Die Trainerentlassung von Hannes Kirk 1966 bei Hannover 96

Hannes Kirk 1966 bei Hannover 96 entlassen

Bildquelle: Stadtarchiv Kiel CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Hannes Kirk wurde in der Schlussphase der Saison 1965/66 Nachfolger von Ex-Trainer Helmut Kronsbein, der aufgrund von Erfolglosigkeit entlassen wurde. Als Interimstrainer war es dem ehemaligen Hannover-Spieler vorbehalten, die Saison bestmöglich zu Ende zu spielen. Das glückte Kirk nur bedingt.

Als Hannes Kirk Hannover 96 in der Saison 1965/66 interimsmäßig als Trainer übernahm, war es schlecht um die Niedersachsen bestellt. 30 Spieltage waren absolviert und Hannover dümpelte im unteren Mittelfeld der Tabelle umher. Zwar hatten die Roten mit 26:34 Punkten ein 8-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze, doch die Mannschaft blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Schließlich träumten alle vom Erreichen des internationalen Wettbewerbs.

Misslungener Einstand für Neu-Trainer Kirk

Hannes Kirk, der in seiner aktiven Karriere als Linksverteidiger spielte und mit Hannover 96 1954 Deutscher Meister wurde, war zuvor als Amateurtrainer im Klub tätig, wo er sehr vorzeigbare Erfolge feiern konnte. Schließlich führte Kirk die 96-Amateure 1960, 1964 und 1965 dreimal zur deutschen Amateurmeisterschaft. Doch dass neue Besen nicht immer gut kehren, musste der neue Hannover 96-Trainer gleich bei seinem ersten Spiel am eigenen Leib erfahren.

Die 96er empfingen am 31. Spieltag mit dem FC Schalke 04 ein Kellerkind der Bundesliga vor heimischer Kulisse und es setzte gleich eine herbe 0:3-Pleite. Zwar konnte sich die Mannschaft von der Leine in der Anfangsphase gute Möglichkeiten erspielen, doch danach gab es einen spielerischen Offenbarungseid. Nicht ein Spieler vermochte sein gewohntes Leistungsniveau abzurufen und die Pleite gegen Schalke wurde als bitterste Niederlage der gesamten Saison 1965/66 gewertet. Wahrlich kein guter Einstand für Hannes Kirk auf der 96-Trainerbank.

Keine Trendwende unter H96-Trainer Kirk

Viel besser sollte es im nächsten Spiel auch nicht werden, da Hannover 96 am 32. Spieltag gegen das vom Abstieg bedrohte 1. FC Kaiserslautern nicht über 1:1 hinauskam und die nächste Enttäuschung bot. Zumindest reichte der Punktgewinn, um den Klassenerhalt perfekt zu machen, was aber nur ein ganz kleiner Trost war. Am 33. Spieltag durften die 96-Fans dann aber doch noch einen Sieg ihrer Mannschaft bejubeln und 96 setzte sich mit 4:2 gegen den VfB Stuttgart durch. Es war der erste Erfolg seit sieben Spielen. Zum Abschluss einer ganz schwachen Saison trennte sich die Elf von Trainer Hannes Kirk mit 2:2-Unentschieden vom Meidericher SV. Am Ende landete Hannover 96 auf dem 12. Platz (30:58 Punkte 59:57 Tore) und Kirk konnte die Mannschaft in der Tabelle auch nicht mehr nach oben führen.

Kein neuer Trainerjob für Kirk nach Entlassung 1966

Hannes Kirk hatte sich mit einem Sieg aus vier Spielen nicht wirklich für eine Weiterbeschäftigung als Cheftrainer empfohlen, sodass Hannover 96 für die Saison 1966/67 mit Horst Buhtz einen neuen Trainer präsentierte. Für den damals 42-jährigen Kirk war die Trainerkarriere danach beendet und er arbeitete als Vermessungstechniker bei der Deutschen Bundesbahn. Doch dem Verein blieb er weiterhin treu und besuchte bis zu seinem Tod im November 2010 regelmäßig die Spiele von Hannover 96.

Hannes Kirk blieb der niedersächsischen Stadt Hannover treu, wo er auch am 20. November 2010 im Alter von 86 Jahren verstarb.



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