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Die freiwillige Entlassung von Willi Multhaup bei Werder Bremen (1964/65)

Willi Multhaup - erster Meistertrainer vom SV Werder Bremen

Bildquelle: Paul 14 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Willi Multhaup war ein Glücksgriff für Werder Bremen. Doch trotz sportlicher Erfolge und dem Gewinn der deutschen Meisterschaft verließ der Erfolgstrainer die Hanseaten nach der Spielzeit 1964/65. Ihn zog es ihn den Ruhrpott zurück. Von einer Trainerentlassung war Multhaup beim SVW weit entfernt.

Willi Multhaup wechselte zu Beginn der Bundesliga 1963 vom Meidericher SV zu Werder Bremen. Die Fußballexperten hielten keine große Stücke auf die Hanseaten und sahen in der Multhaup-Elf einen Abstiegskandidaten, die am Ende der Saison 1963/64 aber mit einem guten 10. Platz überraschen konnte. Auch in der zweiten Spielzeit zählte Werder wieder zu den Außenseitern, der um den Klassenerhalt kämpfen muss. Umso höher ist die Leistung des Trainers und der Mannschaft einzuschätzen, wurde Werder Bremen doch überraschend Deutscher Meister und konnte die eigentlichen Favoriten wie den 1. FC Köln, Borussia Dortmund und 1860 München in die Schranken weisen.

Dank „Bremer Beton“ zur Meisterschaft

Willi Multhaup hatte zwar keine Star-Spieler in seinen Reihen, dafür aber die perfekte Abwehrstrategie, die von der Konkurrenz ehrfürchtig nur „Bremer Beton“ genannt wurde. Eine passende Bezeichnung, denn in den 30 Spielen der Saison 1964/65 (damals spielten noch 16 Vereine in der Bundesliga) kassierte die Werder-Abwehr rund um den späteren Weltmeister Horst-Dieter Höttges sowie Günter Bernard und Heinz Steinmann lediglich 29 Gegentore. Ein überragender Wert für die damals doch sehr torreiche Bundesligazeit.

Trainer Multhaup verlässt Werder Richtung BVB

Willi Multhaup, der seit seiner Kindheit nur „Fischken“ gerufen wurde, da seine Eltern ein Fischgeschäft führten, hatte bei Werder einen sicheren Job und von Trainerentlassung war natürlich angesichts des Sensationscoups keine Rede. Dennoch verließ der gebürtige Essener auf dem Höhepunkt des sportlichen Triumphs und zum Leidwesen der Grün-Weißen Bremen. Willi „Fischken“ Multhaup zog es zurück in den Ruhrpott, wo er zur Saison 1965/66 den Trainerposten bei Borussia Dortmund übernahm. Der BVB, mit drei Meisterschaften der erfolgreichste Verein der Nachkriegszeit, lockte den Meistermacher von der Weser nicht nur mit einem gut dotierten Vertrag, sondern auch mit einer fußballbegeisterten Stadt und Umgebung. Der stets elegant gekleidete Multhaup machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Fußballbegeisterung in Bremen etwas fehlte. So mussten sich die Norddeutschen zwangsläufig nach einem neuen Trainer umsehen. Die Entscheidung fiel auf Günter Brocker, der im Januar 1964 beim 1. FC Kaiserslautern entlassen wurde.

Willi „Fischken“ Multhaup war der erfolgreichste Trainer des ersten Bundesliga-Jahrzehnts und konnte mit drei verschiedenen Vereinen drei verschiedene Titel holen. Die deutsche Meisterschaft mit Werder Bremen (1965), den Europapokal der Pokalsieger mit Borussia Dortmund (1966) und den DFB-Pokal mit dem 1. FC Köln (1968).

Von der Trainerbank in den Einzelhandel

Nach seiner Trainerkarriere, die er im Herbst 1968 beendete, eröffnete Willi Multhaup zwei Herrenmode Geschäfte. Eines davon in Dortmund und das andere in Essen. Allerdings sollte es ihn nur drei Jahre später erneut auf die Trainerbank ziehen, sodass er ein für vier Spiele die Bank vom SV Werder Bremen übernahm. Danach war dann tatsächlich im Herbst 1971 Schluss.

Am 18.12.1982, also vier Tage vor Heiligabend, verstarb Willi Multhaup. Rückblickend gesehen war er ein herausragender Trainer seiner Zeit, an den noch heute viele Weggefährten von damals gerne zurückerinnern!



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