Saison 1969/70: Trainerentlassung von Robert Gebhardt beim MSV Duisburg

MSV Duisburg und Robert Gebhardt getrennte Wege nach Saison 1969/70

Bildquelle: Jack de Nijs / Anefo CC BY-SA 0 [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Robert Gebhardt war zwei Jahre Trainer beim MSV Duisburg, bevor sich die Wege nach der Saison 1969/70 trennten. Trotz Abstiegskampf wurde der damals 49-Jährige aber nicht entlassen, sondern er entschied sich, die Zebras nach der Spielzeit zu verlassen.

Nach dem sportlichen Höhenflug in der Saison 1967/68 unter Trainer Gyula Lorant kam es zum Trainerwechsel. Zwar hätten die Meidericher gerne mit dem ungarischen Erfolgstrainer weitergearbeitet, aber man konnte sich nicht auf eine Weiterbeschäftigung einigen. Während Lorant zu seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern wechselte, wurde Robert Gebhardt, genannt „Zapf“, zum 1. Juli 1968 neuer MSV Duisburg Trainer. Für den ehemaligen Flügelspieler war es zugleich die erste Trainerstation in der Bundesliga.

MSV-Trainer Gebhardt glückte überzeugender Start

Trotz widriger Umstände, der MSV Duisburg hatte mittlerweile einen Schuldenberg von 1,4 Millionen Mark angehäuft und Spielmacher Heinz van Haaren wechselte zum Ruhrpott-Rivalen FC Schalke 04, feierte Gebhardt einen gelungenen Start bei den Zebras. Nach der Hinrunde belegte der MSV den 7. Platz und übertraf somit die sportliche Zielsetzung, die da Mittelfeldplatz hieß.

Doch am Ende der Spielzeit 1968/69 reichte es für das Team von der Wedau letztendlich nur zum 12. Platz, was allen voran den zahlreichen Unentschieden geschuldet werden musste. Insgesamt spielte Duisburg 16 mal Remis! Dennoch durfte Robert „Zapf“ Gebhardt mit seiner Premierensaison zufrieden sein.

Auch 1969/70 startet MSV Duisburg unter Gebhardt souverän

Die Vorzeichen für die Saison 1969/70 wurden jedoch nicht besser, da der MSV Duisburg weiterhin viele Schulden hatte. Somit galten die Zebras zu den Abstiegskandidaten. Doch MSV-Trainer Gebhardt konnte mit seiner Mannschaft erneut bessere Ergebnisse einspielen, als im Vorfeld vermutet. Zumindest in der Hinrunde. Denn der MSV Duisburg überwinterte auf einem zufriedenstellenden 10. Platz. Das war allen voran der Heimstärke zu verdanken, ging doch in der ersten Saisonhälfte nur ein Heimspiel (gegen Borussia Dortmund) verloren. Dem standen vier Siege und vier Unentschieden im Wedaustadion gegenüber.

Doch in der Rückrunde konnte der MSV Duisburg und Trainer Robert Gebhardt nicht mehr an die guten Leistungen der Hinserie anknüpfen. Die Meidericher gerieten immer tiefer in den Abstiegsstrudel, konnten aber als 15. und mit vier Punkten Vorsprung die Klasse am Ende halten. Der Klassenerhalt wurde dabei aber erst am 33. Spieltag perfekt gemacht, als der MSV Duisburg im direkten Duell gegen 1860 München mit 2:1 die Oberhand behielt und somit den Abstieg der Löwen besiegelten.

 

 

Gebhardt wechselte zu Bremen – Faßnacht neuer MSV-Trainer

Zu diesem Zeitpunkt war jedoch schon klar, dass Robert Gebhardt in der kommenden Saison nicht mehr Trainer beim MSV Duisburg sein wird. „Zapf“ einigte sich noch während der Rückrunde mit Werder Bremen, bei denen er im Sommer 1970 die Nachfolge von Trainer Hans Tilkowski antreten sollte. Somit wurde Gebhardt beim MSV auch nicht entlassen.

In Duisburg wäre man mit dem Trainer auch gerne in die nächste Saison gegangen, wenngleich der sportliche Aufschwung unter Gebhardt überschaubar war. Angesichts der schweren Rahmenbedingungen beim Klub von der Wedau waren seine Ergebnisse aber zweifelsohne vorzeigbar und die Vorgaben der Verantwortlichen hatte Robert Gebhardt auch erreicht. In Duisburg musste man sich einen neuen Übungsleiter suchen, wobei die Wahl auf Rudolf Faßnacht fiel, der im Sommer 1970 neuer MSV-Trainer wurde.

Gebhardt mit eigenem Lokal tätig

Nach seiner Zeit beim MSV Duisburg ging es wie gesagt beim SV Werder Bremen weiter. Hier war Robert Gebhardt rund ein Jahr Trainer, ehe es in zwei Jahre später zu Wattens-Wacker nach Österreich zog. Heute spielt der Klub übrigens in der zweiten Liga und Daniel Bierofka ist Trainer des Teams.

Nach nur einem Jahr die Rückkehr nach Deutschland, wo er Hessen Kassel übernahm. Zum Abschluss seiner Trainerkarriere sollte er beim 1. FC Nürnberg anheuern, wo er schon als Spieler aktiv war. Nach seiner Zeit als Trainer versuchte sich Gebhardt als Wirt und so nannte er die Wirtschaft „Zum Hippel“ als sein Eigen. Sechs Jahre nach seiner Trainerentlassung beim 1. FC Nürnberg verstarb Robert Gebhardt am 08. Februar 1986 im Alter von 65 Jahren.



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