Alle Ergebnisse der Matchcard von One Championship - Conquest of Champions

Ergebnisse von One Championship - Conquest of Champions

Bildquelle: MAZA FIGHT JAPAN CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Flickr.com (Bild bearbeitet)

In der Mall of Asia Arena in Manila (Philippinen) stieg heute ONE - Conquest of Champions. Die Philippinen sind in den letzten Monaten zu einem der wichtigsten Märkte für ONE Championship gereift. Insbesondere weil von dort mittlerweile einige gute Kämpfer kommen. Und asiatische Stars sind nun mal ein wichtiges Gut für die Herren bei ONE.

Gleich zwei MMA-Titel sollten heute auf dem Spiel stehen. Und zwar im Leichtgewicht sowie im Schwergewicht. Beides Kämpfe mit philippinischer Beteiligung versteht sich. Es sollte ein Happy End für die Fans vor Ort werden! Außerdem wieder auf dem Programm: einige Kämpfe nach Kickbox und Muay Thai Regeln.

Agustian und Fujisawa siegen im Fliegengewicht

Los ging es mit Bangladeshs Asraful Islam (0-1) gegen Indonesiens Rudy Agustian (5-2) im Fliegengewicht. Ein recht einseitiger Kampf, in dem Islam dem Wrestling und der Bodenkontrolle von Agustian wenig entgegenzusetzen hatte. Zwar konnte Islam phasenweise die Mitte behaupten, doch nachdem er über weite Strecken auf dem Boden kontrolliert worden war, war ihm der Zahn gezogen. Er hatte nur die Takedowns seines Gegners im Sinne und ließ die Hände nicht mehr richtig fliegen. Seine zaghaften Schläge dadurch ohne Konsequenz. Und immer wieder gelang es Agustian, den Kampf auf den Boden zu bringen, sodass einem weitgehend ungefährdeten Punktsieg nichts mehr im Weg stand.

Es folgte ein weiterer Kampf im Fliegengewicht: Japans Akihiro Fujisawa (4-0) gegen Rockie Bactol (1-0) von den Philippinen, den ersten heimischen Kämpfer auf der Matchcard. Die Sympathien des Publikums entsprechend klar verteilt. Großer Altersunterschied von 20 Jahren zwischen den beiden Kämpfern. Fujisawa 39 Jahre alt, Bactol 19 Jahre alt. Beide hatten jedoch lange zusammen trainiert und kannten sich gut. Entsprechend eng stellte sich der Kampf dar. Keiner konnte wirklich klar die Oberhand über den anderen erlangen. Die Schnelligkeit natürlich in der Ecke des jüngeren Bactol. Doch es war ein wirklich ausgeglichener Kampf, der auf allen Ebenen ausgetragen wurde. Der Japaner dabei etwas präziser und mit gut getimten Takedowns. Fujisawa immer dann am effektivsten, wenn er die Distanz schließen konnte. Bactol profitierte meistens, solange es ein Schlagabtausch war, da er eingedenk seiner Jugend die Schnelligkeit für sich hatte. Je länger der Kampf ging, umso mehr schien er Fujisawa zu favorisieren, da er den Kampf besser kontrollierte und Bactol fast nach Belieben in ringerische Auseinandersetzungen zwingen konnte. Dies mündete in einem späten TKO, als Fujisawa aus der Top Control mehrere Ellbogenstöße in Serie durchbringen konnte, gegen die Bactol keine vernünftige Verteidigung zusammenbringen konnte.

Klare Siege für Miado und Hao

Anschließend ging es weiter runter ins Strohgewicht: Chinas Peng Xue Wen (3-4) gegen Jeremy Miado (7-3) von den Philippinen. Wen mit ein 56-4 Kampfrekord im Ringen (olympischer Stil) und einer Silbermedaille für China. Miado mit dekoriertem Kickbox-Hintergrund. Die taktische Marschrichtung war für beide also klar. Hierbei konnte Miado der Ersten klar seinen Stempel aufdrücken. Wesentlich mehr Volumen von ihm auf den Beinen. Überdies schmiss er alles mit Schnelligkeit und ordentlich Dampf dahinter. Wen nur punktuell mit Erfolg, wenn er einige Leg Kicks traf. Seine Takedown-Versuche wurden allesamt abgewehrt. In der Zweiten landete dann ein Schlag, der sich in der Ersten schon mehrfach angekündigt hatte. Ein Aufwärtshaken von Miado sendete, Wen, der bis dahin nur auf den Fersen unterwegs gewesen war, zu Boden, sodass das nachfolgende Ground and Pound noch ein Schleifchen drum machte und das TKO resultierte.

Danach folgte einer von zwei Muay Thai Kämpfen des Tages, Han Zi Hao (59-15) aus China gegen Azwan Che Wil (35-10) aus Malaysia im Bantamgewicht. Hao fuhr hier einen souveränen Sieg in der ersten Runde ein. Er war sichtbar überlegen. Wil nahezu ohne jede Seitenbewegung, wodurch es für Hao, der ohnehin einen Reichweitenvorteil hatte, sehr leicht war, seine Attacken abzuwinkeln. Der Kampf endete letztlich via TKO, als Wil nicht mehr weitermachen konnte, da ein abgewehrter Kick seinen Arm verletzte. Hao aber mit zwei Niederschlägen auch deutlich überlegen. Ganz klare Sache!

Samy Sana besiegt Armen Petrosyan

Als Nächstes kam ein Ausflug ins MMA-Schwergewicht. Japans Hideki Sekine (7-2) traf auf Brasiliens Alexandre Machado (8-3). Sekine mit 45 Jahren kein junger Hüpfer mehr. Allerdings ein siebenfacher Landesmeister im BJJ und überdies auch ein aktiver pro Wrestler und Schwarzgurt im Judo. Und diese ringerische Erfahrung sollte sich auch zeigen. Machado versuchte schon früh, den Knockout zu landen. Doch Sekine fand Gelegenheit, den Körper von Machado zu umfassen. Und der war anschließend auf dem Takedown Boulevard unterwegs. Sekine rang ihn einfach zu Boden und wann immer Machado wieder hochkam, donnerte Sekine ihn wieder nach unten, solange er den Bodylock aufrechterhalten konnte. Doch in der Zweiten landete Machado den Treffer, den er in der Ersten noch vergebens gesucht hatte. Der extrem bullige Sekine hat am Boden keine Antworten mehr, nachdem er schwer getroffen und am Boden bearbeitet wurde. Das TKO war die folgerichtige Konsequenz.

Der letzte Vorkampf wurde nach Kickbox-Regeln abgehalten. Italiens Armen Petrosyan (69-18-1) und Samy Sana (132-8-1) aus Frankreich trafen im Catchweight aufeinander. Armen Petrosyan der Bruder von Giorgio Petrosyan, der vielen als bester Kickboxer der Welt gilt. Petrosyan kam zunächst etwas besser in den Kampf. Doch das änderte sich schlagartig, als Sana einen Kick fangen und im Gegenzug eine Rechte landen konnte. Von da an war Petrosyan auf Roller Blades. Zwei Niederschläge brachten ihn an den Rand des TKO in Runde eins! Petrosyan kam jedoch recht gut erholt aus der Ecke zurück und startete wieder besser in die Runde. Es gelang ihm nun in Runde zwei besser, in seine Distanz zu kommen. Doch wann immer Sana landete und seinerseits nach vorne ging, grub er Petrosyan das Wasser ab. Insbesondere weil dieser klar von den Treffern beeinflusst wurde. Sana bekam wenig überraschend den Sieg zugesprochen, nachdem der Kampf über die Distanz gegangen war.

Enge Kiste für Suzuki, Nakashima mit mustergültigem Punktsieg

Die Main Card machte nach der Eröffnungszeremonie da weiter, wo die Vorkämpfe aufgehört hatten: im Kickboxen. Japans Hiroaki Suzuki (40-11-1) traf im Bantamgewicht auf Deividas Danyla (46-11) aus Litauen. Danyla war in der Ersten besser unterwegs, als er mit vielen Kicks mehr Volumen geltend machen konnte. Doch auf den letzten Metern der Ersten schlüpfte ein linker Haken von Suzuki durch die Deckung und resultierte in einem Niederschlag. Die Runde dadurch vollkommen auf den Kopf gestellt. In der Zweiten war es wieder ähnlich. Danyla der aktivere der beiden mit wesentlich mehr Volumen. Suzuki war wieder auf der Suche nach dem entscheidenden Schlag, dadurch aber zu inaktiv. In der Dritten kämpften beide mit offenem Visier. Keiner konnte sich hier einer Punktführung sicher sein und beide suchten den KO. Ein offener Schlagabtausch, der dem Publikum einige Ohs und Ahs entlockte. Suzuki dabei mit den deutlicheren Treffern, doch Danyla nach wie vor mit etwas mehr Volumen. Am Ende wurde Suzuki der Sieg zugesprochen.

Danach ging es im MMA weiter mit den Weltergewichten James Nakashima (9-0/USA) gegen Raimond Magomedaliev (5-0/Russland). Eine interessante erste Runde zwischen beiden, bei der man noch nicht so recht abschätzen konnte, wohin die Reise gehen sollte. Magomedaliev mit mehr Erfolg auf den Beinen. Doch als er nach einem Kick stolperte, war Nakashima sofort zur Stelle und sicherte sich die Ground Control. In Runde zwei riss Nakashima diesen Kampf nach und nach an sich. Und wieder war es ein eigener Kick, der Magomedaliev in Bedrängnis brachte, als Nakashima diesen fangen konnte. Von da an machte Nakashima das, was er am besten kann: Den Gegner am Boden zermürben! Hier zeigte sich, dass Magomedaliev selber noch nie die Distanz gehen musste, da er all seine Kämpfe vorzeitig gewinnen konnte. Nakashima hingegen ein Spezialist darin, die Punktrichter über die Distanz zu überzeugen. Und so tat er es auch dieses Mal. Runde drei brachte er komplett in Top Control zu, wobei er einmal den Rücken nahm und auch eine Full Mount Position erreichen konnte. Keine Chance für Magomedaliev, der fertig schien und am Boden nur um sein relatives Wohlergehen, aber nicht mehr um den Sieg kämpfen konnte. Es war bereits der fünfte ehedem ungeschlagene Gegner, der seine erste Niederlage durch James Nakashima erlitt. Nakashima, mit einem sehr ökonomischen und effektiven Matchplan, ist jemand, der über die Distanz für niemanden leicht zu besiegen sein dürfte. Ein sehr smarter Kämpfer!

Sehr knappe Siege für Saemapetch und Banario

Es kam nun zum nächsten Kampf im Muay Thai: Im Bantamgewicht traf Russlands Alaverdi Ramazanov (59-3) auf Saemapetch Fairtex (118-14-1) aus Thailand. Ramazanov bereits mit zwei Siegen seit Oktober in den ONE Super Series. Saemapetch jedoch sein größter Test bislang. Eine enge erste Runde. Beide mit guten Treffern. Ramazanov dabei zunächst der aggressivere Kämpfer. Doch auch Saemapetch fand sein Timing und wurde mit Kontern immer effizienter. Schwer zu sagen, wie man diese Runde bewerten sollte. Auch die zweite Runde super eng. Beide mit guten Kontern. Wirklich ein klasse Muay Thai Kampf auf Augenhöhe und auf einem guten Niveau! In der Dritten konnte Ramazanov Eindruck schinden, in dem er aggressiv nach vorne ging und seinen Gegner mit zwei gut getimten Push Kicks jeweils die Balance rauben konnte. Saemapetch dafür mit etwas mehr Erfolg zu Beginn der Runde, als er fast alle Schlagabtausche für sich entschied. Am Ende wurde es eine Punktentscheidung für Saemapetch. Bei einem so knappen Kampf hätte man wirklich lieber auf fünf Runden gehofft. Denn nach drei Runden war es schwer, jemanden klar vorne auszumachen.

Danach ging es für den Rest der Show zurück zum MMA. Indiens Rahul Raju (5-3) gegen Honorio Banario (13-7) von den Philippinen im Leichtgewicht. Raju war ein Ersatzgegner für den kurzfristig ausgefallenen Dae Sung Park. Banario der wesentlich Erfahrenere der beiden, was sich auch durchweg in Runde eins äußerte. Der Inder mehr am Reagieren als am Agieren. In Runde zwei änderte Raju seine Strategie. Er suchte sofort nach dem Takedown und fand ihn auch früh in Runde zwei. Dies sicherte ihm einiges an Top Control. Doch Banario konnte ihn fast in eine Armbar locken. Banario weiterhin mit dem Vorteil, doch Raju hatte nun mit seinem Wrestling einen möglichen Weg zum Sieg aufgetan. Beide am Ende der Zweiten schon sichtbar erschöpft. Früh in Runde drei landete Raju einen Konter Takedown, konnte Banario aber nicht lange unten halten. Doch er ließ sich nicht beirren und trachtete weiterhin danach, den Kampf auf den Boden zu bringen. Es entbrannte ein Geplänkel auf der Matte, in dem beide ihre letzten Körner verschossen. Beide waren am Ende der Runde vollkommen abgekämpft, wobei Raju fast noch mit einem unverhofften Choke erwischt worden wäre. Doch er hielt durch und schaffte es dank der finalen Glocke über die Ziellinie. Es wurde eine Entscheidung zugunsten des Heimkämpfers Banario, doch Raju hatte sich als Ersatzkämpfer ebenfalls sehr gut verkauft.

Vera und Folayang siegen – fünf ONE Titel für die Philippinen

Zeit für den Co-Main Event und den Ersten von zwei Titelkämpfen des heutigen Tages. Singapurs Amir Khan (11-3) gegen Eduard Folayang (20-6) von den Philippinen um den vakanten Titel im Leichtgewicht. Folayang war bereits in der Vergangenheit träger dieses Titels. Nun wollte er ihn vor heimischer Kulisse ein weiteres Mal erringen. Dazu musste er jedoch an Amir Khan vorbei, dem Mann mit den bislang meisten Knockouts in der Geschichte von ONE Championship. Khan auch insofern ein interessanter Kämpfer, da er seine Erfolge trotz eines bestehenden Tourettesyndroms erlangen konnte.

Die erste Runde startete verhalten. Beide blieben auf Distanz. Khan baute auf Konter, die im Laufe der Runde dann aber auch vermehrt fand. Der Eindrucksvollste davon sendete Folayang kurzzeitig auf die Matte. Doch als Khan schon Blut roch, war er etwas zu übereilt. In dessen Nachsetzen konterte Folayang ihn mit einem Takedown, was ihm die nötige Zeit und Position verlieh, nicht noch weitere Schläge in dieser kritischen Phase einstecken zu müssen. Runde zwei lief wesentlich besser für Folayang. Khan, zu sparsam mit offensivem Output, begnügte sich auf Konter zu lauern, wodurch Folayang mehr und mehr in diesen Kampf fand. Insbesondere gegen den Zaun und durch einen starken Takedown, als er ein Flying Knee von Khan konterte, konnte Folayang Eindruck schinden. Mehrere Spinning Backfists von Folayang belegten, dass er so langsam aber sicher in Schwung kam. Khan nun gefordert! Auch in der Dritten blieb Khan jedoch zu einseitig. Keine wirklichen Kombinationen von ihm. Er boxte fast nur einzelne Schläge und war insgesamt viel zu passiv.

Fast schien es, als hätte er neben seiner Power keinen Plan B. In der Vierten war Folayang weiterhin der weit Aktivere der Beiden und konnte den Kampf überwiegend in seinem Sinne gestalten. Khan allenfalls mit punktuellen Erfolgen. Aber eine zusammenhängende Strategie war kaum auszumachen. Weder erzwang er die Art Faustkampf, in der er die besseren Karten gehabt hätte, noch waren seine Konter gefährlich genug. Erst in der spät in der Fünften trat Khan noch einmal mit dem Mut der Verzweiflung aufs Gaspedal. Doch musste er auf einen KO hoffen, der nicht mehr kommen wollte. Zur Begeisterung des anwesenden Publikums errang Eduard Folayang zum zweiten Mal den Titel im Leichtgewicht. Somit hält das Gym "Team Lakay" um Eduard Folayang nun vier der acht MMA Titel von ONE Championship! Da braut sich was zusammen in den Philippinen!

Im Main Event ging es um den Titel im Schwergewicht. Italiens Mauro Cerilli (12-2) gegen Titelverteidiger Brandon Vera (15-7), den wohl international bekanntesten MMA-Kämpfer der Philippinen. Cerilli seines Zeichens amtierender Cage Warriors Champion. Brandon Vera nach annähernd zwei Jahren Pause und im Alter von 41 Jahren zwar amtierender Champion. Aber nicht wirklich der Favorit. Allerdings waren alle Prognosen nach einer Minute und vier Sekunden über den Haufen geworfen, als Brandon Vera einen linken Konter-Haken landete. Cerilli, zu versessen den Knockout zu jagen, fand eben diesen. Nur nicht so, wie er sich das erhofft hatte. Einem erfahrenen Kämpfer wie Vera hinterher zu rennen, ist nun mal keine gute Idee. Ein Sieg mit dem auch der fünfte (!) ONE Titel in den Philippinen blieb.


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