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1967/68: Trainerentlassung von Karl-Heinz Marotzke bei Schalke 04 - Glück in Afrika

Die Trainerentlassung von Karl-Heinz Marotze Schalke 04 1967/68

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-33074-0002 / Funck, Heinz / CC-BY-SA 3.0 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die Ära von Schalke-Trainer Karl-Heinz Marotzke währte nur 135 Tage. Denn als er mit den Königsblauen nur einen Sieg aus den ersten 13 Spielen einfahren konnte, wurde Marotzke prompt wieder entlassen.

Nur den wenigsten Schalke-Fans dürfte der Name Karl-Heinz Marotzke ein Begriff sein. Denn sein Engagement auf der Schalke-Bank war nur von kurzer Dauer, die sich alles andere als erfolgreich gestaltete. Am 1. Juli 1967 hatte Marotzke seinen Trainerjob bei Schalke 04 angetreten und trat in die Fußstapfen von Fritz Langner, der nach einer enttäuschenden Spielzeit und dem 15. Platz der Abschlusstabelle 66/67 entlassen wurde. Marotzke, der zuvor beim VfL Osnabrück tätig war, wurde die Aufgabe zuteil, mit den Knappen endlich erfolgreiche Resultate abzuliefern, nachdem Schalke in den vier Jahren unter Langner immer im Tabellenkeller landete. Doch auch mit dem neuen Schalke-Trainer zog der Erfolg nicht ins Parkstadion ein. Im Gegenteil.

Marotzke ohne Glück auf Schalke

Unter dem neuen Übungsleiter erwischte der FC Schalke 04 einen katastrophalen Start in die Saison 67/68. Sechs der sieben ersten Saisonspiele gingen verloren und Gelsenkirchen hielt die rote Laterne fest in Händen. Zu voreilig wollte man Marotzke dann doch nicht wieder entlassen, und als Schalke zwischen dem 8. bis 10. Spieltag zwei Unentschieden und einen Sieg verbuchen konnte, herrschte kurzweilig Aufbruchstimmung bei S04, obwohl man weiter das Schlusslicht der Bundesliga war.

Die Betonung liegt auf kurzweilig, denn Schalke 04 verlor auch die nächsten drei Spiele. Vor allem die 2:1-Derby-Pleite gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund stieß bitter auf und sollte für den glück- und erfolglosen Trainer Marotzke Konsequenzen haben.

Brocker folgte auf Marotzke und rettete Schalke vor Abstieg

Schalke sah sich zum Handeln gezwungen und so kam es 13. November 1967 nach dem 13. Spieltag zur Trainerentlassung von Karl-Heinz Marotzke. Als Nachfolger verpflichteten die Knappen Günter Brocker als neuen Schalke-Trainer, der zuvor bei Werder Bremen den Trainerposten innehatte. Und unter Brocker ging es mit der Mannschaft prompt bergauf. Die ersten fünf Spiele unter dem neuen Trainer gingen nicht verloren, wobei Schalke sogar vier Partien gewinnen konnte und neuen Mut im Abstiegskampf fasste.

Am Ende der Saison 67/68 führte Brocker Schalke noch auf einen versöhnlichen 15. Platz und man froh, dass man den Abstieg verhindern konnte. Und Karl-Heinz Marotzke? Schalke 04 sollte seine einzige Bundesligastation als Trainer bleiben. Ihn zog es nach Afrika, wo er die Nationalmannschaften von Ghana, Nigeria und Botswana trainierte.

 

 

Mit Ghana bei den Olympischen Spielen 1968

In Ghana war er zudem der erste deutsche Trainer des Landes. 1968 nahm er mit seinem Team sogar an den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt teil. Allerdings verpasste man das Weiterkommen, nachdem man lediglich zwei Punkte aus 3 Partien holen konnte. Für Karl-Heinz Marotzke war dies dennoch ein Abenteuer.

In Sachen Vereinsfußball sollte der FC Schalke 04 seine letzte Station sein. Zuvor trainierte Karl-Heinz Marotzke noch neben dem VfL Osnabrück auf Hamborn 07 in der 2. Liga. Der heute 85-jährige war nach seiner Karriere als Fußballer, die eher unspektakulär verlief, Assistent von Hennes Weisweiler an der Kölner Sporthochschule. Er trainierte beispielsweise Udo Lattek und andere Fußballgrößen, die später zu Ruhm kommen sollten.

Marotzke als Entwicklungshelfer der FIFA unterwegs

Während seiner Zeit beim VfL Osnabrück fokussierte er sich nicht nur auf sein Traineramt, sondern war auch noch als Lehrer tätig. So unterrichtete Marotzke an einer Realschule. Der Fußball ließ ihn nie so richtig los. In Afrika stieg er zum Experten des Kontinents in Sachen Fußball auf und beriet auch immer wieder die FIFA. Als Entwicklungsprogrammen unterstützte er in 153 Ländern den Sport, schrieb eine Biografie „Leben – Fußball – Afrika“ und stellte sein Werk auch noch auf der Leipziger Buchmesse vor. Karl-Heinz Marotzke war ein vielschichtiger Trainer, der sein Wissen und seine Erfahrungen teilen wollte.

Lange Zeit lebte er in Nigeria, weil ihm Deutschland zu „eng“ geworden ist, wie er mal äußerte. Zu seinem 85. Geburtstag bekam er sogar Glückwünsche vom ehemaligen FIFA-Präsidenten Sepp Blatter übermittelt. Die beiden kennen sich von zahlreichen Entwicklungsprogrammen, die die FIFA auf die Beine stellte. Mittlerweile wohnt er auf seinen alten Tagen in Hennef und schaut sicherlich auf ein sehr bewegtes Leben zurück!



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