Hertha BSC Porträt - Alle Titel, Rekorde & Fakten im Überblick

Porträt über Hertha BSC

Bildquelle: Frankinho [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Als einer der ersten reinen Fußballklubs in Deutschland kann Hertha BSC auf eine lange wie bewegte Geschichte zurückblicken. Zu dieser gehören viele Höhen, aber auch jede Menge Tiefen. Sport-90 stellt den Traditionsklub aus Berlin genauer vor. Im Hertha BSC Porträt wimmelt es nur so von interessanten Informationen und Fakten. Angefangen von den größten Erfolgen über die bekanntesten Spieler und Trainer bis hin zum Stadion. Auch diverse Rekorde werden beleuchtet.

Die „Alte Dame“ erblickte bereits am 25. Juli 1892 das Licht der Fußball-Welt. Zunächst als Berliner Fußball Club Hertha 1892 gegründet, erfolgte am 7. August 1923 nach einem Zusammenschluss mit dem Berliner Sport-Club die Umbenennung in Hertha BSC (Hertha Berliner Sport-Club). Die Blau-Weißen zählen zu den Gründungsmitgliedern des DFB und der Bundesliga.

Titel & Erfolge von Hertha BSC

Trotz langer Historie sind die großen nationalen Erfolge rar gesät und liegen weit in der Vergangenheit zurück. So erlebte Hertha BSC seine Glanzzeit in den 1920er und frühen 1930er Jahren, als man zu Deutschlands Top-Klubs gehörte. Die Berliner erreichten zu jener Zeit sechsmal in Folge das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, welches man 1930 und 1931 gewinnen konnte. Bis heute (Stand 2023) die letzten bedeutungsvollen Titelgewinne der Hertha.

Reichlich positive Schlagzeilen schrieb Hertha BSC auch noch in den 1970er, dass seit Bundesliga-Zeiten die erfolgreichste Dekade der Vereinsgeschichte ist. 1975 wurde die „Alte Dame“ Vizemeister, bis heute die beste Platzierung in der Bundesliga. Zudem erreichten die Blau-Weißen zweimal das Finale im DFB-Pokal (1977, 1979) und stürmten 1979 im UEFA-Cup (heutige Europa League) sogar bis ins Halbfinale, wo man an Roter Stern Belgrad scheiterte. Große Erfolge feierte Hertha auch in der Röber-Ära. Rund um die Jahrtausendwende gehörte Hertha BSC unter Trainerlegende Jürgen Röber zu den Top 5 der Bundesliga und konnte sich 1999 erstmals für die Champions League qualifizieren.

 

Deutscher MeisterDeutscher ZweitligameisterDeutscher LigapokalsiegerLandespokal-Berlin-Sieger
1929/301989/902001/021919/20
1930/312010/112002/031923/24
2012/131927/28
1928/29
1942/43
1957/58
1958/59
1965/66
1966/67
1986/87

Das Stadion von Hertha BSC

Das Berliner Olympiastadion fungiert seit der Gründung der Bundesliga zur Saison 1963/64 als Schauplatz der Hertha-Heimspiele. Zuvor kickte der Hauptstadtklub im Stadion am Gesundbrunnen, dass im Volksmund als „Plumpe“ bekannt war und 1974 abgerissen wurde. Mit dem Olympiastadion kann Hertha BSC nicht nur eine historische bedeutsame Spielstätte vorweisen, sondern auch eine der größten.

 

 

Mit einer Kapazität von 74.475 Plätzen belegt das Berliner Olympiastadion, das 1936 zu den Olympischen Spielen eröffnet wurde, nach dem Signal Iduna Park in Dortmund und der Münchner Allianz Arena den 3. Platz in der Stadionliste Deutschland. Allerdings ist die Tartanbahn im blauweißen Wohnzimmer ein echter Stimmungskiller und erschwert es selbst den Hertha-Ultras in der Ostkurve, eine packende Atmosphäre zu erzeugen. Pläne für den Bau eines neuen Hertha BSC Stadions liegen zwar längst schon in der Schublade, doch bis es soweit ist, muss die Hertha und ihr Anhang mit dem weiten, in die Jahre gekommenen Rund im Berliner Westend Vorlieb nehmen.

Alle Präsidenten von Hertha BSC

Über 30 Präsidenten hatte Hertha BSC bislang. Erster Klub-Boss der Blau-Weißen war Ernst Wisch und mit 22 Jahren auch der jüngste. Einen besonderen Platz im Hertha BSC Vereinsporträt nimmt auch Wilhelm Wernicke ein. Denn in seine Amtszeit fallen die beiden einzigen Meistertitel (1930, 1931). Mit Wolfgang Holst saß Hertha BSC aber auch eine Skandalnudel vor. Denn bereits vor seiner Amtszeit von 1979 bis 1985 war Holst im großen „Bundesliga-Skandal“ 1970/71 involviert.

Während Bernd Schiphorst einer der beliebtesten Hertha BSC Präsidenten war, in dessen Amtszeit von 2000 bis 2008 die Alte Dame regelmäßig international spielte, verbrachte Werner Gegenbauer die längste Zeit an der Vereinsspitze der Berliner. Insgesamt 14 Jahre von 2008 bis 2022. Er wurde von Kay Bernstein beerbt, der selbst als ehemaliger Hertha-Ultra jahrelang in der Ostkurve stand.

 

PräsidentAmtsantrittAmtsendeAmtszeit
Ernst Wisch25.07.189230.06.1893339 Tage
Lothar Winnistädt01.07.189330.06.1894364 Tage
Max Hitschke28.07.189429.09.189463 Tage
Lothar Winnistädt29.09.189405.10.1895371 Tage
Alex Kolze05.10.189511.04.1896189 Tage
Hermann Seeliger11.04.189603.10.1896175 Tage
Lothar Winnistädt30.09.18991901?
Emil Schlag30.09.18991901?
Wilhelm Wernicke19091927?
Emil Schlag01.08.192728.06.1928332 Tage
Wilhelm Wernicke28.06.192804.07.1929371 Tage
Emil Schlag04.07.192905.11.1930489 Tage
Wilhelm Wernicke05.11.193027.06.1933965 Tage
Hans Pfeiffer27.06.193310.01.1936927 Tage
Gottfried Rinderspacher10.01.193627.04.19401569 Tage
Karl Windgassen27.04.194001.08.19451922 Tage
Wilhelm Wernicke01.08.194501.08.1946365 Tage
Fredy Stahr01.08.194601.01.1947153 Tage
Karl Vossen01.01.194707.04.194796 Tage
Karl Windgassen07.04.194717.03.19532171 Tage
Heinz Heydebreck17.03.195327.09.19592385 Tage
Hans Höhne27.09.195922.04.19631303 Tage
Siegfried Schmidt22.04.196318.02.1965668 Tage
Johannes Sobek (Notvorstand)18.02.196523.06.1965125 Tage
Hans Höhne23.06.196511.07.1967748 Tage
Heinz Lohmüller11.07.196703.10.1968450 Tage
Gerhard Bautz03.10.196815.05.19721320 Tage
Heinz Warneke15.05.197223.09.1974861 Tage
Dr. Hans-Jörg Klotz23.09.197407.09.1976715 Tage
Ottomar Domrich07.09.197629.11.19791178 Tage
Wolfgang Holst29.11.197925.11.19852188 Tage
Heinz Roloff25.11.198526.09.19943227 Tage
Manfred Zemaitat26.09.199424.09.19981459 Tage
Walter Müller24.09.199806.09.2000713 Tage
Bernd Schiphorst06.09.200023.05.20082816 Tage
Werner Gegenbauer24.05.200824.05.20225113 Tage
Kay Bernstein01.07.2022

 

Alle Hertha BSC Trainer auf einen Blick

Da es bei Hertha BSC auch immer wieder turbulent zur Sache geht, gaben sich im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Trainer die Klinke in die Hand und sorgten somit auch für reichlich Trainerentlassungen. Doch einige Hertha Trainer stechen besonders heraus. Zum einen sind es Helmut Kronsbein, der die Alte Dame von 1966 bis 1974 betreute, und auch dessen Nachfolger Georg Keßler, die beide überdurchschnittlich lang im Sattel saßen und Erfolge vorweisen konnten.

Aber natürlich ist auch Jürgen Röber zu nennen, der nach Kronsbein die längste Amtszeit aller Hertha Trainer hatte. Röber formte aus dem Zweitliga-Abstiegskandidaten einen Spitzenklub der Bundesliga und genießt bis heute absoluten Kultstatus bei den Blau-Weißen. Gleiches trifft auch auf Pal Dardai zu, durch dessen Adern blau-weißes Blut fließt. Seit 1997 gehört Dardai, erst lange Zeit als Spieler, der Hertha-Familie an. Bislang wurde der gebürtige Ungar dreimal zum Trainer ernannt.

 

TrainerAmtsantrittAmtsendeAmtszeit
Richard Kohn01.07.192330.06.1924365 Tage
Alexander Popovich01.07.192530.06.1926364 Tage
Richard Girulatis01.07.192930.06.1931729 Tage
Willi Knesebeck01.07.193530.06.19381095 Tage
Hans Sauerwein01.07.193830.06.19442191 Tage
Helmut Schön01.07.195001.01.1951184 Tage
Josef Schneider01.07.195130.06.1953730 Tage
Helmuth Krüger01.07.195630.06.1957364 Tage
Johannes Sobek01.07.195930.06.19631460 Tage
Josef Schneider01.07.196309.03.1965617 Tage
Gerhard Schulte09.03.196530.06.1966478 Tage
Helmut Kronsbein01.07.196613.03.19742812 Tage
Hans Eder14.03.197430.06.1974108 Tage
Dettmar Cramer01.07.197409.07.19748 Tage
Hans Eder10.07.197416.07.19746 Tage
Georg Keßler17.07.197430.06.19771079 Tage
Kuno Klötzer01.07.197727.10.1979848 Tage
Hans Eder28.10.197926.12.197959 Tage
Helmut Kronsbein27.12.197930.06.1980186 Tage
Uwe Klimaschefski01.07.198008.12.1981525 Tage
Georg Gawliczek09.12.198110.12.1983731 Tage
Martin Luppen11.12.198325.05.1984166 Tage
Hans Eder26.05.198430.06.198435 Tage
Uwe Kliemann01.07.198403.12.1985520 Tage
Hans Eder11.11.198531.12.198550 Tage
Rudi Gutendorf01.01.198618.04.1986107 Tage
Jürgen Sundermann19.04.198608.10.1988903 Tage
Werner Fuchs13.10.198813.11.1990761 Tage
Pál Csernai13.11.199012.03.1991119 Tage
Peter Neururer13.03.199128.05.199176 Tage
Karsten Heine28.05.199130.06.199133 Tage
Bernd Stange01.07.199120.08.1992416 Tage
Günter Sebert21.08.199220.10.1993425 Tage
Uwe Reinders21.10.199323.03.1994153 Tage
Karsten Heine24.03.199431.12.1995647 Tage
Jürgen Röber01.01.199606.02.20022228 Tage
Falko Götz07.02.200230.06.2002143 Tage
Huub Stevens01.07.200204.12.2003521 Tage
Andreas Thom04.12.200323.12.200319 Tage
Ojokojo Torunarigha23.12.200303.01.200411 Tage
Hans Meyer03.01.200430.06.2004179 Tage
Falko Götz01.07.200410.04.20071013 Tage
Karsten Heine10.04.200730.06.200781 Tage
Lucien Favre01.07.200728.09.2009820 Tage
Karsten Heine28.09.200903.10.20095 Tage
Friedhelm Funkel03.10.200930.06.2010270 Tage
Markus Babbel01.07.201018.12.2011535 Tage
Rainer Widmayer19.12.201126.12.20117 Tage
Michael Skibbe27.12.201112.02.201247 Tage
René Tretschok12.02.201218.02.20126 Tage
Otto Rehhagel19.02.201230.06.2012132 Tage
Jos Luhukay01.07.201205.02.2015949 Tage
Pál Dárdai05.02.201530.06.20191606 Tage
Ante Covic01.07.201927.11.2019149 Tage
Jürgen Klinsmann27.11.201911.02.202076 Tage
Alexander Nouri12.02.202008.04.202056 Tage
Bruno Labbadia09.04.202024.01.2021290 Tage
Pál Dárdai25.01.202129.11.2021308 Tage
Tayfun Korkut29.11.202113.03.2022104 Tage
Felix Magath14.03.202230.06.2022108 Tage
Sandro Schwarz01.07.202216.04.2023289 Tage
Pál Dárdai16.04.202330.06.2024441 Tage

 

 

Hertha BSC: Das sind die höchsten Siege und Niederlagen

In der über 130-jährigen Vereinsgeschichte konnte Hertha BSC eine Reihe bemerkenswerter Spiele abliefern. Doch unvergessen ist der 18. April 1970, als die Herthaner einen Klubrekord für die Ewigkeit aufstellten. Denn das Team von Trainer Helmut „Fiffi“ Kronsbein fegte Borussia Dortmund mit einem sensationellen 9:1 vom Feld. Bis heute der höchste Sieg in der Bundesliga der Alten Dame. Bereits zur Halbzeit stand es im Olympiastadion 6:0 und Wolfgang Gayer beendete das historische Schützenfest als vierfacher Torschütze.

Doch es war auch der BVB, der Hertha BSC direkt in der Premierensaison der Bundesliga eine denkwürdige Klatsche verpasste. 7:2 gewann Schwarz-Gelb am 19. Oktober gegen die Berliner, die nie wieder so viele Gegentore in einer Partie der Beletage kassieren sollten. Dafür hagelte es jedoch gleich vier 0:6-Pleiten gegen den HSV (1980), Werder Bremen (1991), Bayern München (2012) und Leipzig (2021) - Herthas Bundesliga Rekordniederlagen.

 

Höchste SiegeHöchste Niederlagen
1965/66: 11:0 VfB Lichterfelde (Regionalliga Berlin)1956/57: 1:14 1. FC Kaiserslautern (Dt. Meisterschaft)
1962/63: 10:1 SC Tegel (OL Berlin)2021/22: 0:6 RB Leipzig (Bundesliga)
1965/66: 9:0 Berliner SV 92 (Regionalliga Berlin)2011/12: 0:6 Bayern München (Bundesliga)
1934/35: 9:0 MSV Yorck Boyen Insterburg (Dt. Meisterschaft)1990/91: 0:6 Werder Bremen (Bundesliga)
1969/70: 9:1 BVB (Bundesliga)1979/80: 0:6 Hamburger SV (Bundesliga)

 

Spielerrekorde & Hertha Legenden: Meisten Einsätze & Tore

An der Spitze der Liste der Spieler mit den meisten Pflichtspieleinsätzen für Hertha BSC geht es eng zu. Michael Sziedat und Holger Brück liegen mit 383 Partien gleichauf und sind somit beide die Hertha BSC Rekordspieler. Übrigens knapp vor Pal Dardai, der es in 15 Jahren auf 373 Einsätze bei den Profis brachte. Dafür absolvierte kein anderer Spieler mehr Bundesliga-Spiele für die Hertha als der ehemalige Mittelfeldstratege (286).

Auch die Hertha BSC Rekordtorschützen liegen dicht beieinander. Erich Beer ist hier mit insgesamt 112 Treffern führend, Michael Preetz und Lorenz Horr (beide 108 Tore) rangieren auf dem geteilten 2. Platz. In der Bundesliga ist allerdings Torjäger Preetz (84 Tore) Herthas bester Torschütze aller Zeiten. In den Top 10 tummelt sich darüber hinaus ehemalige Hertha-Prominenz wie Marcelinho (65 Tore), Salomon Kalou (48), Vedad Ibisevic (45) oder Marko Pantelic (44).

 

Meiste EinsätzeMeiste Tore
Michael Sziedat (383 Einsätze)Erich Beer (112 Tore)
Holger Brück (383 Einsätze)Lorenz Horr (108 Tore)
Pál Dárdai (373 Einsätze)Michael Preetz (108 Tore)
Hans Weiner (352 Einsätze)Thomas Remark (82 Tore)
Andreas Schmidt (336 Einsätze)Marcelinho Paraíba (79 Tore)

 

 

Hertha BSC Rekordtransfers: Die teuersten Zu- und Abgänge

In der Saison 2019/20 war Hertha BSC auf dem Bundesliga Transfermarkt besonders spendabel und sorgte nicht nur für haufenweise Hertha BSC Transfergerüchte, sondern gleich reihenweise vereinsinterner Rekordtransfers. Dank der Geldspritze von Investor Lars Windhorst konnten sich die Blau-Weißen die Verpflichtungen von Lucas Tousart, Krzystof Piatek, Dodi Lukebakio, Matheus Cunha sowie Santiago Ascacíbar für insgesamt fast 100 Mio. Euro leisten. Tousart ist dabei mit einer Ablöse von 25 Mio. Euro der Hertha BSC Rekordtransfer.

Die mit Abstand meiste Ablöse bescherte Hertha derweil Matheus Cunha. 2021 bewahrheiteten sich die Atlético Madrid Transfergerüchte und der brasilianische Stürmer wechselte für die Rekordablöse von 35 Mio. Euro nach Spanien. Die Top 3 vervollständigen Valentino Lazaro (zu Inter Mailand) und Jhon Córdoba (zu FK Krasnodar).

 

Rekord-ZugängeRekord-Abgänge
Lucas Tousart - 25 Mio.€ (Olympique Lyon)Matheus Cunha - 35 Mio.€ (Atlético Madrid)
Krzysztof Piatek - 24 Mio.€ (AC Mailand)Valentino Lazaro - 22,4 Mio.€ (Inter Mailand)
Dodi Lukébakio - 20 Mio.€ (FC Watford)Jhon Córdoba - 20 Mio.€ (FK Krasnodar)
Matheus Cunha - 18 Mio.€ (RB Leipzig)John Anthony Brooks - 17 Mio.€ (VfL Wolfsburg)
Jhon Córdoba - 15 Mio.€ (1. FC Köln)Mitchell Weiser - 12 Mio.€ (Bayer Leverkusen)

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