Radsportler Uwe Raab im Porträt : Straßenweltmeister aus der DDR

Uwe Raab - Radsportler im Porträt

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-1982-0728-036 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Uwe Raab ist ein ehemaliger deutscher Radprofi, der am 26. Juli 1962 in der DDR geboren wurde. Seinen Fokus legte Raab auf die Straßenwettkämpfe. In den Jahren 1984 und 1986 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. Auf dem Rad gingen ebenfalls einige Erfolge auf sein Konto. Bereits im Jahr 1983 wurde er Straßenweltmeister der UCI im Rennen der Amateure. Er wurde im gleichen Jahr auch zum DDR Sportler des Jahres gewählt. Raab nahm erfolgreich an den Olympischen Spielen 1988 in Seoul teil und war als auch als Teilnehmer der Internationalen Friedensfahrt in verschiedenen Jahren sehr erfolgreich. Neben nationalen Rennen in der DDR bestritt er nach der Wende in Deutschland natürlich ebenfalls die großen Grand Touren des Radsports.

Er nahm an allen drei großen Touren teil und konnte dort vor allem in der Punktewertung der Spanien-Rundfahrt einen Unterschiedsfahrer darstellen. Sein bestes Gesamtergebnis ist ein 43. Platz bei der Spanien-Rundfahrt. Raab fuhr bis zum Jahr 1995 für das Team Telekom, ehe er seine Profi-Karriere auf dem Radsattel beendete. Während seiner gesamten Karriere ist er nicht mit dem Thema Doping verbunden worden und hat diesbezüglich eine weiße Weste. Der 1,80m große DDR-Rennfahrer gehörte unter anderem der Renngemeinschaft SC DHfK Leipzig an. Nach seiner aktiven Karriere war er der Leiter der Wittenberger Radsporttage.

Die Anfänge von Uwe Raab im Radsport

Der Beginn seiner Reise im professionellen Radsport vollführte Uwe Raab in der DDR bei BSG Chemie Piesteritz. Bereits 1976 wechselte er jedoch zu SC DHfK Leipzig. Es gelang ihm, sich in der DDR einen Namen auf dem Radsattel zu machen. 1983 wurde er UCI-Weltmeister im Straßenrennen der Amateure und er wurde für diesen Erfolg in der DDR mit dem Titel Sportler des Jahres geehrt. 1982 und 1984 gewann er die nationale Meisterschaft im Einzelrennen, sodass Uwe Raab in der DDR einige Erfolge auf sich vereinen konnte.

Vor allem zwischen den Jahren 1983 bis 1989 war Uwe Raab insbesondere bei der Internationalen Friedensfahrt erfolgreich. Dort gelang es ihm in diesem Zeitraum stolze 8 Etappen zu gewinnen. Somit konnte er sich bei diesem Wettbewerb einen Namen machen. Aber auch bei der prestigeträchtigen Vuelta a España ging er in die Geschichtsbücher ein, indem er in den Jahren 1990 und 1991 je die Punktewertung der Einzelfahrer für sich entscheiden konnte. Zudem gewann er in diesen beiden Jahren insgesamt 4 Etappen der Spanien Rundfahrt. Uwe Raab konnte sich im Verlauf seiner Karriere immer wieder einzelne Etappen bei diversen Touren sichern.

Steckbrief zu Uwe Raab

Nationalität: Deutsch (DDR)

Spitzname: -

Teams:

1990 bis 1992: PDM-Concorde

1993 bis 1995: Team Telekom

Die größten Erfolge von Uwe Raab

 

  • 1982: 3 Etappensiege bei Trofeu Joaquim Agostinho
  • 1982: Nationale Meisterschaft im Einzelrennen
  • 1983: 3 Etappensiege bei der Internationalen Friedensfahrt
  • 1983: Weltmeister im Straßenrennen der Amateure
  • 1984: Nationale Meisterschaft im Einzelrennen
  • 1986: Bronze im 100-Km Mannschaftsfahren – Weltmeisterschaften
  • 1986: Vierter bei Weltmeisterschaften im Einzelrennen
  • 1988: Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in Seoul - Straßenrennen 23. Platz
  • 1990: 1. Platz Punktewertung bei der Vuelta a España
  • 1990: 3 Etappen bei der Vuelta a España
  • 1990: 6. Platz bei Ronde van Nederland
  • 1990: 9. Platz bei Tour of Sweden
  • 1991: 1. Platz Punktewertung bei der Vuelta a España
  • 1991: 2. Platz bei Dwars door België
  • 1991: 3. Platz bei E3 Harelbeke
  • 1991: 8. Platz bei Milan-San Remo
  • 1991: 10. Platz bei KBC Driedaagse van De Panne-Koksijde
  • 1992: 4. Platz bei Milan-San Remo
  • 1992: 6. Platz bei Gent-Wevelgem
  • 1992: 7. Platz bei KBC Driedaagse van De Panne-Koksijde
  • 1993: 8. Platz bei 4 Jours de Dunkerque
  • 1993: 10. Platz bei E3 Harelbeke

 

Uwe Raab bei den Grand Touren

Insgesamt kommt Uwe Raab auf 9 Teilnahmen bei den Grand Touren. Alle Teilnahmen belaufen sich auf die Jahre 1990 bis 1994 und er radelte in den Trikots von PDM-Concorde und Team Telekom mit. Im Jahr 1990 erreichte er bei der Vuelta a España den 58. Platz. Die Tour de France absolvierte er in diesem Jahr erfolgreich mit dem 87. Platz. Ein Jahr später schaffte er bei der Vuelta a España den 43. Platz. Die Tour de France wurde mit einem DNF gewertet. 1992 wurde er bei der Spanien-Rundfahrt 61.. Bei der Frankreich-Rundfahrt ´93 und ´94 wurde Raab 98. und 84. in der Gesamtwertung. Bei der Giro d’Italia war er zwei Mal Teilnehmer. 1993 und 1994 bekam Uwe Raab bei der italienischen Rundfahrt ein DNF.

Seine größten Erfolge feiert er vermutlich bei der Vuelta a España. Anfang der 90er Jahre hat er die Nummer 1 Platzierung bei der Punktewertung in den Jahren 1990 und 1991 errungen. In beiden Jahren gelang es ihm zudem, einige Etappen zu gewinnen. 1990 gewann er bei der Vuelta a España gleich 3 Etappen. Ein Jahr später gewann er eine Etappe. Bei der Tour de France und dem Giro d’Italia konnte er während seiner Karriere keine Etappe gewinnen.

Raab nach Zusammenbruch der DDR

Nach dem Mauerfall heuerte Raab erstmals bei großen internationalen bzw. deutschen Teams an. Von 1990 bis 1992 war er bei PDM-Concorde unter Vertrag. Ab 1993 wechselte er zu Team Telekom, welches zur damaligen Zeit eines der Spitzen-Teams im Radsport war. Im Trikot des Telekom-Teams fuhr er unter anderem zwei Mal die Tour de France, auch wenn am Ende nur sehr durchschnittliche Platzierungen dabei herauskamen. Im Profibereich war Uwe Raab nach dem Ende der DDR zwar erfolgreich, aber er spielte bei den Gesamtwertungen der großen Rennen und Grand Touren nur eine kleine Rolle.

Der ehemalige deutsche Rennfahrer war später der Leiter der Wittenberger Radsporttage und gemeinsam mit einem Partner schuf er nach seiner aktiven Karriere ein Geschäft für den Radsport in Dessau-Roßlau. Das Rad blieb also auch nach Beendigung seiner Karriere auf dem Rennsattel immer ein fester Bestandteil des Lebens. Uwe Raab gehört mit Sicherheit nicht zu den erfolgreichsten deutschen Rennfahrern aller Zeiten, doch sein Titel als UCI-Weltmeister im Straßenrennen der Amateure und viele andere Erfolge sprechen dafür, dass er als ehemaliger deutscher Radsportler Großes geleistet hat.


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