Hacksaw Jim Duggan heute

Was macht

Bildquelle: Jill Carlson (jillcarlson.org) from Roman Forest, Texas, USA [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Kein Superstar der WWE-/WWF-Geschichte war so patriotisch wie „Hacksaw“ Jim Duggan, der in den 1980er und 90er zu den bekanntesten und beliebtesten Wrestlern gehörte. Ein zäher, liebenswerter Kerl, zu dessen treuen Begleiter ein Kantholz und eine große USA-Flagge gehörten. „Hacksaw“ wurde von der WWF (jetzt WWE) mit Vorliebe gegen heimtückische Bösewichte aus dem Ausland eingesetzt und brachte das Publikum mit seinen „USA! USA!“-Rufen auf seine Seite. Über zwei Jahrzehnte verteidigte Duggan die amerikanische Ehre im Ring und war einer der größten Publikumslieblinge.

Doch auch Jim Duggan, der mit bürgerlichem Namen James Edward Duggan heißt, hat seine große Popularität nicht über Nacht erreicht. Am 14. Januar 1954 wurde er in Glens Falls im US-Bundesstaat New York geboren und war während seiner Highschool-Zeit in verschiedenen Sportarten wie Ringen, Laufen, Basketball oder Football sehr erfolgreich.

Von der NFL zur WWF

Der Ausnahmeathlet hätte auch in der NFL Karriere machen können, nachdem er von den Atlanta Falcons gedraftet wurde, doch eine Knieverletzung verhinderte eine mögliche Profikarriere als Footballspieler. Duggan entschloss sich für einen Weg in das Wrestling-Entertainment und debütierte 1979 in der Mid-South Liga.

Schnell wurde die WWF auf ihn aufmerksam und verpflichtete den damals 27-Jährigen 1981, wo er als Jobber zunächst als Aufbaugegner für Hulk Hogan oder Stan Hansen fungierte. Der große Durchbruch blieb Duggan zunächst verwehrt. Der 1,91 Meter große Kämpfer, dessen Kampfgewicht zwischen 121 bis 132 Kilogramm pendelte, hatte zweifelsohne Kraft und Charisma, was aber auch auf die zahlreichen anderen, damals "vorherrschenden" Wrestler zutraf.

Debile Jim Duggan mit Kantholz

Erst als Duggan 1982 erneut im Mit-South Wrestling aktiv war, entwickelten sich seine Persönlichkeitsmerkmale, für die ihn die Fans heute noch lieben. Er bekam den Spitznamen „Hacksaw“ und das Kantholz wurde zu einem ikonischen Bestandteil seines Gimmicks. Die Idee zum Kantholz hatte sein einstiger Mentor Bruiser Brody, mit dem sich Duggan notfalls auch gegen die damals noch sehr übereifrigen und mitunter hemmungslosen Fans zu Wehr hätte setzen können. Der Rest ist Geschichte!

Das Holz gehörte auch ab 1987, als „Hacksaw“ Jim Duggan erneut in der WWF anheuerte, fest zu seiner Rolle. Mitunter konnte man aber auch den Eindruck gewinnen, dass Duggan selbst ein Brett vorm Kopf hat, da seine Ringrolle mit debilen, komödianten Zügen versehen war. Zugleich stellte der New Yorker aber auch immer seinen Patriotismus gekonnt zur Show und fehdete vorerst mit dem gefährlichen Russen Nikolai Volkoff, mit dem er sich viele harte Schlachten lieferte.

„Hacksaw“: Nach Royal Rumble-Sieg ging's bergab

Ein Jahr später feierte „Hacksaw“, dessen Finisher der Patriot Lariat (Clothesline) und Patriot Tackle (Running Shoulder Block) waren, einen seiner größten Erfolge in seiner Karriere, als er die Premiumausgabe des „Royal Rumble“ gewann.

 

 

Obwohl „Hacksaw“ Jim Duggan bei den WWF-Fans hoch im Kurs stand und er der einzige Wrestler war, der André the Giant KO schlagen konnte, blieb er während seiner sieben Jahre in der WWF ohne Titel. Dabei bestritt er am 1. Februar 1991 WWF-Titelmatch gegen Sgt. Slaughter, allerdings wurde der Gürtel nicht gewechselt, da Sgt. Slaughter aufgrund eines Stuhlschlags disqualifiziert wurde. Auch in der Folge musste Duggan eine Reihe enttäuschender Niederlagen wie gegen Big Men wie Bam Bam Bigelow oder den jungen Yokozuna verdauen.

Als „Hacksaw“ mehr und mehr in die Undercard rutschte, wechselte er 1994 unter Beibehaltung seines Gimmicks in die WCW. Eine kluge Entscheidung, denn dort konnte er auf Anhieb „Stone Cold“ Steve Austin den WCW United States Title abnehmen. Anschließend ging es für „Hacksaw“ aber wieder leicht bergab und er war vornehmlich in der mittleren bis unteren Kampfkarte präsent.

Duggan besiegt Nierenkrebs

1998 ereilte Jim Duggan ein gesundheitlicher Rückschlag, als bei ihm Nierenkrebs diagnostiziert wurde. Da dieser aber frühzeitig erkannt wurde und Duggan einen unbändigen Kampfgeist hat, besiegte er den Krebs und feierte nach erstaunlich kurzer Auszeit sein Comeback im Ring. Allerdings tourte Duggan danach primär durch kleinere Independent-Ligen, durfte aber zwischen 2005 bis 2009 sporadisch in der WWE auftreten, bis er diese still und heimlich verließ.

2011 bekam die Legende und der ewige Publikumsliebling Jim Duggan, der auch jungen Wrestlern mit Rat und Tat zur Seite steht, seinen verdienten Platz in der WWE Hall of Fame!


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