UFC Fight Night: Anthony Pettis mit einem spektakulären Sieg über Stephen Thompson

Anthony Pettis überrascht Stephen Thompson

Bildquelle: Marianamizzle CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Aus der Bridgestone Arena in Nashville Tennessee gab es heute Nacht eine weitere UFC Fight Night zu sehen. Dabei lag der Fokus der Match Card eher auf den niederen UFC Gewichtsklassen. So spielten sich nur zwei Kämpfe oberhalb des Leichtgewichts ab. Allerdings waren es auch genau diese beiden Kämpfe, die die Hauptattraktionen der Match Card darstellten.

Im Co-Main Event sollten Curtis Blaydes und Justin Willis im UFC Schwergewicht aufeinandertreffen. Der erste echte Test für Willis! Im Hauptkampf des Abends sollten zwei der spektakulärsten Striker im Weltergewicht aufeinandertreffen. Steven “Wonderboy“ Thompson gegen Anthony “Showtime“ Pettis.

Gutierrez und Markos mit klaren Siegen

Im ersten Vorkampf des Abends trafen Jordan Espinosa (13-5) gegen Eric Shelton (12-5) im UFC-Fliegengewicht aufeinander. Eine etwas trockene Angelegenheit, bei der sich Shelton im Nachhinein den Vorwurf gefallen lassen musste, dass er Espinosa zu viel Platz gelassen hatte. Espinosa blieb stets mobil und landete mehr. Der Vorwärtsdrang, den Shelton dem entgegensetzte, war einfach zu inkonsequent, sodass Espinosa über die Distanz gewinnen konnte, obwohl er einige Schwächen offenbarte, die Shelton jedoch schlicht nicht auszunutzen wusste.

Im UFC-Bantamgewicht kämpfte anschließend Chris Gutierrez (12-3-1) gegen Ryan MacDonald (10-0). Hier musste UFC-Debütant MacDonald eine überdeutliche erste Niederlage hinnehmen. Zwar überstand er die drei Runden, war jedoch über die gesamte Distanz chancenlos. Gutierrez war einfach vielseitiger, bewegte sich weit besser und landete mit Leg Kicks, die beide Beine von MacDonald klar beeinträchtigten. MacDonald wurde hier drei Runden lang verprügelt! Weiter ging es im UFC-Strohgewicht der Frauen. Randa Markos (8-7-1) aus Kanada traf auf die Amerikanerin Angela Hill (8-5). Hier sollte der Kampf nicht aus der ersten Runde kommen. Nach einem ruppigen Schlagabtausch auf den Beinen brachte Markos den Kampf via Hip Toss auf die Matte, wo sie Hill kontrollierte und den Rücken nehmen konnte. Von dort aus zeigte sie dann eine schöne Transition in eine Armbar, der Hill sich noch Weile entziehen konnte, indem sie die Arme verschränkte. Doch kaum war ihr rechter Arm isoliert und überstreckt, musste Hill abklopfen!

Mitchell mit klasse Vorstellung gegen Moffett

Weiter ging es mit den Damen, allerdings diesmal im Fliegengewicht der Frauen. Alexis Davis (19-8) gegen Jennifer Maia (15-5-1). Hier gab es einen ausgeglichenen Kampf über drei Runden, in dem sowohl die eine als auch die andere MMA Kämpferin Momente hatte. Letztlich wurde Maia der Sieg zugebilligt. Gleichwohl Davis mit vielen ihrer Kicks erfolgreich war und Runde zwei via Top Control wohl für sich verbuchen konnte, gaben ansonsten die Hände von Jennifer Maia den Ton an. Genug, um ihr die anderen beiden Runden zu sichern.

Es folgte ein Kampf im UFC-Bantamgewicht: Marlon Vera (12-5-1) gegen Frankie Saenz (13-5). Saenz mit 38 Jahren schon fast ein Fossil für Bantamgewicht Verhältnisse. Und so was schafft bekanntermaßen Tatsachen. Der Kampf nach nicht einmal anderthalb Minuten vorbei, als Ecuadors Marlon Vera mit einem Jab landete, der Saenz auf dem Weg nach innen erwischte. Dieser ging zu Boden, wo Vera noch mit Hammerfäusten nachsetzte, um den Deckel vorzeitig drauf zu machen.

Der letzte Vorkampf wurde im UFC-Federgewicht abgehalten. Bobby Moffett (14-3) traf auf Bryce Mitchell (10-1). Ein klasse Kampf mit viel Action, in dem es hin und her ging. Moffett musste in Runde eins einen Niederschlag hinnehmen, kam aber direkt mit einem Takedown zurück. Der Kampf wurde insgesamt viel auf dem Boden ausgefochten, wobei Moffett der Aggressor und Initiator war, da er die klare Mehrzahl der Takedowns landete. Doch Mitchell zeigte sich auf dem Boden alles Andere als hilflos, sodass er auch einige Male den Spieß umdrehte und sich selbst vom Boden aus den Weg in die Top Control bahnte. Beide Kämpfer schenkten sich nichts, doch produzierte Mitchell die etwas dringlicheren, etwas klareren Situationen. Das sahen auch die Kampfrichter so, die Mitchell das Punkturteil zusprachen.

Barber bleibt ungeschlagen, Pena debütiert erfolgreich im Federgewicht

Die Main Card startete im UFC-Fliegengewicht der Frauen. Maycee Barber (6-0) traf auf JJ Aldrich (7-2). Hier überraschte die Außenseiterin Aldrich zunächst mit einer starken ersten Runde. Aldrich machte sofort Druck und nutzte in der Folge die Tendenz von Barber aus, ihren Kopf bei Kicks, Schlägen und Ausweichmanövern nach hinten nicht von der Linie zu nehmen. Eine überaus erfolgreiche erste Runde für Aldrich, die Barber mehrmals niederschlug. Erst als Barber in Runde zwei phasenweise den Clinch erzwang, sicherte sie sich Anteile. Doch Aldrich immer noch mit klaren Treffern. Als Barber dann ihrerseits druckvoll nach vorne marschierte, landete sie einen guten Treffer und zeigte umgehend den Killerinstinkt, der sie bislang ausgezeichnet hat. Sie ließ nicht locker und landete das Finish via TKO gegen den Zaun. Barber, die jüngste MMA Kämpferin unter UFC-Vertrag, blieb somit weiterhin ungeschlagen!

Der nächste Kampf eine Angelegenheit im UFC-Federgewicht. Luis Pena (5-1) gegen Steven Peterson (17-7). Der Kampf ging über die Distanz. Doch Peterson hatte im wahrsten Sinne des Wortes große Probleme, den für die Gewichtsklasse sehr langen und großen Luis Pena zu kontrollieren, dem seine langen Gliedmaßen fast in allen Belangen zum Vorteil gereichten. Allein in Runde zwei fand Peterson etwas Erfolg mit Takedowns. Aber auch am Boden erwies sich der gleichermaßen lange wie gelenkige Luis Pena als schwer beherrschbar und auf den Beinen landete er auf Distanz nahezu nach Belieben. Allerdings war der unfassbar zähe Peterson immer dann unangenehm, wenn er Pena in den Rückwärtsgang zwang. Doch auch da konnte Peterson nicht genug bewirken, um hier einen Punktsieg für Pena zu gefährden.

 

 

Formiga bleibt Top-Herausforderer, Pinedo und Makdessi mit Schlafwagen-Kampf

Zunächst stand ein Kampf im UFC-Fliegengewicht auf dem Programm. Jussier Formiga (22-5) gegen Deiveson Figueiredo (15-0) in einem brasilianischen Gipfeltreffen im Fliegengewicht. Hier zeigte sich Formiga als der bessere Mann. Figueiredo zwar mit bemerkenswerter Power in den Händen für ein Fliegengewicht. Allerdings war Formiga in allen anderen Belangen, insbesondere ringerisch, klar überlegen. Der aktuelle Nummer eins Herausforderer im Fliegengewicht, Jussier Formiga, ließ sich dementsprechend nicht auf einen wilden Kampf ein, sondern zeigte eine disziplinierte Vorstellung, in der er den Kampf meist am Boden halten konnte, wann immer er ihn dort hinbrachte. Formiga siegte verdient nach Punkten und ließ gegen den schlagkräftigen Deiveson Figueiredo nichts anbrennen.

Weiter ging es im UFC-Leichtgewicht mit dem jungen Peruaner Jesus Pinedo (16-4-1) gegen Kanadas John Makdessi (16-6). Pinedo mit 22 Jahren und über 20 Kämpfen bereits extrem erfahren für einen so jungen Kämpfer! Ein recht zäher Kampf, der extrem taktisch auf den Beinen ausgefochten wurde. Gleichwohl Pinedo einen deutlichen Reichweitenvorteil hatte, konnte er nicht wirklich davon profitieren, dass der Kampf auf großer Distanz geführt wurde. Makdessi immer wieder mit erfolgreichen Leg Kicks gegen den größeren Gegner. Auch gerade Kicks zur Körpermitte funktionierten wunderbar. Und damit war der Kampf auch schon hinreichend zusammengefasst. Lediglich am Ende von Runde zwei und drei zeigte Pinedo etwas Dringlichkeit, indem er Makdessi in kurze, Macho-Schlagabtausche lockte. Doch auf Distanz wurde Pinedo klar ins Hintertreffen befördert. Das spiegelte sich auch auf den Punktzetteln wider.

Blaydes dominiert, Pettis gewinnt aus dem Nichts

Der Co-Main Event war eine Angelegenheit im UFC Schwergewicht: Curtis Blaydes (10-2) gegen Justin Willis (8-1). Hier erwies sich die konditionelle sowie ringerische Überlegenheit von Curtis Blaydes als zu viel für Willis. Bereits in der Ersten dauerte es nicht lange, ehe eine Reise auf die Matte anstand. Mit Curtis Blaydes als Reiseführer und Willis als seekrankem Passagier. Auch wenn er sich hier und da vom Boden befreien konnte, donnerte Blaydes ihn alsbald wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Dies blieb auch die prägende Konstellation über den gesamten Kampf hinweg. Willis absolut chancenlos, da er ringerisch einfach zu unterlegen war. Gerade im Schwergewicht eine fatale Schwäche, wenn man konsequenterweise schwere Jungs wie Curtis Blaydes auf sich liegen hat.

Zeit für den Main Event im UFC-Weltergewicht! Stephen Thompson (14-3-1) gegen Anthony Pettis (21-8). In diesem Kampf spielte Pettis den Stier und Thompson den Matador. Pettis ging nach vorne und Thompson wich nach hinten hinaus. Die Bewegungsabläufe von Thompson waren dabei abermals von dem Karate-Stil geprägt, mit dem er schon so viele Gegner in den Wahnsinn oder in die Bewusstlosigkeit getrieben hatte. Thompson landete jedoch mehr. Pettis schon nach Runde eins mit einer blutigen Nase. Thompson gelang es, seine Führhand besser zu etablieren. Anthony Pettis war einfach zu sehr damit begnügt, seinem Mann stumpf durch den Käfig zu folgen, anstatt ihn effektiv abzuschneiden. Dadurch hatte der auf Evasion basierende Kampfstil von Stephen Thompson jeden Raum zur Entfaltung, den er sich nur wünschen konnte, da er im Rückwärtsgang die Richtung diktierte und sich so immer genug Luft offenhalten konnte. Stilistisch zeichnete sich hier ein Sieg für Thompson ab. Doch ein Superman Punch (oder eher Superman Haken) fuhr ihm kurz vor dem Ende der Zweiten dazwischen. Dieser schlug voll ein und Thompson ging KO zu Boden! Pettis hatte hier den Kampf definitiv von hinten gewonnen. Denn nach Punkten war er zweifelsohne am Verlieren gewesen.


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