Handball WM: Deutschland putzt auch Spanien - nun wartet Norwegen im Halbfinale

Lief in der 2. Halbzeit heiß: DHB-Keeper Silvie Heinevetter

Bildquelle: Sven Mandel CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Handball Deutschland feiert weiter: Die DHB-Auswahl hat bei der Heim-WM mit einem knappen 31:30 (17:16)-Erfolg im letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien den Gruppensieg perfekt gemacht und feiert damit den sechsten Sieg im achten Spiel. Im Halbfinale der Handball WM 2019 bekommen es die noch ungeschlagenen Deutschen nun mit Norwegen zu tun.

Noch bevor die Partie in der Kölner Lanxess Arena angepfiffen wurde, stand Deutschland bereits weitestgehend als Gruppensieger fest. Zu verdanken war es der etwas unerwarteten Schützenhilfe Kroatiens, die Frankreich im Vorfeld mit 23:20 besiegten. Somit hätte sich das DHB-Team für Platz eins in der Hauptgruppe I gegen Spanien sogar eine Niederlange mit bis zu sieben Toren Differenz erlauben können. Doch soweit kam es nicht und die Gefahr einer deutlichen Pleite bestand zu keinem Zeitpunkt.

Vielmehr durfte ein verdienter 31:30-Sieg über den amtierenden Europameister bejubelt werden.

Böhm und Suton mit starken Leistungen

Fabian Böhm war mit fünf Toren bei fünf Abschlüssen nicht nur Mr. 100 Prozent, sondern zugleich bester Werfer. Aber auch der für den schwer verletzten Spielmacher Martin Strobel, der im Duell gegen Kroatien einen Kreuzbandriss erlitt, nachnominierte Tim Suton feierte einen tollen Einstand und steuerte vier Tore bei. Zudem gönnte Bundestrainer Christian Prokop mit Hinblick auf das WM-Halbfinale am Freitag gegen Norwegen einigen Stammkräften wie Kapitän Uwe Gensheimer und Abwehrchef Patrick Wiencek vermehrt Verschnaufpausen. Steffen Weinhold wurde im tabellarisch unbedeutenden Match überhaupt nicht eingesetzt. „Die Jungs wollten sich mit einem guten Gefühl verabschieden. Wir wollten mit Rückenwind nach Hamburg reisen“, erklärte Prokop nach der Partie.

DHB-Abwehr schwächelt - Offensive effizient

Diese begann aus deutscher Sicht sehr gut und nach fünf Minuten führte der WM-Gastgeber mit 3:1. Aber es sollte im weiteren Verlauf der ersten Hälfte die einzige Zwei-Tore-Führung bleiben. In der Lanxess Arena, die von den 19.250 Zuschauern wieder einmal in ein Tollhaus verwandelt wurde, lieferten sich Deutschland und Spanien einen torreichen Schlagabtausch, geprägt von schnellen Abschlüssen. Absetzen konnte sich in einem kurzweiligen Match aber keiner der Kontrahenten, sodass es eng und spannend blieb.

Anders als in den vorherigen Spielen der Handball WM war die DHB-Abwehr gegen die Iberer aber längst nicht so stabil und hatte mit den schnellen Außen und bulligen Kreisläufern der Spanier ihre liebe Mühe. Und das Torwart-Duo Andreas Wolff und Silvio Heinevetter bekam im ersten Durchgang auch nur wenige Bälle zu fassen. Die Folge: Deutschland kassierte bis zur Pause 16 Gegentreffer, so viel wie noch nie bei diesem Turnier. Doch dank einer effektiven Offensive, in der sich Böhm und Suton mit je drei Treffern in den Fokus spielten, und den Akteuren aus der zweiten Reihen lag die DHB-Sieben zur Halbzeit mit 17:16 in Front.

DHB-Team mit Leistungssteigerung nach Wechsel

Auch im zweiten Durchgang erwischte Deutschland wieder den besseren Start. Heinevetter legte im Kasten deutlich zu und auch die Defensive agierte nun konzentrierter. Nach einem Tor von Kai Häfner zum 20:17 lag die Prokop-Truppe erstmals mit drei Treffern vorne (36.). In der 41. Minute stellte Finn Lemke mit seinem ersten Turniertor auf 23:19. Die Spanier fingen sich aber wieder und kämpften sich bis auf 27:28 heran.

Eine Minute vor dem Ende verhinderte Heinevetter beim Stand von 30:29 mit einer glänzenden Parade gegen Morros, der unbedrängt zum Abschluss kam, den Ausgleich und im Gegenzug traf Jannik Kohlbacher zum vorentscheidenden 31:29. Spanien betrieb in den letzten Sekunden zwar noch einmal Ergebniskosmetik, aber der Sieg war Deutschland nicht mehr zu nehmen.

Gensheimer: „Brauchen uns vor Norwegen nicht verstecken“

Das DHB-Team wird mit drei gewonnen Hauptrundenspielen gegen Island, Kroatien und Spanien und einem rundum positiven Gefühl die Reise nach Hamburg antreten. Dort steigt am Freitag (20.30 Uhr) das Halbfinale gegen Norwegen. Die Vorfreude im deutschen Lager ist entsprechend groß. „Im Halbfinale steht man nicht oft. Da ist es egal, welcher Gegner kommt. Wir kennen die Norweger ganz gut, haben in den letzten Jahren öfter gegen sie gespielt. Von daher freuen wir uns drauf“, ließ 'Bam-Bam' Wiencek wissen.

Dennoch ist der Respekt vor Norwegen, mit zehn Spielern aus DKB Bundesliga, groß, wie Gensheimer betonte: „Eine clevere Mannschaft, die dadurch, dass sie bei den letzten Turnieren immer im Halbfinale stand, gezeigt hat, dass sie konstant auf hohem Niveau spielen kann. Sie spielen sehr, sehr schnell, haben starke Spieler im Eins gegen eins. Aber bei der Abwehrleistung, die wir bisher gezeigt haben, brauchen wir uns vor denen auch nicht verstecken.“

Im zweiten Halbfinale kommt es zum Kracher zwischen Dänemark und Frankreich. Die Partie geht ebenfalls am Freitag in Hamburg über die Bühne, Beginn ist um 17.30 Uhr.



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