French Open 2019 gestartet - Angelique Kerber raus - Alexander Zverev im Fokus

Kerber bei French Open 2019 mit Erstrunden-Aus

Bildquelle: Carine06 from UK CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Das größte Sandplatzturnier im Tennisjahr hat gestern in der Hauptstadt Frankreichs begonnen – und war für die deutsche Nummer 1 bei den Damen auch schon wieder vorbei: Angelique Kerber, aktuelle Nummer 5 der Weltrangliste der Damen, unterlag der Weltranglisten-81. Anastasia Potapova mit 4:6, 2:6 und schied damit bereits zum fünften Mal in der Auftakt-Runde von Roland Garros aus. Einer Sensation kam ihre Niederlage gleichwohl nicht gleich. Nach ihrer in Madrid zugezogenen Bänderverletzung im Sprunggelenk war sie weit entfernt von einer idealen Vorbereitung nach Paris angereist.

Dass der Fuß angeschlagen war, habe sie während des Matches zwar gespürt, sagte die 31-jährige Kielerin, die sämtliche Grand-Slam-Turniere außer jenes auf Sand bereits gewonnen hat. „Das soll keine Entschuldigung sein. Ich habe schon gehofft, dass ich ein bisschen besser spiele“, fügte sie jedoch an.

So bleiben zwei Viertelfinalteilnahmen bei den French Open die besten Ergebnisse in ihrer Vita bei diesem Turnier. Insbesondere im Damenturnier stellt sich schnell die Frage, wer für die Deutschen die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Denn auch andere Spielerinnen des ohnehin nicht riesigen deutschen Aufgebots haben die Segel bereits streichen müssen.

Auch Görges wird das Pech in der Vorbereitung zum Verhängnis

Antonia Lottner zum Beispiel, die dennoch in Paris eine sehr gute Figur abgab. Die Nummer 147 der Welt hatte sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft, jedoch Pech, umgehend gegen die zuletzt wiedererstarkte Johanna Konta (Großbritannien) ins Feld ziehen zu müssen. Konta hatte zuletzt bereits beim Masters in Rom geglänzt, sich bis ins Finale vorgespielt. Gegen Lottner genügte ihr nach einem ersten Satz mit sieben Aufschlagverlusten (6:4) ein Break zum Abschluss des zweiten Durchgangs zum Sieg (6:4).

Ähnlich wie Kerber, hatte auch die deutsche Nummer 2, Julia Görges, im Vorfeld der French Open mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Genauer: mit einer entzündeten Halswirbelsäule, die sie mitunter drei ihrer Finger nicht spüren ließ. Auch von Görges waren darob in Paris keine Wunderdinge zu erwarten. Wie Lottner musste auch sie am Montag in ihrem Erstrundenmatch antreten. Gegen die Estin Kaia Kanepi (88. der Welt) flog sie letztlich ebenso wie Kerber tags zuvor aus dem Turnier (5:7, 1:6).

Zumindest Siegemund in Runde 2 – für Zverev soll es viel weiter gehen

Am Nachmittag greifen dann auch Andrea Petkovic gegen Alison Riske (USA) und Tatjana Maria gegen Danielle Collins (USA) ins Geschehen ein. Für Mona Barthel startet das Turnier derweil erst am Dienstag mit der Partie gegen die sich in der Setzliste befindende Französin Caroline Garcia. Für die Verhinderung eines zumindest statistischen deutschen Debakels sind sie neben Laura Siegemund die letzten Bastionen. Siegemund hat es bislang als einzige der deutschen Damen in die zweite Runde geschafft, blickt dort aber mit Dubai-Siegerin Belinda Bencic (Schweiz) einer Mammutaufgabe entgegen.

Hoffnungsvoller blicken dieses Mal die deutschen Herren gen zwei Wochen Paris. Einen großen Anteil macht dabei der jüngste Erfolg von Alexander Zverev in Genf aus. Nach sehr durchwachsenen Leistungen in der bisherigen Sandplatzsaison hat er am jüngsten Samstag im Schweizerischen das ATP-250-Turnier gewonnen und somit seine erste Trophäe im Kalenderjahr eingesackt. In Paris geht es für die Nummer 5 der Weltrangliste der Herren am Dienstag gegen den Australier John Millman los.

 

 

Kohlschreiber mit guten Chancen auf mehr - Hanfmann krasser Außenseiter

Bereits in der zweiten Runde angekommen ist Philipp Kohlschreiber, nachdem er mit einigen starken Auftritten in dieser Saison bereits Lust auf mehr gemacht hatte. Gegen den Niederländer Robin Haase siegte er 6:4, 6:4, 6:7 und 6:1, präsentierte sich dabei variabel, mit guter Schlaglänge und hoher Stabilität. Zudem nährte ein anderes, wesentlich überraschenderes Ergebnis die Hoffnungen auf Zugaben: Nicolas Mahut, der mit einer Wildcard ins Turnier gekommen war, besiegte nach 0:2-Satzrückstand noch völlig überraschend den starken italienischen Sandplatzspieler Marco Cecchinato in fünf Durchgängen und gilt als vermeintlich niedrigere Hürde für Kohlschreiber auf den Weg in Runde 3.

Ebenfalls in der Auftaktrunde konnte sich Oscar Otte als Lucky Loser aus der Qualifikation behaupten. Er besiegte den Tunesier Malek Jaziri in vier Sätzen und darf sich nun in der zweiten Runde auf eine seltene Begebenheit freuen, nämlich auf ein Match gegen die lebende Tennislegende Roger Federer, der erstmals seit 2015 wieder in Roland Garros auftritt. Noch heftiger erwischt hat es derweil den Qualifikanten Yannick Hanfmann, der gegen den Top-Favoriten und elfmaligen French-Open-Sieger Rafael Nadal ein derart aussichtslos wirkender Underdog ist, dass einige Wettbüros keine Siegquote für Nadal ausgeben.

Marterer gegen Tsitsipas chancenlos

Auch für den in dieser Saison beachtlich auftretenden Jan-Lennard Struff wird es derweil schwierig: Er muss gegen eine der kanadischen Youngster-Hoffnungen ran: den Weltranglisten-24. Denis Shapovalov. Im Match der Qualifikanten trifft derweil Yannick Maden auf den Belgier Kimmer Coppejans. Rudolf Molleker bekommt es mit dem Kasachen Alexander Bublik, Mischa Zverev mit Routinier Richard Gasquet zu tun.

Cedrik-Marcel Stebe spielt gegen den Russen Karen Khachanov, Peter Gojowczyk gegen Veteran Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich). Bereits ausgeschieden ist Maximilian Marterer – wenig überraschend gegen den starken Griechen Stefanos Tsitsipas.


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