Regionalliga: Ausschreitungen überschatten Sieg des BFC Dynamo über Union
Der BFC Dynamo hat das brisante und prestigeträchtige Berlin-Derby beim 1. FC Union Berlin II mit 1:0 für sich entschieden. Vor einer Regionalliga-Rekordkulisse mit 8.196 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei sorgten aber ein paar Heimfans für den negativen Höhepunkt, als sie in der Schlussphase des Spiels den Dynamo-Fanblock stürmen wollten, was zu einer rund 20-minütigen Spielunterbrechung führte.
Vor einer großartigen Kulisse boten beide Mannschaften im ersten Durchgang ein unterhaltsames Spiel, in dem beide druckvoll starteten. Die U23 von Union konnte sich in der Anfangsviertelstunde jedoch mehr Spielanteile sichern und strahlte vor allem über die rechte Seite mit Ahmed Razeek Gefahr aus.
Es dauerte knapp 30 Minuten, als die Dynamos durch Christian Preiss ihre erste nennenswerte Chance hatten, doch Union-Keeper Steve Kroll konnte dessen Schuss souverän parieren. Nach intensiven 45 Minuten, in denen es aber insgesamt wenig Strafraumszenen zu bestaunen gab, ging es torlos in die Kabine.
Der BFC Dynamo erwischte gegen den alten DDR-Erzrivalen den besseren Start im zweiten Durchgang und ging mit der zweiten Torchance prompt in Führung. Nach einer Unachtsamkeit in der Union-Hintermannschaft versuchte es Martin Zurawsky (53.) mit einem Schuss, der von Christian Stuff unglücklich zu einer Bogenlampe abgefälscht wurde und hinter Kroll im Köpenicker-Kasten einschlug. Der Jubel im mit 2.010 voll besetzten Dynamo-Fanblock war riesengroß. „Da hatte ich auch ein bisschen Glück. Aber es ist einfach supergeil, in so einem Spiel das entscheidende Tor zu machen“, sagte der Matchwinner nach der Partie.
Zwar ließ sich Union Berlin vom Rückstand nicht entmutigen und verlagerte das Spiel mehr und mehr in die BFC-Hälfte, doch allzu große Chancen sprangen nicht mehr heraus. Auch nachdem bei den Gästen aus Hohenschönhausen Kapitän und Ex-Unioner Björn Brunnemann in der 70. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote sah, konnten die Unioner die numerische Überlegenheit auf dem Rasen nicht ausnutzen.
Derby für 18 Minuten unterbrochen
Dafür schaukelte sich auf den Rängen die Stimmung immer höher. So hoch, bis sie letztlich überkochte und rund 40 vermummte „Union-Fans“ den Gästeblock über die Haupttribüne versuchten zu stürmen. Während Ordner und Polizisten unter Einsatz von Pfefferspray die Randalierer daran hinderten, musste Schiedsrichter Eugen Ostrin das Berlin-Derby in der 81. Minute für 18 Minuten unterbrechen. Nach Wiederanpfiff hatten die Union-Bubis durch Tugay Uzan (87.) noch einmal eine große Gelegenheit zum Ausgleich, doch sein Schuss verpasste sein Ziel ganz knapp. Mit Leidenschaft verteidigten die Dynamos den knappen Vorsprung gegen aufopferungsvoll anrennende und kämpfende Unioner.
In der Regionalliga Nordost liegt Aufsteiger BFC nach dem Dreier mit 28 Punkten auf dem 7. Rang, während Union (24 Punkte) Zehnter ist.
Bildquelle: Jörg Künstler
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