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Saison 1969/70: Trainerentlassung von Zlatko Čajkovski bei Hannover 96

Zlatko Čajkovski 1969/70 bei Hannover 96 entlassen

Bildquelle: Noske, J.D. CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Es kam einer großen Sensation gleich, als Hannover 96 Star-Trainer Zlatko Čajkovski zur Saison 1968/69 vom FC Bayern holte. Doch bei den Niedersachsen konnte 'Tschick' wie Zlatko Čajkovski meist genannt wurde, die hohen Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Nach anderthalb Jahren als Trainer von Hannover 96 wurde Zlatko Čajkovski Anfang Dezember 1969 entlassen. Die Trainerentlassung hatte leichte Charakterzüge von einem Rosenkrieg.

Mit der Verpflichtung von Zlatko Čajkovski gelang Hannover 96 ein echter Coup. Mit Hilfe des renommierten und erfolgreichen Übungsleiters wollten die „Roten“ zu neuen Ufern aufbrechen, doch Wunderdinge konnte der Jugoslawe, der ein großer Gegner des Defensivfußballs war, nicht vollbringen. In seiner Debüt-Saison als Hannover 96 Trainer führte er den Klub 1969 auf den 11. Platz. Da die verschuldeten Niedersachsen kaum Geld für neue Spieler hatten, musste Zlatko Čajkovski in der Saison 1969/70 weitestgehend auf den Kader der Vorsaison bauen. Darunter war auch ein gewisser Jupp Heynckes, der in der Offensive wirbelte.

H96-Trainer Zlatko Čajkovski auch im zweiten Jahr glücklos

Doch Zlatko Čajkovski erwischte mit Hannover 96 in seiner zweiten Spielzeit einen starken Start und nach sieben Spieltagen lagen die „Roten“ auf dem 4. Platz. Diese Platzierung konnte die Elf von der Leine aber nicht halten und dunkle Wolken machten sich über Hannover breit. Der traurige Höhepunkt war vier Pleiten in Serie, die die Zlatko Čajkovski-Truppe zwischen dem 8. bis 11. Spieltag kassierte. Auch der Star-Trainer konnte das Ruder nicht mehr herumreißen.

Zwar feierte man am 12. Spieltag einen 2:1-Heimerfolg gegen Bundesliga-Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen, was sich aber nur als kleines Strohfeuer entpuppte. Denn es folgten Niederlagen gegen Schalke, Bayern München und Borussia Mönchengladbach. Die Schlappe auf dem Bökelberg in Gladbach am 15. Spieltag sollte zugleich das letzte Spiel von Zlatko Čajkovski als Hannover 96 Trainer sein.

Čajkovski Trainerentlassung wegen Erfolglosigkeit und Treuebruch

Die Niedersachsen haben 'Tschick' Zlatko Čajkovski aufgrund von Erfolglosigkeit die Entlassung ausgesprochen und bis Ende des Jahres übernahm der Amateurtrainer und ehemalige H96-Spieler Rolf Paetz interimsmäßig den Trainerposten. Am 29. Dezember folgte dann Hans Pilz, der zuvor bei 1860 München tätig war und nun auf der Trainerbank der Hannoveraner Platz nahm.

Die Trainerentlassung und Trennung von Zlatko Čajkovski lief aber nicht ganz unproblematisch. Denn der stark verschuldete Verein wollte den teuren Trainer, immerhin verdiente der einst erfolgsgewohnte Star-Trainer 10.000 Mark netto im Monat, schon seit längerer Zeit den Laufpass geben. Da kam es den Vereinsoberen auch ganz gelegen, dass Zlatko Čajkovski angeblich Verhandlungen mit dem TSV 1860 München geführt haben soll und man ihm deshalb „Treuebruch“ vorwarf. Das ließ Zlatko Čajkovski aber nicht auf sich sitzen: „Ich habe nie konkret mit 1860 München verhandelt, München hat mich oft angerufen, ich habe aber immer gesagt, dass ich erst im Sommer von 96 fortkann.“

 

 

Zlatko Čajkovski verpasste Gerd Müller seinen Spitznamen

Nach seiner Zeit bei Hannover 96 sollten noch 10 weitere Trainerstationen folgen. Darunter Kickers Offenbach, Dinamo Zagreb, der 1. FC Nürnberg, 1. FC Köln, AEK Athen aus Griechenland, der FC Zürich aus der Schweiz, Grazer AK aus Österreich zum Schluss im Jahre 1983 stand er dann bei Apollon Kalamarias an der Seitenlinie.

Auch nach seiner Zeit im Fußballgeschäft blieb der Jugoslawe vielen Fans in Erinnerung. Kein Wunder, denn Gerd Müller verdankte dem Trainer seinen Spitznamen „Kleines, dickes Müller“. Sprüche, wie z.B.: „Bin ich nix Lehrer für Deutsch, sondern für Fußball“ sorgten weiterhin für Lacher.

Von der Trainerbank auf die Leinwand

Nach einer 1:8-Pleite seines damaligen Vereins dem 1. FC Köln gegen Dundee resümierte er seine Laune mit folgenden Worten: „Am besten, Flugzeug stürzt ab.“ Privat hatte Zlatko Čajkovski zusammen mit Torwartlegende Sepp Maier und mit Gerd Müller eine kleine Rolle in einem Film mit dem Titel „Wenn Ludwig ins Manöver zieht“!

14 Jahre nach seiner letzten Trainerstelle verstarb der Kroate im Alter von nur 74 Jahren in München. Bis heute dürfte die aufbrausende Trainerlegende vielen Fans in Erinnerung geblieben sein. Leider ging er viel zu früh von uns.



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