Alle Fußballerinnen des Jahres in Deutschland

Übersicht aller Fußballerinnen des Jahres in Deutschland

Bildquelle: Dontworry [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Seit 1996 wird in Deutschland alljährlich die Fußballerin des Jahres gekürt! Die Auszeichnung erhält die Spielerin, die eine Saison mit ihren überragenden Leistungen besonders prägte. Doch welche Fußballerin konnte den Titel am häufigsten abräumen? Welcher Verein stellt die meisten Titelträger? Sport-90 liefert die Antwort und weitere Besonderheiten.

Im Männerbereich wird bereits seit 1960 der Fußballer des Jahres gekürt! Die Frauen zogen fast 40 Jahre später nach, wobei es die Frauen-Bundesliga auch erst seit 1989 gibt. 1996 wurde dann erstmals die Wahl zur Fußballerin des Jahres in Koproduktion zwischen dem Verband Deutscher Sportjournalisten und dem Fachblatt „kicker“ veranstaltet, wobei Martina Voss als erste Titelträgerin in die Geschichtsbücher einging.

Martina Voss-Tecklenburg: Erste Fußballerin des Jahres ist heute Nationalcocah

Der Name der ehemaligen Mittelfeldspielerin ist heute in der Welt des Frauen-Fußballs noch fest verankert. Schließlich ist Martina Voss-Tecklenburg, wie sie seit der Hochzeit mit dem Bauunternehmer Hermann Tecklenburg 2009 vollständig heißt, seit 2018 Nationaltrainerin der deutschen Frauen-Nationalelf.

Im Jahr 2000 erhielt Martina Voss zum zweiten Mal die Auszeichnung. Damals spielte sie für den FCR Duisburg, mit denen sie damals die Deutsche Meisterschaft gewann. Doch ansonsten waren die ersten Jahre nach Einführung durch ständig wechselnde Gewinnerin geprägt. Nach dem Debüterfolg von Martina Voss 1996 konnten in chronologischer Bettina Wiegmann (GW Brauweiler), Silke Rottenberg (Sportfreunde Siegen) sowie Inka Grings (FCR Duisburg) die Abstimmung gewinnen. Doch nachdem Voss 2000 ihren zweiten Triumph bei der Wahl zur Fußballerin des Jahres in Deutschland eintütete, begann die unglaubliche Dominanz von Birgit Prinz!

Fußballerin des Jahres Deutschland - Übersicht der Siegerinnen

 

JahrSpielerinVerein
1996Martina VossFC Rumeln-Kaldenhausen
1997Bettina WiegmannGrün-Weiß Brauweiler
1998Silke RottenbergSportfreunde Siegen
1999Inka GringsFCR Duisburg
2000Martina VossFCR Duisburg
2001Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2002Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2003Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2004Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2005Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2006Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2007Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2008Birgit Prinz1. FFC Frankfurt
2009Inka GringsFCR Duisburg 2001
2010Inka GringsFCR Duisburg 2001
2011Fatmire BajramajTurbine Potsdam
2012Celia Okoyino da Mbabi (heute: Sasic)SC 07 Bad Neuenahr
2013Martina MüllerVfL Wolfsburg
2014Alexandra PoppVfL Wolfsburg
2015Celia Sasic1. FFC Frankfurt
2016Alexandra PoppVfL Wolfsburg
2017Dzsenifer MaroszanOlympique Lyon
2018Dzsenifer MaroszanOlympique Lyon
2019Dzsenifer MaroszanOlympique Lyon
2020Pernille HarderVfL Wolfsburg
2021Nicole BillaTSG Hoffenheim
2022Lea SchüllerFC Bayern München
2023Alexandra PoppVfL Wolfsburg
2024Ann-Kathrin BergerNJ/NY Gotham FC

 

8 Auszeichnungen am Stück: Birgit Prinz mutiert zur Serientäterin

Birgit Prinz, eine absolute Ikone und Legende im deutschen Frauen-Fußball, brachte das Kunststück fertig, achtmal in Folge (!) den Preis zu gewinnen! Von 2001 bis 2008 war stets der Name der treffsicheren Stürmerin auf der Siegerliste der Fußallerinnen des Jahres in Deutschland zu lesen. Die mit etlichen Preisen überschüttete Prinz ging zu dieser Zeit sehr erfolgreich für den 1. FFC Frankfurt auf Torejagd, mit denen sie regelmäßig auch Deutscher Meister wurde.

Für Frankfurt erzielte Birgit Prinz im Zeitraum von 1998 bis 2011 satte 241 Tore in 228 Ligaspielen - unfassbar! Die heutige Sportpsychologin, die überdies mit Deutschland zweimal Welt- und fünfmal Europameister wurde, ist mit acht Auszeichnungen wenig überraschend auch die erfolgreichste bzw. häufigste Preisträgerin! Das verbindet Birgit Prinz übrigens mit keinem Geringeren als „Kaiser“ Franz Beckenbauer. Die Fußballlegende und einstige Weltklasse-Libero wurde insgesamt viermal zum deutschen Fußballer des Jahres gewählt (1966, 1968, 1974, 1976) und ist damit Rekordsieger bei den Männern.

Inka Grings beerbt Birgit Prinz

2009 trat dann Inka Grings in die Fußstapfen von Prinz und stoppte die eindrucksvolle Rekordserie der dreimaligen Weltfußballern. Die Angreiferin des FCR 2001 Duisburg verwies ihre Rivalin bei dieser Abstimmung deutlich auf den 2. Platz, nachdem sie ihr Team in der Saison 2008/09 den Weg zum DFB-Pokalsieg und UEFA-Cup-Triumph mit vielen Toren ebnete.

Ihren Titel zur Fußballerin des Jahres konnte Inka Grings, bis heute die erfolgreichste Torjägerin im deutschen Vereinsfußball (376 Tore), im nächsten Jahr erfolgreich verteidigen. Für die damals 31-Jährige war es insgesamt die dritte und zugleich letzte Auszeichnung. Damit liegt die Torjägerin, die 96 Länderspiele für die DFB-Frauen bestritt, im Ranking der Rekordsieger auf dem geteilten 2. Platz.

Fußballerin des Jahres: Marozsan glückt Titel-Hattrick & Novum

Gemeinsam mit Dzsenifer Marozsan! Die Spielmacherin konnte dabei einen lupenreinen Hattrick feiern. Schließlich war Marozsan von 2017 bis 2019 dreimal Serie Fußballerin des Jahres in Deutschland. Dabei sorgte die DFB-Spielerin für ein Novum. Denn sie war die erste Titelträgerin, die bei einem ausländischen Klub spielte.

 

 

Im Sommer 2016 wechselte die Nationalspielerin vom 1. FFC Frankfurt zu Olympique Lyon. Die Franzosen waren zu jener Zeit der beste Klub Europas und Marozsan räumte auf Anhieb alle Titel ab: Meisterschaft, Pokal und die Champions League. Zur Krönung wurde sie nach ihrer Bilderbuch-Debütsaison in Lyon zur deutschen Fußballerin des Jahres ausgezeichnet. Auch ihre Wahlsiege 2018 und 2019 kassierte Dzsenifer Marozsan als Spielerin von Olympique Lyon. Bis heute (Stand 2021) ist es keiner anderen deutschen Fußballerin im Ausland geglückt.

Pernille Harder gewinnt Auszeichnung als erste Ausländerin

Doch die Liste aller Fußballerin des Jahres in Deutschland hält auch genau gegensätzliche Beispiele parat. Spielerin aus dem Ausland, die für einen Bundesligisten hierzulande spielten. So konnte nach Marozsans Dreifachsieg Pernille Harder das Rennen um die begehrte Trophäe gewinnen. Die Star-Spielerin aus Dänemark glänzte als torgefährlicher Strippenzieher beim VfL Wolfsburg und schnappte sich 2020 verdientermaßen die Auszeichnung - als erste Ausländerin.

Für Harder, die im gleichen Jahr auch zu Europas Fußballerin des Jahres gekürt wurde, war es der perfekte Abschied aus Wolfsburg, mit denen sie viermal am Stück das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal holte. Als frischgebackene Fußballerin des Jahres in Deutschland und Bundesliga-Torschützenkönigin wechselte zum FC Chelsea nach England.

FC Bayern noch ohne Fußballerin des Jahres

2021 sollte gleich die nächste ausländische Spielerin die Auszeichnung gewinnen. Die Rede ist von Nicole Billa aus Österreich. Die Stürmerin von der TSG Hoffenheim, die sich mit 23 Toren in 21 Ligaspielen auch die Torjägerkanone holte, setzte sich in der Abstimmung hauchdünn vor Lea Schüller vom FC Bayern durch.

Bayern München muss somit weiterhin auf die erste Fußballerin des Jahres warten, die aus den eigenen Reihen stammt. Ohnehin verteilen sich die insgesamt 26 Titelträgerin gerade einmal auf vier unterschiedliche Vereine. Der 1. FFC Frankfurt stellte insgesamt neunmal die Fußballerin des Jahres. Neben der achtmalgien Siegerin Brigit Prinz konnte auch Celia Sasic 2015 für den heute nicht mehr existierenden Klub die Trophäe absahnen.


Werbung