erfolg seiner Karriere erreichte Räikkönen immerhin 2007 im Ferrari-Cockpit, als er die Formel-1-Weltmeisterschaft für sich entschied. Seither ist der Finne bei den Fans äußerst beliebt. Es gab sogar eine Petition, welche das Aus des Rennfahrers bei der Scuderia verhindern sollte.

Doch nun ist die Gewissheit da. Ferrari würdigte die Leistungen und die Zusammenarbeit mit Räikkönen, der von 2007 bis 2009 und seit 2014 bis heute für die Scuderia fährt. "In diesen Jahren war Kimis Beitrag für das Team von wichtiger Bedeutung, sowohl als Fahrer als auch was seine menschlichen Qualitäten angeht". Er habe eine entscheidende Rolle für das Wachstum des Teams gespielt und war ein großer Teamplayer. "Als Weltmeister für die Scuderia Ferrari wird er immer ein Teil der Historie und Familie des Teams bleiben".

Auf Vettel warten mit Leclerc neue Herausforderungen

Auch die Begeisterung bei Sebastian Vettel dürfte sich eher in Grenzen halten. Dieser hatte sich immer für einen Verbleib Räikkönens eingesetzt. Vettel verliert nun nicht nur einen Teamkollegen, sondern auch einen Freund und wichtigen Helfer.

Sein neuer Teamkollege Charles Leclerc gilt als großes Talent, und ob sich Leclerc in die Rolle des Helfers drängen lässt, der Vettel in künftigen Titelkämpfen den Rücken deckt, wird sich zeigen müssen. Auf Vettel warten jedenfalls neue Herausforderungen und der Druck wächst.

Und dieser neue Druck kommt nun auch noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Es sind noch sieben Rennen zu absolvieren und im Moment läuft es für Ferrari und Vettel nicht rund. Durch etliche vermeidbare Fehler, sowohl im Cockpit als auch in der Box, hat Vettel in den letzten Rennen einige wichtige Punkte im Kampf um die Weltmeisterschaft verloren. Hamilton hat aktuell in der Fahrerwertung 30 Punkte Vorsprung auf Vettel.

Klappt es auch dieses Jahr nicht mit dem WM-Titel für Vettel und Ferrari, wird der Titelkampf in der kommenden Saison durch die neue Konstellation bei der Scuderia sicher nicht einfacher. Auch wenn Vettel eine ähnliche Situation bereits bei Red Bull hatte, als 2014 der junge und ebenfalls talentierte Daniel Ricciardo sein neuer Teamkollege wurde. Ricciardo erreichte am Ende der Saison 2014 in der Fahrerwertung Platz 3, während Vettel nur auf Platz 5 kam.

Leclerc und Vettel könnten für spannendes teaminternes Duell sorgen

Sollte sich Leclerc als mindestens ebenbürtig erweisen, könnte es aber zumindest erstmals seit Jahren wieder ein interessantes, teaminternes Duell zwischen zwei Top-Fahrern in der Formel 1 geben. Leclerc war bereits 2016 in das Förderprogramm der Scuderia Ferrari aufgenommen worden. Und somit dürfte sich Ferrari wohl auch um die Qualitäten und das Talent des erst 20 Jahre alten Monegassen bewusst sein. Zumal es auch sehr ungewöhnlich ist, dass Ferrari einen so jungen und damit unerfahrenen Piloten verpflichtet.

Mit der Verpflichtung sind aber offenbar auch viele der Verantwortlichen bei Ferrari immer noch nicht ganz einverstanden. Zu früh heißt es häufig. Das findet auch der ehemalige Weltmeister Jacques Villeneuve. "Der Druck bei Ferrari ist so extrem, es wäre besser für ihn gewesen, erst noch einmal ein Jahr in einem Mittelklasse-Team Erfahrung zu sammeln.", so Villeneuve.

Leclerc freut sich auf neue Herausforderung

Für Leclerc wird unterdessen, wie er selbst nun sagt, ein Traum wahr. Trotz seines jungen Alters hat er bereits viele Erfolge in verschiedenen Motorsport-Klassen erreicht.

Seine bisher größten Erfolge feierte er in der GP-3-Klasse sowie der Formel 2. Die GP3-Weltmeisterschaft konnte er 2016 gewinnen. Nur ein Jahr später wechselte er in die Formel 2 und auch hier konnte er sich, mit einem überlegenen Vorsprung von 72 Punkten auf den Zweitplatzierten, die Meisterschaft sichern.

Seit dieser Saison 2018 fährt Leclerc nun für Sauber. Das Team steht im Moment auf dem zweitletzten Platz in der Teamwertung vor Williams. Sauber ist also eigentlich sehr weit weg von der Spitzenposition. Dennoch konnte Leclerc bereits einige Achtungserfolge einfahren. So fuhr er etwa beim Großen Preis von Aserbaidschan im eigentlich unterlegenden Auto auf Platz 6. Und auch im teaminternen Duell ist Leclerc in den meisten Fällen schneller als sein Teamkollege Marcus Ericsson.

Dass Charles Leclerc zudem mit schwierigen Situationen umgehen kann, bewies er etwa im vergangenen Jahr, als plötzlich und unerwartet sein Vater Hervé Leclerc starb. Nur zwei Tage später reiste er nach Baku und gewann dort souverän das Hauptrennen der Formel 2.

Der frühe Tod des Vaters ist zudem nicht der erste schwere Schicksalsschlag im Leben des jungen Monogassen. So verstarb am 17. Juli 2016 sein guter Freund Jules Bianchi. Bianchi hatte am 5. Oktober 2014 beim Großen Preis von Japan einen schweren Rennunfall und lag vor seinem Tod neun Monate lang im Koma. Ans Aufhören habe er aber auch da nicht gedacht, so Leclerc in einem Interview.


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