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Frauen-Bundesliga Meister Liste
Der Frauenfußball in Deutschland kann auf eine lange, bunte und erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Schließlich wird schon seit der Saison 1973/74 jedes Jahr der Deutsche Meister ermittelt. Dabei haben immer verschiedene Teams verschiedene Ären geprägt. Angefangen vom TSV Siegen und 1. FFC Frankfurt über Turbine Potsdam und dem FCR Duisburg bis hin zu den Frauenteams des VfL Wolfsburgs und Bayern München. Sport-90 präsentiert die Frauen-Bundesliga Meister Liste und liefert viele interessante Daten und Fakten.
Genau wie bei den Männern wurde auch bei den Frauen der Modus in der Fußball Meisterschaft mehrmals verändert und modifiziert. Zunächst wurde zwischen 1973 bis 1990 und der Gründung der Frauen-Bundesliga in einem Turniermodus der Deutsche Meister ermittelt.
SSG 09 Bergisch Gladbach der erste Serienmeister im Frauenfußball
Als erster Meister im Frauenfußball hat die TuS Wörrstadt einen Eintrag in den Geschichtsbüchern sicher. Im Finale 1974 setzte sich Wörrstadt mit 4:0 gegen die DJK Eintracht Erle durch. Es sollte zugleich der einzige Meistertitel des Klubs aus Rheinland-Pfalz bleiben.
Erster großer Dominator des deutschen Frauenfußballs war die SSG 09 Bergisch Gladbach 09. Im Zeitraum von 1977 bis 1989 räumte der Verein satte neun Mal den Titel ab (1977, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1988 und 1989). Damit ist die SSG 09 deutscher Frauen-Rekordmeister, zumindest wenn man alle Meisterschaften berücksichtig, die unter dem DFB im Frauenfußball ausgetragen wurden. Darüber hinaus gewann Bergisch Gladbach auch noch dreimal den DFB-Pokal (1981, 1982 und 1984).
Übersicht Frauen-Bundesliga Meister – Deutsche Meister
Saison | Deutscher Meister |
---|---|
1973/1974 | TuS Wörrstadt |
1974/1975 | Bonner SC |
1975/1976 | FC Bayern München |
1976/1977 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1977/1978 | SC 07 Bad Neuenahr |
1978/1979 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1979/1980 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1980/1981 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1981/1982 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1982/1983 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1983/1984 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1984/1985 | KBC Duisburg |
1985/1986 | FSV Frankfurt |
1986/1987 | TSV Siegen |
1987/1988 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1988/1989 | SSG 09 Bergisch-Gladbach |
1989/1990 | TSV Siegen |
1990/1991 | TSV Siegen |
1991/1992 | TSV Siegen |
1992/1993 | TuS Niederkirchen |
1993/1994 | TSV Siegen |
1994/1995 | FSV Frankfurt |
1995/1996 | TSV Siegen |
1996/1997 | Grün-Weiß Brauweiler |
1997/1998 | FSV Frankfurt |
1998/1999 | 1.FFC Frankfurt |
1999/2000 | FCR Duisburg |
2000/2001 | 1.FFC Frankfurt |
2001/2002 | 1.FFC Frankfurt |
2002/2003 | 1.FFC Frankfurt |
2003/2004 | Turbine Potsdam |
2004/2005 | 1.FFC Frankfurt |
2005/2006 | Turbine Potsdam |
2006/2007 | 1.FFC Frankfurt |
2007/2008 | 1.FFC Frankfurt |
2008/2009 | Turbine Postdam |
2009/2010 | Turbine Postdam |
2010/2011 | Turbine Postdam |
2011/2012 | Turbine Postdam |
2012/2013 | VfL Wolfsburg |
2013/2014 | VfL Wolfsburg |
2014/2015 | FC Bayern München |
2015/2016 | FC Bayern München |
2016/2017 | VfL Wolfsburg |
2017/2018 | VfL Wolfsburg |
2018/2019 | VfL Wolfsburg |
2019/2020 | VfL Wolfsburg |
2020/2021 | FC Bayern München |
2021/2022 | VfL Wolfsburg |
2022/2023 | FC Bayern München |
2023/2024 | FC Bayern München |
Erfolgreicher TSV Siegen mit Silvia Neid
Als 1990 die Frauen-Bundesliga eingeführt, wobei sich der Titelgewinn der DFB-Frauen bei der EM 1989 im eigenen Land als Katalysator für den Start entpuppte, sollten jedoch andere Mannschaften den Ton angeben. Dabei handelte es sich zunächst um eine zweigleisige Liga, die sich aus der Nordstaffel und Südstaffel zusammenstellte.
Im Norden war der TSV Siegen das Maß aller Dinge, die in Anlehnung an ihre großen Erfolge auch als der „FC Bayern München des Frauenfußballs“ betitelt wurden. Mit Nationalspielerinnen wie Silvia Neid, Sissy Raith oder Petra Bartelmann in ihren Reihen, konnten die Siegener gleich drei der ersten vier Saisons der neuen Bundesliga zu ihren Gunsten entscheiden. Insgesamt hat der TSV Siegen, dessen Frauenabteilung 1996 von den Sportfreunde Siegen übernommen wurde, sechs Meistertitel errungen (1987, 1990, 1991, 1992, 1994 und 1996).
FSV Frankfurt erster Champion der eingleisigen Frauen Bundesliga
Neben dem TSV Siegen zählten in den 1990er Jahren auch der FSV Frankfurt (später 1. FFC Frankfurt) und TuS Niederkirchen (Meister 1993) zu den besten deutschen Frauenmannschaften im Fußball.
Der FSV Frankfurt war es auch, der die erste Spielzeit der eingleisigen Bundesliga gewinnen konnte. Diese wurde 1997 eingeführt und zunächst spielten - aufgrund weiterhin großer Leistungsunterschiede der Mannschaften - nur zwölf Teams in einer Liga. Die Frankfurterinnen gewannen 18 der 22 Saisonspiele und markierten dabei 80 Tore, wobei u.a. auch Birgit Prinz erfolgreich für den FSV auf Torejagd ging. Es war der bis dato dritte Meistertitel des FSV, der zuvor 1986 und 1995 triumphierte.
1. FFC Frankfurt & Turbine Potsdam die nächsten „Big-Player“
Doch mit dem FSV Frankfurt ging es bergab, was allen voran dem 1. FFC Frankfurt in die Karten spielte. Der 1998 gegründete Klub konnte zahlreiche Akteurinnen vom Lokalrivalen abwerben und mauserte sich zum besten und erfolgreichsten deutschen Frauenteam. Das lässt sich mit zahlreichen Titeln belegen. So schnappte sich der 1. FFC zwischen 1999 bis 2008 sieben von zehn möglichen Meistertiteln. Doch damit nicht genug. Die Titelhamster vom Main konnten auch neunmal den DFB-Pokal abräumen und zudem vier Siege im Europapokal bejubeln.
Aber auch die nationale Vorherrschaft des 1. FFC Frankfurt fand ihr Ende. Stattdessen schwang sich der 1. FFC Turbine Potsdam endgültig zur neuen Nummer eins im Frauenfußball auf. Nachdem der einstige Serienmeister aus der DDR schon 2004 und 2006 die Meisterschaft gewann, brachten die Potsdamerinnen das Kunststück fertig, zwischen 2009 und 2012 viermal in Folge den Titel abzugreifen. Innerhalb der eingleisigen Bundesliga konnte bislang (Stand Juni 2020) kein anderes Team die Meisterschaft häufiger hintereinander gewinnen!
VfL Wolfsburg als neue Nummer 1 im Frauen Fußball
Allerdings wackelt dieser Serien-Rekord bedenklich. Dafür sorgt die Frauen-Auswahl des VfL Wolfsburg, die seit 2017 dreimal in Folge Meister wurde, sich auch 2020 klar auf Titelkurs befindet und die Bestmarke egalisieren dürfte. Die Wölfe sind ohne derzeit die dominierende Mannschaft und streiten sich vornehmlich mit dem Frauenteam des FC Bayern München um den deutschen Thron.
Seit 2012 machen beide Klubs das Titelrennen unter sich aus, wobei Wolfsburg fünf von sieben Spielzeiten gewann. Zweimal hatte Bayern München das bessere Ende für sich (2015, 2016).