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Trainerentlassung von Gunther Baumann bei 1860 München trotz Vizemeisterschaft
Beim TSV 1860 München drehte sich das Trainerkarussell in der Saison 1966/67 auf Hochtouren. Gleich drei Trainer engagierten die Löwen in nur einer Spielzeit. Nach der Entlassung von Kulttrainer Max Merkel im Dezember übernahm kurzfristig Hans-Wolfgang Weber das Zepter, der seinerseits ab Mitte Februar von Gunter Baumann ersetzt wurde. Trotz sportlicher Erfolge war die Liaison zwischen Baumann und dem TSV 1860 nach der Saison 66/67 wieder beendet und es kam zu einer spektakulären Trainerrochade.
Am 15. Februar 1967 feierte Gunther Baumann als Löwen-Trainer sein Comeback in der Bundesliga, nachdem er im Sommer 1965 beim 1. FC Nürnberg zurücktrat und daraufhin den FC Schweinfurt in der Regionalliga trainierte. 1860 München lag zu diesem Zeitpunkt auf dem 6. Platz und hatte als amtierender Meister natürlich die Ambition, den Titel erfolgreich zu verteidigen.
1860 findet unter Trainer Baumann zurück in die Erfolgsspur
Zum Auftakt der Mission Titelverteidigung erwischte Gunther Baumann jedoch einen Fehlstart und der TSV 1860 München verlor am 22. Spieltag sein Heimspiel gegen den FC Schalke 04 mit 0:2. Doch danach wurde zur Aufholjagd geblasen und die Löwen konnten fünf der folgenden sechs Spiele gewinnen. In der Tabelle klettere die Baumann-Elf auf den 3. Platz und hatte nur 3 Punkte weniger auf dem Konto als Spitzenreiter Eintracht Braunschweig. Im Saisonendspurt schwächelten die 60er jedoch und mussten zwei Niederlagen gegen den KSC und 1. FC Nürnberg sowie ein enttäuschendes Unentschieden gegen Rot-Weiss Essen einstecken.
Somit reichte es am Ende nur noch für die Vizemeisterschaft, während sich Eintracht Braunschweig die Schale sicherte. Dennoch hatte Gunther Baumann, der als Verfechter der offensiven Spielweise bekannt war, sehr gute Arbeit geleistet und die Löwen nach vorne gebracht. In der Bundesliga feierte man acht Siege aus 13 Spielen, während man dreimal als Verlierer vom Platz ging. Zudem hat Baumann den TSV ins DFB-Pokalfinale geführt, wo man aber gegen den Lokalrivalen Bayern München den Kürzeren zog. Vielmehr wurde die Meisterschaft in der Hinrunde verspielt, als man unter Max Merkel deutlich hinter den Erwartungen blieb.
Trainerwechsel zwischen TSV 1860 und VfB Stuttgart
Entsprechend saß Baumann auch relativ sicher auf der Löwen-Bank und eine Trainerentlassung war nicht zu befürchten. Dennoch kam es zur Trennung bzw. vielmehr zu einer spektakulären Trainerrochade. Gunther Baumann wechselte als Trainer zum VfB Stuttgart und ersetzte Albert Sing, während Sing dessen Nachfolger beim TSV 1860 München wurde.
Privat ist über Gunther Baumann nicht allzu viel bekannt. Allerdings weiß man, dass er während seiner Trainerkarriere bis 1955 die Vereinsgaststätte des 1. FC Nürnberg betrieb. Danach übernahm seine Ehefrau das Zepter in der Gaststätte. Erst nach Beendigung seiner Trainerlaufbahn nahm er seine Tätigkeit in besagter Lokalität wieder auf. Gunther Baumann verstarb am 7. Februar 1998 im Alter von 77 Jahren.
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