Die Trainerentlassung von Otto Knefler 1968 beim 1. FC Kaiserslautern

Die Trainerentlassung von Otto Knefler 1968 beim 1. FC Kaiserslautern

Bildquelle: EPei CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die Liaison zwischen Trainer Otto Knefler und dem 1. FC Kaiserslautern war nicht von langer Dauer. Kein Jahr hielt sich der Übungsleiter auf der Trainerbank der Pfälzer, bei denen er nach einer erfolglosen Saison Anfang März 1968 entlassen wurde. Die Trainerentlassung von Otto Knefler kam wenig überraschend, schwebten die „Roten Teufel“ doch in größten Abstiegsnöten.

Zur Saison 1967/68 trat Otto Knefler das schwere Erbe von Coach Gyula Lorant an, der den 1. FC Kaiserslautern in der Vorsaison auf einen starken 5. Platz führte. Die Vereinsoberen erhofften sich zumindest, dass der bis dahin unerfahrene Knefler ähnliche Erfolge einfahren würde. Doch der Schuss ging nach hinten los, obwohl der 1. FCK mit den späteren Trainern Uwe Klimaschefski und Otto Rehhagel im Kader einen zufriedenstellenden Saisonauftakt hinlegte.

Lautern mit Talfahrt nach starkem Saisonauftakt

Denn unter dem neuen Lautern-Trainer hatte man nach vier Siegen, vier Unentschieden und nur einer Pleite nach dem 9. Spieltag 12:6 Punkte auf dem Konto und belegte damit den 4. Platz in der Bundesliga. Es schien, als hätte der 1. FC Kaiserslautern mit Otto Knefler, der zuvor noch keinen Bundesligisten trainierte, einen echten Glücksgriff gelandet. Doch zu früh gefreut.

Denn nach dem 9. Spieltag ging es für die Pfälzer nur noch steil bergab und man konnte bis zum 25. Spieltag keinen einzigen Sieg mehr feiern. Die Durststrecke machte sich natürlich auch in der Tabelle bemerkbar, wo Lautern Stück für Stück Richtung Tabellenkeller der Bundesliga durchgereicht wurde.

FCK-Trainer Knefler wegen Erfolgslosigkeit entlassen

FCK-Trainer Otto Knefler geriet wenig überraschend immer stärker in die Schusslinie. Am 4. März 1968 zog der Verein dann die Reißleine und es kam zur Trainerentlassung von Otto Knefler, nachdem Kaiserslautern das Gastspiel beim FC Schalke 04 mit 1:2 verloren hatte und man in der Tabelle nur noch einen Punkt vor einem Abstiegsplatz lag.

Als Nachfolger des entlassenden Knefler präsentierte der 1. FC Kaiserslautern Egon Piechaczek. Der Trainerwechsel verfehlte nicht seine Wirkung. Unter dem polnischen Trainer fanden die „Roten Teufel“ schnell wieder in die Erfolgsspur, konnte man doch zwischen dem 25. bis 30. Spieltag vier der sechs Spiele gewinnen. Der Abstand auf die Abstiegsplätze, auf denen die beiden späteren Absteiger Borussia Neunkirchen und Karlsruher SC lagen, wurde vergrößert. Dennoch sprang am Saisonende lediglich der 16. Platz (28:40 Punkte) heraus, wenngleich die Positionierung in Kaiserslautern keinen mehr interessierte. Hauptsache der Klassenerhalt wurde geschafft.

Längste Trainerstation bei Braunschweig – Zuletzt bei Frankfurt

Nach seiner Trainerentlassung heuerte Knefler indes beim Regionalligisten Fortuna Düsseldorf an, bevor er 1970 bei Eintracht Braunschweig sein Trainer-Comeback in der Bundesliga feierte. Hier blieb Trainer Otto Knefler dann fast zwei Jahre, ehe er 1970 zu Eintracht Braunschweig an die Seitenlinie wechselte.

 

 

117 Spiele betreute der Coach die Braunschweiger Löwen, was zugleich seine längste Trainerstation in seiner Vita darstellte. Borussia Dortmund, der MSV Duisburg und zuletzt Eintracht Frankfurt sollten folgen. Die Frankfurter Eintracht war auch seine letzte Trainerstation. Aber auch hier musste Knefler eine vorzeitige Trainerentlassung hinnehmen. Dieses Mal nicht aus sportlicher Sicht, sondern aufgrund seiner Erkrankung, die dazu führte, dass man den Vertrag vorzeitig zum 31. Dezember 1978 auflöste.

Die Zeit im 2. Weltkrieg

Privat hatte der gebürtige Bernburger zahlreiche Schicksalsschläge zu verkraften. Der „Eiserne Otto“, wie er von vielen genannt wurde, verlor im 2. Weltkrieg drei Zehen aufgrund von Erfrierungen, die er sich in Russland zuzog. Ende der 1970er Jahre wurde Otto Knefler zudem zweimal am Magen operiert, was die Folgen eines Magendurchbruchs und Darmverschlusses waren.

Gesundheitlich musste Knefler viel durchmachen. Nach seiner Operation begann er zu früh mit seiner Tätigkeit als Trainer, was dazu führte, dass er mit Blut in der Lunge zurück ins Krankenhaus musste.

Schlaganfall und Ableben 1986

Über Wochen war er so außer Gefecht gesetzt. Nur ein Jahr später, also 1978 kam es zu einem Autounfall, bei dem er als Folge dessen unter Atemnot litt. Ferner wurde ihm der Magen entfernt, was seine Lebensqualität erheblich einschränkte. 1982 kam der nächste Schock: Schlaganfall und Lähmung der rechten Hand.

Seine Frau Henny umsorgte Otto Knefler liebevoll. Er war komplett auf die Fürsorge seiner Ehefrau angewiesen. Nur vier Jahre nach seinem verheerenden Schlaganfall verstarb der renommierte Fußballtrainer am 30. Oktober 1986 im saarländischen Steinbach, einem Stadtteil von Ottweiler mit nur 63 Jahren.



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