Bildquelle: Keith Allison from Hanover, MD, USA CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Alexander Zverev erreicht Achtelfinale von Shanghai nach Arbeitssieg über Chardy
Deutschlands derzeit bester Tennisprofi Alexander Zverev hat beim Masters 1000 in Shanghai dank eines waschechten Arbeitssieges gegen den Franzosen Jeremy Chardy das Achtelfinale erreicht. Der 22-jährige Hamburger biss sich in zwei äußerst knappen Sätzen durch, gewann dabei jeweils den Tiebreak. Im ersten Durchgang benötigte er gleich sechs Satzbälle, um den hartnäckigen Kontrahenten entscheidend zu distanzieren. Dabei war Zverev noch bestens mit einem Break ins Match gestartet, agierte in der Folge aber nicht konstant genug, um einen Sieg deutlich unter den finalen 1:49 h zu kreieren.
Sein Achtelfinalgegner ist nun der junge Russe Andrey Rublev, der John Millman regelrecht vom Court fegte. 6:2 und 6:0 siegte der 21-Jährige gegen den Australier, der noch am Sonntag im Finale des ATP 500 von Tokio gestanden und dort gegen Novak Djokovic den Kürzeren gezogen hatte. Für Zverev geht es gegen Rublev nicht nur darum, seinen Weg in Shanghai fortzusetzen, sondern auch wichtige Zähler im ATP Race 2019 zu holen, um sich für das ATP-Finale in London im November zu qualifizieren. Die ärgste Konkurrenz um die wenigen verbleibenden Startplätze setzte sich am Mittwoch in Shanghai ebenfalls durch.
Weshalb es sich lohnt, eine Challenge bis zum Ende aufzubewahren
Zverev begann gegen den erfahrenen Chardy am Nachmittag in Shanghai (Ortszeit) stark, trumpfte selbstbewusst bei dessen Aufschlag auf und breakte ihn prompt. Das Rebreak mit kleiner Verzögerung zum 2:2 läutete dann jedoch ein für Zverev typisches Match im Jahr 2019 ein: eines mit Licht und Schatten, einigen Unmutsäußerungen, etlichen Assen (21) und ein paar schlechten Entscheidungen bei der Chancenverwertung. Zu Zverevs Glück wusste Chardy jedoch mit seinen guten Gelegenheiten – etwa bei Passierbällen – in Big-Point-Situationen ebenso wenig anzufangen, sodass es insbesondere im ersten Satz zu einem recht langlebigen Showdown kam.
Länger als eine Viertelstunde beharkten sich die beiden Protagonisten im Tiebreak, den Zverev schließlich mit 15:13 gewann. Zwei seiner Challenges hatte er bei Aufschlag Chardy bereits falsch gezogen, doch blieb ihm noch die Entscheidende: Bei Zverevs sechsten Satzball geriet ein Angriff von Chardy zu lang, der Call jedoch blieb aus. Statt des 14:14 zog der Deutsche das Hawkeye zurate – und ballte die Faust, als er den schwarzen, kreisförmigen Querschnitt des Balls auf der Leinwand hinter der Linie nebst des obligatorischen „Out“ sichtete. War nach fast einer Stunde Spielzeit damit der Widerstand Chardys gebrochen?
Break im zweiten Durchgang in letzter Minute
Mitnichten! Die Nummer 71 der Weltrangliste der Herren dachte überhaupt nicht daran, einen Gang nach unten zu schalten, setzte stattdessen Zverev weiter unter Druck und breakte ihn zum 3:2. Als bereits alles nach Satzausgleich aussah, kam der Deutsche jedoch zurück, profitierte beim Break zum 5:5-Ausgleich dabei jedoch von einigen unnötigen Fehlern des Franzosen. Wenig später im Tiebreak ging es indes wesentlich schneller als einen Satz zuvor (7:3). Zverev nutzte seinen zweiten Matchball. Letztlich siegte der Hamburger verdient, weil er in einem sonst ausgeglichenen Match satte 14 Winner mehr produzierte als Chardy.
Will Zverev jedoch um den Turniersieg in Shanghai mitspielen, scheint eine Leistungssteigerung unabdingbar, vor allem in Sachen Konstanz. Einige Runden sollte er mit Blick auf einen der acht Startplätze beim ATP-Finale in London im November in jedem Fall noch bewältigen, um wichtige Punkte im ATP Race zu sammeln. Seine fast gleichauf liegende Konkurrenz für voraussichtlich nur zwei verbleibende Startplätze besteht aktuell aus einem Quartett, das sich ebenfalls für das Achtelfinale in Shanghai qualifiziert hat: Roberto Bautista Agut, David Goffin, Matteo Berrettini und Fabio Fognini.
Siegemund wartet in Linz auf deutsche Weggefährten für die zweite Wochenhälfte
Mitte der Woche sind auch noch einige DTB-Damen im Rennen des WTA-Turniers in Linz. So zum Beispiel Laura Siegemund, die sich als Qualifikantin in der ersten Runde gegen Fiona Ferro (Frankreich) in drei Sätzen durchgesetzt hat. Im Achtelfinale trifft sie auf die Russin Ekaterina Alexandrova. Für selbe Runde hatte sich auch Anna-Lena Friedsam überraschend mit einem Sieg gegen Belinda Bencic (Schweiz) qualifiziert, die immerhin Zehnte der Weltrangliste der Damen ist.
Gegen die Kasachin Elena Rybakina verlor Friedsam den ersten Durchgang 3:6 und kämpfte sich während des Verfassens dieses Artikel dank eines 7:5 im zweiten Durchgang ins Match zurück. Tamara Korpatsch hatte beim 1:6 und 3:6 gegen die ehemalige French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko (Lettland) in der Runde der letzten 16 dagegen wenig zu bestellen. In einem innerdeutschen Achtelfinalduell treffen am Mittwochabend Julia Görges und Andrea Petkovic aufeinander.
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